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MELDUNG/606: Frühjahrstagungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (idw)


Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) - 19.02.2016

Gravitationswellen, Fusionskraftwerke, Quantencomputer und das Leben im All

Frühjahrstagung der Sektion Atome, Moleküle, Quantenoptik und Plasmen (SAMOP) der Deutschen Physikalischen Gesellschaft vom 29. Februar bis 4. März 2016 in Hannover / Knapp 2100 Fachleute aus aller Welt diskutieren über aktuelle Fragen der Physik / Für Lehrerinnen oder Lehrer ist ein Tag kostenfrei.


Hannover / Bad Honnef, 19. März 2016 - Im Rahmen der Frühjahrstagungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) treffen sich mittlerweile über 10.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, um über aktuelle Fragen der Physik zu diskutieren. Die Treffen sind inzwischen so groß geworden, dass sie auf vier Standorte verteilt in Deutschland stattfinden müssen.

Dieses Jahr beginnen die Frühjahrstagungen in Hannover und Hamburg. In der niedersächsischen Landeshauptstadt tauschen sich vom 29. Februar bis 4. März 2016 Expertinnen und Experten der Sektion Atome, Moleküle, Quantenoptik und Plasmen (SAMOP) aus. Sie diskutieren über aktuelle Themen der Atom-, Kurzzeit-, Molekül- sowie Plasmaphysik, der Massenspektrometrie, der Quantenoptik und Photonik sowie der Didaktik der Physik. Zugleich tagt hier die Arbeitsgruppe Junge DPG.

Mit der Leibniz Universität Hannover hat die DPG eine herausragende Tagungsstätte für ihre Frühjahrstagung gewählt: An der Universität studieren rund 27.000 junge Menschen in den Natur- und Ingenieurwissenschaften, den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Einer der etablierten Forschungsschwerpunkte ist die Quantenoptik und Gravitationsphysik. Hier sowie in weiteren Schwerpunktbereichen wie der Biomedizinforschung oder -technik sowie der Produktionstechnik zeichnet sich die Hochschule durch exzellente wissenschaftliche Leistungen, eine hohe internationale Sichtbarkeit, hervorragende Nachwuchsförderung sowie eine erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln aus.

Ein besonderes Highlight der Frühjahrstagung wird der öffentliche Abendvortrag von Prof. Karsten Danzmann vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik am Mittwoch, den 2. März 2016 um 19:30 Uhr im Audimax sein, der aktuell über die Entdeckung der Gravitationswellen berichten wird, die kürzlich die Schlagzeilen beherrschten.

Darüber hinaus lädt die DPG wie im vergangenen Jahr Lehrerinnen oder Lehrer ein, kostenfrei einen Tag an der Tagung teilzunehmen. Dazu reicht die Vorlage einer Bestätigung der Schule.

Die Frühjahrstagungen sind ein zentraler Bestandteil der Aktivitäten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Sie sind wichtige Plattformen für Studierende, auf denen sie ihre Forschungs- oder Abschlussarbeiten oft zum ersten Mal einem größeren Fachpublikum vorstellen. Darüber hinaus hat der Nachwuchs die Möglichkeit, mit erfahrenen Physikerinnen und Physikern aus Wissenschaft oder Industrie ins Gespräch zu kommen, Kontakte zu knüpfen und sich Anregungen für die Berufs- und Karriereplanung einzuholen.

Hannover ist nicht der einzige Tagungsort für die DPG-Frühjahrstagungen. In Hamburg treffen sich zeitgleich über 1200 Physikerinnen und Physiker der Sektion Materie und Kosmos. Dort diskutieren sie Fragen der Gravitation und Relativitätstheorie, Strahlen- und Medizinphysik, Teilchenphysik, Theoretische und Mathematische Grundlagen der Physik. Zudem tagt dort die Arbeitsgruppe Philosophie der Physik.

