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EUROPA/1810: Boris Johnson wird ein mehr als schwieriger Gesprächspartner für die EU werden


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 23. Juli 2019

Boris Johnson wird ein mehr als schwieriger Gesprächspartner für die EU werden


Zu Boris Johnsons Sieg im Mitgliederentscheid um die Tory-Parteiführung erklärt Franziska Brantner, Sprecherin für Europapolitik:

Mit Boris Johnson krönen knapp 92.000 britische Tory-Mitglieder einen notorischen Lügner und Hasardeur zum Parteivorsitzenden und künftigen Regierungschef von Großbritannien. Das werden schwierige Zeiten für Großbritannien und Europa, denn Boris Johnson schwadroniert vom Post-Brexit-Paradies, obwohl er eigentlich schnurstracks auf die No-Deal-Brexit-Klippe zusteuert. Jemand, der wie Boris Johnson derart auf Eskalation und Populismus setzt, ist ein mehr als schwieriger Gesprächspartner für die EU. Aber wir stehen an der Seite unserer europäischen Freundinnen und Freunde in Großbritannien, mit denen wir vernünftig über die Zukunft der so wichtigen europäisch-britischen Beziehungen sprechen wollen.

Für Europa heißt es heute mehr denn je: Geschlossen zusammenstehen und im Brexit-Wahnsinn kühlen Kopf bewahren. Die Bundesregierung muss jetzt vollen diplomatische Einsatz zeigen und dafür kämpfen, dass es nicht zu bilateralen Neben-Deals zwischen einzelnen Mitgliedsstaaten und Großbritannien kommt, die die Integrität des Binnenmarktes und den Frieden in Nordirland gefährden würden.

Der unterlegene Bewerber und britische Außenminister Jeremy Hunt wirbt gerade für eine europäische Seeschutzmission für Schiffe in der Straße von Hormus. Dass Großbritannien auf eine europäische Mission hofft und auf Solidarität verweist, zeigt einmal mehr, wie sehr das Land auf seine europäischen Partner angewiesen ist, und was der Brexit für eine Katastrophe ist.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 23. Juli 2019
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Juli 2019

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