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MELDUNG/132: Überwachung des Klimawandels durch Wettersatelliten immer wichtiger (Deutscher Wetterdienst)


Deutscher Wetterdienst - Pressemitteilung vom 10.03.2014

Internationales Treffen von Klima-Experten in Grainau

Überwachung des Klimawandels durch Wettersatelliten immer wichtiger



Grainau, 10. März 2014 - Die Daten der Wettersatelliten der europäischen Organisation EUMETSAT spielen eine wichtige Rolle bei der Überwachung des Klimas. Satelliten können mit ihrer flächendeckenden Beobachtung aus dem Weltraum die weißen Flecken auf der meteorologischen Landkarte füllen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) leitet im Auftrag von EUMETSAT ein langfristig angelegtes, internationales Projekt zur Aufbereitung und Verbreitung von Satellitendaten für die Klimaüberwachung. Im bayrischen Grainau treffen sich vom 10. bis 12. März mehr als 100 Nutzer dieser Daten aus aller Welt, aus Forschung, Politik und Industrie, um Erfahrungen in der Verwertung der Daten auszutauschen und über neue Nutzungsmöglichkeiten zu beraten.

Quelle: © EUMETSAT / DWD

Sichtbare Erdscheibe
Quelle: © EUMETSAT / DWD


CM SAF sammelt Satellitendaten aus aller Welt

Vor rund 15 Jahren haben sich mehrere europäische Wetterdienste zusammengeschlossen, um gemeinsam mit EUMETSAT, dem Betreiber des europäischen Wettersatellitensystems, die Daten der Wettersatelliten sich CM SAF (Satellite Application Facility on Climate Monitoring). Inzwischen stehen Satellitendaten aus drei Jahrzehnten und von den entlegensten Regionen der Erde zur Verfügung - Material, das für Klimatologen in aller Welt von besonderem Interesse ist. Genutzt werden die Daten beispielsweise zur Bewertung der Energie- und Wasserkreisläufe. Hierzu zwei Beispiele:


Neuer Solar-Atlas für die Alpen aus Satellitendaten erstellt

Aufbauend auf den Daten der Wettersatelliten, gelang es unter Federführung von MeteoSwiss, trotz der tiefen Täler und hohen Berge, einen neuen Solar-Atlas für die Alpen zu entwickeln. Aus diesem lassen sich unter anderem neue Solarpotentialkarten ableiten. Mit Hilfe dieser Karten konnte dann für St. Gallen ein eigenes Solarkataster erarbeitet werden. Daneben nutzt das Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Kommission die CM SAF Strahlungsdaten und entwickelte auf dieser Basis eine freie und öffentlich zugängliche Ertragsabschätzung für weitere Solaranlagen in Europa.


Aktueller Forschungsschwerpunkt sind die globalen Niederschlagsstrukturen

Gegenstand der Forschung ist derzeit vor allem die Erstellung einer zeitlich und räumlich hoch aufgelösten langjährigen Datenreihe des globalen Niederschlags. Damit sollen die Niederschlagsstrukturen und -entwicklungen der vergangenen Jahre besser erkannt und verstanden werden. Daraus ergeben sich Folgerungen und notwendige Konsequenzen für Gebiete, die zunehmend von Trockenheit, Überschwemmungen, Erd- und Felsrutschen bedroht sind.

© DWD 2014

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Quelle:
Pressemitteilung vom 10.03.2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. März 2014