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AUSSEN/1772: Friedensnobelpreis an Nadia Murad und Denis Mukwege sind Zeichen des Respekts


Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion - 5. Oktober 2018

Friedensnobelpreis an Nadia Murad und Denis Mukwege sind Zeichen des Respekts

Sexuelle Gewalt als systematisches Kriegsmittel ächten - Täter zur Rechenschaft ziehen


Für den Friedensnobelpreis sind am Freitag die Jesidin Nadia Murad und der Kongolese Denis Mukwege nominiert worden. Dazu erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Brand:

"Mit Nadia Murad und Denis Mukwege hat das Nobelkomitee in Oslo in diesem Jahr zwei mutige Menschen nominiert, die bei ihrem so wichtigen Anliegen in einer engen Verbindung zueinanderstehen. Es würdigt den Einsatz beider zur Bekämpfung sexueller Gewalt als Waffe in Kriegen und Konflikten.

Nadia Murad, die heute in Deutschland lebt, ist Sonderbotschafterin der Vereinten Nationen für Opfer des Menschenhandels, war selbst Missbrauchsopfer und betroffen von den eklatanten Menschenrechtsverletzungen des sogenannten Islamischen Staates (IS). Sie setzt sich für die Aufarbeitung der Verbrechen und die Strafverfolgung der IS-Schergen ein, die seit dem Sommer 2014 tausende jesidische Frauen und Mädchen systematisch vergewaltigt, verschleppt und getötet haben.

Nadia Murads Mut und ihre Kraft verdienen unseren höchsten Respekt und unsere Unterstützung. Sie hat die Hölle erlebt und setzt sich heute für andere ein - dieser Einsatz einer starken Frau berührt. Die UN-Sonderbotschafterin war immer wieder Gast der CDU/CSU-Fraktion, um die notwendige Unterstützung für die Jesiden nach dem Genozid einzufordern. Die Auszeichnung Nadia Murads mit dem Friedensnobelpreis ist zugleich eine Aufforderung an die Staatengemeinschaft, alles zu tun, um die noch heute über 3.000 Frauen in IS-Gefangenschaft freizubekommen und die Täter vor einem internationalen Gericht zur Verantwortung zu ziehen.

Denis Mukwege operiert als Gynäkologe vergewaltigte Frauen im Ostkongo und widmet sich als Arzt der Hilfe für Opfer sexueller Gewalt. Aufgrund seines Engagements wurde er im Kongo mit dem Tode bedroht und kehrte trotz allem an den Ort zurück, wo er den vergewaltigten Frauen helfen kann. Ihm gilt gleichfalls unsere größte Anerkennung für seine unermüdliche ärztliche Arbeit und dafür, dass er unter Einsatz seines Lebens die Straflosigkeit von Massenvergewaltigungen immer wieder anprangert.

Die Auszeichnungen für Nadia Murad und Denis Mukwege sind ein Hilfeschrei und eine Aufforderung, nicht länger wegzuschauen. Vergewaltigung als Kriegswaffe muss wirksam bekämpft, die Täter müssen endlich zur Rechenschaft gezogen werden."

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Oktober 2018

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