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AUSSEN/1282: Türkei-Wahlen durch Erdoğans Verfolgungswelle weder fair noch frei


Presseerklärung - DIE LINKE. im Bundestag vom 30. Oktober 2015

Sevim Dagdelen: Türkei-Wahlen durch Erdoğans Verfolgungswelle weder fair noch frei


"Die am kommenden Wochenende in der Türkei stattfindenden Parlamentswahlen werden durch eine Repressionswelle des türkischen Staatspräsidenten Erdoğan gegen Journalisten und kurdische Politiker überschattet. Mit dem Vorgehen gegen oppositionelle Fernsehsender will die AKP sich den Wahlsieg sichern. Von freien und fairen Wahlen kann keine Rede sein", erklärt Sevim Dagdelen, Sprecherin für internationale Beziehungen der Fraktion DIE LINKE und stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Türkischen Parlamentariergruppe, anlässlich der Parlamentswahlen in der Türkei am 1. November. Dagdelen weiter:

"Eine politische Verfolgungswelle gegen Oppositionelle, Gewerkschafter und kritische Medien soll Erdoğan den Wahlsieg sichern. Gerade Politiker der Oppositionspartei HDP lässt Erdoğan verfolgen. Ganze Wählergruppen, vor allem in den kurdischen Gebieten, sollen eingeschüchtert und an einer Stimmabgabe gehindert werden. Ziel der islamistischen AKP ist es, die HDP unter die 10-Prozent-Hürde zu drücken, um sich so den Wahlsieg zu sichern. Bereits jetzt ist klar, dass keine freien und fairen Wahlen in der Türkei stattfinden werden.

Die Bundesregierung muss ihre Bemühungen, die Türkei zum 'sicheren Herkunftsland' zu erklären, sofort einstellen und endlich die Angriffe auf Oppositionelle unmissverständlich verurteilen. Ein Pakt mit Erdoğan zur Flüchtlingsabwehr wäre eine moralische Bankrotterklärung. Die Bundesregierung sollte deshalb jetzt Zeichen setzen. Erdoğan darf kein Partner bei Polizei, Militär und Geheimdiensten mehr sein. Die Rüstungsexporte in die Türkei sind umgehend zu stoppen. Neue EU-Beitrittskapitel vor dem Hintergrund der Repression gegen Andersdenkende zu eröffnen, würde Erdoğan lediglich als Bestätigung seines Krieges gegen die Kurden und seiner Unterstützung für islamistische Terrormilizen in der Region verbuchen."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 30. Oktober 2015
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Oktober 2015

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