Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → DIE LINKE

INNEN/3943: Keine Gefahr der Welt rechtfertigt es, die Demokratie über Bord zu werfen


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 5. Dezember 2013

Jan Korte: Keine Gefahr der Welt rechtfertigt es, die Demokratie über Bord zu werfen



"Der Überwachungsapparat, den die NSA mit Unterstützung europäischer Geheimdienste aufgebaut hat, kann zur totalen Überwachung und sozialen Kontrolle der Bevölkerung eingesetzt werden. Es gibt nichts, was den Aufbau dieses demokratiegefährdenden Apparats rechtfertigen kann", erklärt Jan Korte, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE, zu neuesten Enthüllungen, wonach die NSA offenbar täglich systematisch fünf Milliarden Datensätze mit Standortinformationen von hunderten Millionen Mobiltelefonen weltweit auswertet. "Die Bundesrepublik muss jetzt aussteigen: Wer angesichts der Entwicklung in den USA noch glaubt, die von Union und SPD angestrebte Vorratsdatenspeicherung wäre das Ende der Fahnenstange, irrt gewaltig." Korte weiter:

"Bei uns ist der eigentliche Skandal im Skandal, dass die Bundesregierung und die beiden stärksten Bundestagsfraktionen vor allem zwei Dinge tun: schweigen und mitmachen. Der NSA-Datenexzess ist die logische Folge einer Politik, welche die Sicherheit über alles stellt: Über die Bürgerrechte, über die Meinungsfreiheit, über die Demokratie und über die Verfassung. Diese Politik führt in den präventiven Sicherheitsstaat, der nur noch ein angebliches 'Supergrundrecht auf Sicherheit' kennt.

Wer aber Freiheit und Demokratie oder auch einfach das Recht auf Privatsphäre verteidigen und nicht in eine Höhle ziehen will, der muss jetzt aufstehen. Die zukünftige Bundesregierung muss aus dem Automatismus des Überwachungsausbaus aussteigen: Es gibt keine Gefahr auf der Welt, die es rechtfertigt, die Demokratie über Bord zu werfen."

*

Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 5. Dezember 2013
Deutscher Bundestag
Fraktion DIE LINKE.
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: 030/227 52800, Telefax: 030/227 56801
E-Mail: pressesprecher@linksfraktion.de
Internet: www.linksfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Dezember 2013