In den darauffolgenden beiden Wochen treffen sich dann Physikerinnen und Physiker anderer Disziplinen: vom 6. bis 11. März 2016 in Regensburg (Festkörperphysik) respektive vom 14. bis 18. März 2016 in Darmstadt (Hadronen und Kerne). In Regensburg findet gleichzeitig die 80. Jahrestagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft statt mit einem Festakt und der Vergabe wichtiger Physikpreise, wie der Max-Planck- und der Stern-Gerlach-Medaille sowie der Medaille für naturwissenschaftliche Publizistik.


Für den Terminkalender

Öffentlicher Abendvortrag (Eintritt frei)
Gravitationswellenastronomie:
Neues von der dunklen Seite des Universums!
Mittwoch, 2. März 2016, 19:30 Uhr, Audimax
Prof. Dr. Karsten Danzmann, Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik Leibniz Universität Hannover, Welfengarten 1, 30167 Hannover

Vor nahezu 100 Jahren sagte Albert Einstein die Existenz von Gravitationswellen vorher. Jetzt hat ein internationales Team von Physikerinnen und Physikern diese Erschütterungen der Raumzeit zum ersten Mal nachweisen können. Wesentliche Komponenten der Nachweisgeräte wurden in Hannover am Albert-Einstein-Institut in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, der Leibniz Universität Hannover und dem Laserzentrum entwickelt. Auch die Analyse der Signale wurde in Hannover durchgeführt. Danzmann nimmt außerdem den Beginn der weltraumgestützten Pathfinder-Mission ins Blickfeld.

Wissenschaftliche Vorträge
alle an der Leibniz Universität, Welfengarten 1, 30167 Hannover

• The first operation of the superconducting optimized stellarator fusion device Wendelstein 7-X
Dienstag, 1. März 2016, 9:00 Uhr, Audimax
Thomas Klinger, Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Greifswald

Kürzlich ging das Fusionsexperiment Wendelstein 7-X in Betrieb. Klinger stellt das Konzept des Stellarators vor, liefert erste experimentelle Ergebnisse und gibt einen Ausblick auf die Zukunft dieser Technik.

• Organic chemistry in space and the challenge of searching for life beyond Earth
Mittwoch, 2. März 2016, 9:45 Uhr, Audimax
Pascale Ehrenfreund, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Auf dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko entdeckte die Rosetta-Mission organische Verbindungen, die auch auf der Erde zu finden sind. Ehrenfreund beschreibt, welche Erkenntnisse sich daraus für die Entstehung des Lebens auf der Erde sowie im All ableiten lassen.

• Podiumsdiskussion: Promotion heute - wozu?
Mittwoch, 2. März 2016, 11:00, Raum f102
Mit Katharina Kohse-Höinghaus (Universität Bielefeld)
Karlheinz Langanke (GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung)
Lutz Schröter (Strategie und Projekte, Volkswagen AG) sowie Walter Hahn (Heidelberg Graduate School of Fundamental Physics)
Moderation: Armin Himmelrath, Journalist und Sachbuchautor

• Quantum Computing to advance Artificial Intelligence:
Where do we stand?

Freitag, 4. März 2016, 9:00, Audimax
Hartmut Neven, Entwicklungsleiter bei Google

Quantencomputer versprechen Vorteile gegenüber klassischen Rechnern. Neven beschreibt Prozessor-Architekturen, mit denen Google derzeit experimentiert. Sie lassen Fortschritte für maschinelle Intelligenz erwarten oder könnten für kombinatorische Optimierungsprobleme eingesetzt werden.


Weitere Informationen zur Tagung:
http://hannover16.dpg-tagungen.de/

Weitere Informationen zu allen Frühjahrstagungen der DPG unter:
http://www.dpg-physik.de/veranstaltungen/tagungen/index.html/

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit über 62.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin.
http://www.dpg-physik.de


Weitere Informationen unter:
http://www.dpg-physik.de/presse/pressemit/2016/dpg-pm-2016-04.html

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution389

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG), Gerhard Samulat, 19.02.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Februar 2016

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