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EUROPA/1315: EU-Lateinamerika - Alte Liebe rostet doch


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 25. Januar 2013

EU-Lateinamerika: Alte Liebe rostet doch



Anlässlich des Gipfeltreffens der Europäischen Union und des lateinamerikanischen Staatenbündnisses CELAC am 26. und 27. Januar in Santiago de Chile, erklärt Thilo Hoppe, MdB:

Eine andere Partnerschaft zwischen Lateinamerika und der EU ist nötig und möglich. Die alte "strategische Partnerschaft" ist nicht nur eingerostet, sie gehört grundsätzlich erneuert. Wir brauchen eine zukunftsorientierte, an den Menschenrechten und dem Klimaschutz ausgerichtete Allianz mit Lateinamerika. Der alternative Gipfel der Zivilgesellschaft "Enlazando Alternativas" (Alternativen verknüpfen), der parallel tagt, liefert viele gute Ideen für neue Ziele und Handlungsfelder.

Die Freihandels- und Assoziierungsabkommen zwischen der EU und einzelnen Staaten Lateinamerikas (aktuell mit Peru und Kolumbien und den Staaten Zentralamerikas) fokussieren einseitig die Interessen der europäischen Wirtschafts- und Handelsunternehmen, deren Rohstoffhunger und die Interessen der deutschen Exportwirtschaft und lateinamerikanischen Eliten.

Die Folgen tragen Kleinbauern, Indigene und Menschen, die vom und im Wald leben, ebenso wie der Dienstleistungssektor in Lateinamerika. Wenn zum Beispiel subventioniertes Milchpulver aus der EU zu Dumpingpreisen auf die Märkte Zentralamerikas strömt, wird dadurch die lokale Milchwirtschaft ruiniert und die Milchbauern in die Armut getrieben.

Aber auch europäische Interessen stehen auf dem Spiel: entgegen dem weltweiten Trend wird der Bankensektor weiter dereguliert, so dass es noch schwerer wird, der Geldwäsche des Organisierten Verbrechens Einhalt zu gebieten. So sieht keine partnerschaftliche Allianz zur Stärkung der Demokratie und des Rechtsstaates aus.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 25. Januar 2013, Nr. 0058/13
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Januar 2013