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BILDUNG/672: Ausbildungsmarkt - Einstieg erleichtern statt Warteschleifen verwalten


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 29. März 2012

Ausbildungsmarkt: Einstieg erleichtern statt Warteschleifen verwalten



Zu den heute veröffentlichten Ausbildungsmarktzahlen erklärt Kai Gehring, Sprecher für Bildungspolitik:

Die derzeitige Lage muss ein Ansporn sein, allen Jugendlichen eine Chance zu geben und endlich die soziale Spaltung auf dem Ausbildungsmarkt zu überwinden. Trotz guter Konjunktur und steigendem Fachkräftemangel gehen noch immer zu viele Jugendliche im Übergangsdschungel zwischen Schule und Ausbildung verloren. Der Fachkräftemangel ist vorwiegend hausgemacht, weil die Zahl der Ausbildungsbetriebe seit 2008 um 24.000 sank während die Gesamtzahl der Betriebe stieg.

Schwarz-Gelb darf sich auf den Ausbildungszahlen nicht ausruhen: Kanzlerin und Bildungsministerin preisen die duale Ausbildung in der europaweiten Wirtschaftskrise als Allheilmittel gegen Jugendarbeitslosigkeit. Wenn wir aber auch künftig ein leistungsfähiges duales System wollen, dann muss es endlich reformiert werden. Statt Jugendliche in Warteschleifen des Übergangssektors zu parken, brauchen sie ein durchlässigeres Berufsbildungssystem aus anerkannten Ausbildungsbausteinen, das alle zu einem qualifizierenden Abschluss führt.

Bund und Länder müssen sich gemeinsam dafür einsetzen, dass alle Schulabgängerinnen und Schulabgänger die Chance auf einen Ausbildungsplatz bekommen. Auch ohne Schulabschluss muss der Anschluss in die berufliche Ausbildung gelingen. Dazu muss vor allem die Inklusion von Kindern mit besonderen Förderbedarfen verbessert werden. Auch dafür müssen Bund und Länder das Kooperationsverbot in der Bildung aufheben, um gemeinsame Programme zur Inklusion zu ermöglichen.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 29. März 2012, Nr. 0294
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. März 2012