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INFORMATIONSTECHNOLOGIE/642: Vernetzt gegen Krisenfälle - Sicherheit bei Großveranstaltungen (idw)


Universität Stuttgart - 24.03.2010

Vernetzt gegen Krisenfälle - Sicherheit bei Großveranstaltungen


Fußballspiele, Kirchentage und andere Großveranstaltungen ziehen sehr viele Menschen an. Darum ist es wichtig, dass die Planungen rund um die Veranstaltungen gut organisiert sind, dass für die Sicherheit der Besucher gesorgt ist und auch im Notfall jeder weiß, was zu tun ist. Im Rahmen des Verbundforschungsprojekts VeRSiert entwickeln Wissenschaftler des Instituts für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement der Universität Stuttgart (IAT) und vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) ein Informations- und Kooperationsportal und das Angebot von mobilen Diensten, um damit die Planungen und die Sicherheit von Großveranstaltungen zu optimieren.

An der Ausrichtung von Großveranstaltungen sind neben dem Veranstalter verschiedene Akteure beteiligt: Verkehrsbetriebe, die Polizei, die Stadt, Behörden, Ehrenamtliche, Einsatzkräfte, Besucher und viele andere. Aufgabe des neuen Informations- und Kooperationsportal ist es, alle Akteure zu vernetzen, den Austausch zu fördern und Abstimmungen zu erleichtern. Durch Transparenz im normalen Planungs- und Durchführungsprozess, so das Leitmotiv des Projekts, ist man auch für Krisenfälle wie Unwetter oder Bombendrohungen besser gerüstet. Ziel ist es insbesondere, die Sicherheit im Öffentlichen Nahverkehr bei Großveranstaltungen zu erhöhen.

Daneben soll das Portal Dokumentationstrukturen bieten, so dass auf die Erfahrungen bei ähnlichen Veranstaltungen der letzten Jahre zurückgriffen werden kann. Auch alle Absprachen während der Planungsphase müssen so hinterlegt sein, dass sie bei der Veranstaltung von allen beteiligten Institutionen einsehbar sind. Zudem erproben die Wissenschaftler mobile Dienste zur Ortung und Kommunikation (etwa Chat oder Twitter) als Mehrwertdienste für Veranstaltungsteilnehmer und Hilfsinstrumente für Einsatzkräfte. Die Lösungen umfassen zum Beispiel einen "Friend-Finder", Nachrichten an Bezugsgruppen, Fotomeldungen oder Routenvorschläge. Diese Dienste sollten im "Veranstaltungsalltag" eingebunden sein, damit alle Beteiligten auch im Notfall mit dem Umgang vertraut sind. Die Forscher haben anhand des jährlich stattfindenden Großfeuerwerks "Kölner Lichter" mit den beteiligten Akteuren analysiert, welche Funktionalitäten das Informations- und Kooperationsportal haben muss. Daraus ist ein Demonstrator entstanden, der nun im weiteren Planungsprozess verbessert wird und bei der Veranstaltung erprobt wird. Auf dessen Basis bieten die Forschungspartner Städten, Verkehrsbetrieben und Veranstaltern kompetente Beratung zur optimalen Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen an und geben Tipps, wie man auf ungeplante Ereignisse besser reagieren kann.

Das Projekt VeRSiert (Vernetzung von Nahverkehrsgesellschaften, Einsatzkräften, Veranstaltern und Fahrgästen für Sicherheit im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bei Großveranstaltungen) wird im Rahmen des Forschungsprogramms "Zivile Sicherheit" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Neben den Stuttgarter Forschern sind die Universität Wuppertal, die Kölner Verkehrsbetriebe und der Nahverkehr Rheinland, die Stadt Köln sowie die Softwareunternehmen ARC und Vitracom beteiligt.

Nähere Informationen zu dem Projekt unter:
www.versiert.info

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution80


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Stuttgart, Ursula Zitzler, 24.03.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. März 2010