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MELDUNG/081: Erster Anti-Hai-Neoprenanzug in Australien entwickelt (idw)


Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann - 20.08.2013

Erster Anti-Hai-Neoprenanzug in Australien entwickelt

Mit entsprechender Kleidung kann man sich besser vor Haiangriffen schützen.



Die Forschungsergebnisse von führenden Haiexperten der University of Western Australia führten zur Entwicklung und Herstellung des weltweit ersten Neoprenanzugs, der Haie irritiert oder Surfer Haien gegenüber unsichtbar erscheinen lässt.

Die Anzüge zeigen eine spezielle Kombination von Farben und Formen, um Haie abzulenken und basieren auf den Erkenntnissen von Professor Nathan Hart und dem Winthrop Professor Shaun Collin am Oceans Institute and School of Animal Biology der University of Western Australia, wie die Raubtiere ihre Beute sehen und aufspüren.

Eines der Designs - der so genannte "kryptische" Anzug - ermöglicht es dem Anzugträger mit den Hintergrundfarben im Wasser wirkungsvoll so zu verschmelzen, dass es für den Hai schwierig ist, den Menschen zu erkennen oder ihn zu fokussieren.

Das zweite Design - der "Warnanzug"- verschärft die Sichtbarkeit des Anzugsträgers durch disruptive und kontrastreiche Streifenmuster derart, dass er keiner gewöhnlichen Beute mehr ähnelt oder sogar als ungenießbares und gefährliches Objekt erscheint. Die Designs können auch als Sticker an der Unterseite von Surfboards angebracht werden.

Ein von den Professoren Collin und Hart angeführtes Forschungsteam der UWA - das weltweit hohes Ansehen bei der Erforschung des Sinnessystems von Haien genießt - arbeitete mit dem Biotechnologieunternehmen Shark Attack Mitigation Systems zusammen, um komplexe Forschungsdaten zu Sehvermögen, Neurologie und Verhalten räuberischer Haie in ein effektives Produkt zu überführen.

SAMS-Gründer und Direktor Hamish Jolly, der das Projekt nach einer Welle tödlicher Haiangriffe entlang der westaustralischen Küste ins Leben rief, sagte, auch wenn das Unternehmen nicht behaupten könne, dass die Anzüge hundertprozentige Sicherheit gegenüber Haiangriffen gewähren könnten, seien die Ergebnisse der ersten Tests mit den Neoprenanzügen im Ozean und im Kontakt mit wilden Haien "außerordentlich" gewesen.

"Wir glauben, dass die Anzüge eine Hilfe sind, ohne dabei zusätzliche Kosten für die Ausrüstung zu verursachen, die ohnehin genutzt wird," betonte Herr Jolly.

Professor Collin erklärte, er und seine Kollegen arbeiteten daran, das Verhalten der Haie zu verstehen und die Rolle ihrer verschiedenen Sinnesorgane in der Hoffnung, sowohl die Menschen als auch die Haie zu schützen.

"Wir glauben, dass ein Verständnis für die fundamentale Neurobiologie der sensorischen Fähigkeiten von Haien essentiell ist, um dieses Wissen in Methoden zu übertragen, die helfen, das Risiko von Haiangriffen zu verringern," sagte Professor Collins.

Er fügte hinzu, dass die Forschung zu integrierten Sehsystemen, die zur Entwicklung der Neoprenanzüge führte, ohne die finanzielle Unterstützung des westaustralischen Government's State Innovation Vouchers Program nicht möglich gewesen sei, welches die Zusammenarbeite förderte.

Die Tests mit den Anzügen werden fortgeführt, doch in der Zwischenzeit hat SAMS eine Lizenz für die patentierte Technologie an die Wetsuite-Firma Radiotor vergeben, und erwartet, dass die Technologie weltweit in eine Vielzahl von Wassersportprodukten integriert werden wird.

Weitere Informationen zu den Anzügen, den Wissenschaftlern hinter dem Projekt und den Testergebnissen, inklusive Videomaterial einer Aktion mit einem vier Meter langen Tigerhai - können auf der SAMS Website abgerufen werden (http://www.sharkmitigation.com/).

Weitere Informationen unter:
http://www.ranke-heinemann.de
http://www.ranke-heinemann.at
http://www.ranke-heinemann.tv
http://www.sharkmitigation.com

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution705

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann,
Sabine Ranke-Heinemann, 20.08.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. August 2013