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AUSSEN/1479: Das UNESCO-Welterbe in Mali schützen


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 3. Juli 2012

Das UNESCO-Welterbe in Mali schützen



Zu den Zerstörungen in Timbuktu erklärt Claudia Roth, Sprecherin für Auswärtige Kulturpolitik:

Erneut wurden UNESCO-Welterbestätten in Timbuktu im Norden Malis zerstört. Inzwischen zieht sich eine ganze Spur der Zerstörung durch die Stadt. Mit ihren Taten geben islamistische Fundamentalisten ein beschämendes Zeugnis für ihre militante Intoleranz. Ihr Ziel ist es offensichtlich, alle sechzehn islamischen Heiligengräber der Stadt zu zerstören, weil die mit den Gräbern verbundene Heiligenverehrung nicht mit ihrer Islamauslegung konform geht.

Die Zerstörungen durch die islamistische Gruppe sind nicht nur ein Anschlag auf den Reichtum und die Vielfalt der islamischen Kultur. Sie treffen das gemeinsame kulturelle Erbe der Menschheit, auf dessen Schutz und Überlieferung alle Menschen ein Anrecht haben.

Wir fordern die Bundesregierung auf, die UNESCO beim Kampf für den Erhalt des Weltkulturerbes in Mali mit Nachdruck zu unterstützen. Denn die Geschichte lehrt: Die Zerstörung von Kulturgütern ist nur zu oft der Katalysator für noch schlimmere Gewalt, der symbolische Akt, an dem Gewalt unumkehrbar eskaliert.

Die Bundesregierung sollte vor allem Saudi-Arabien und Katar in die Pflicht nehmen. Die Regierungen dieser Länder müssen sich von den Zerstörungen und von solch antizivilisatorischen Religionsdeutungen klar distanzieren und jegliche Finanzhilfe für salafistische und extremistische Gruppierungen einstellen.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 3. Juli 2012, Nr. 0611/12
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juli 2012