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INNEN/4098: Zum Tod von Elfriede Brüning


DIE LINKE - Presseerklärung vom 6. August 2014

Zum Tod von Elfriede Brüning



Die Vorsitzenden der Partei DIE LINKE, Katja Kipping und Bernd Riexinger, und der Fraktionsvorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Gregor Gysi, erklären zum Tod von Elfriede Brüning:

Wir trauern um unsere Genossin Elfriede Brüning, die letzte Vertreterin des legendären Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller der Weimarer Republik, die am 5. August im Alter von 103 Jahren in Berlin gestorben ist.

Ihren ersten sozialkritischen Roman "Handwerk hat goldenen Boden" beendete sie 1933, aber kein Verlag hatte den Mut, ihn zu drucken - seit 1930 war Elfreide Brüning Mitglied der Kommunistischen Partei. Sie wurde im NS-Regime verhaftet, aber wieder freigelassen. In der DDR wurde sie überaus erfolgreich mit autobiografisch geprägten Romanen, in deren Mittelpunkt oft starke Frauen wie sie selber standen. Auch der Widerstand gegen den Nationalsozialismus war ein wiederkehrendes Thema.

In ihrer Autobiografie schrieb sie: "Ich habe vier Staatsformen durchlebt: Als Kind noch das Kaiserreich, als Halbwüchsige die Weimarer Republik, als Erwachsene den Faschismus und danach den versuchten Sozialismus in der DDR. In meiner Jugend träumte ich vom Sozialismus, dessen weltweiten Zusammenbruch ich jetzt im Alter erlebe; und ich finde mich wieder in den Kapitalismus zurückgeworfen. Habe ich meine Träume für immer ausgeträumt? Nein, denn ich weiß, dass die Menschen niemals aufhören werden, nach Mustern zu suchen, die es ermöglichen, die Güter der Erde gerecht zu verteilen. Sie werden immer nach Veränderungen streben."

Wir trauern um eine engagierte Autorin, eine faszinierende Zeitzeugin, eine unabhängige und bis ins hohe Alter jung gebliebene Frau. Noch im fortgeschrittenen Alter bekam sie unzählige Strafzettel wegen zu schnellen Fahrens. Und so war ihr ganzes Leben gezeichnet von einem Leben auf der Überholspur.

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Quelle:
Partei DIE LINKE - Pressemitteilung vom 6. August 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. August 2014