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MELDUNG/146: Wer beurteilt den Geruch von Holunderblüten objektiv? (idw)


Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. - 31.07.2013

Wer beurteilt den Geruch von Holunderblüten objektiv?



Wie lässt sich der Geruch von Kaffee charakterisieren und wonach riechen Holunderblüten? Um Gerüche frei von subjektiven Wahrnehmungen einzuordnen, muss eine Maschine dies übernehmen. Das kann ein Gaschromatograph, der geruchsaktive Substanzen trennt und identifiziert. Wie das geht, steht in den "Nachrichten aus der Chemie".

Der Geruch, der ein Produkt kennzeichnet, beruht auf einer einzelnen chemischen Verbindung oder aber vielen verschiedenen Molekülen. Das Aroma von Röstkaffee etwa besteht aus über 1000 Komponenten, von denen mindestens 40 zusammen kommen müssen, um den typischen Geruch zu erzeugen. Diese Substanzen sind sich chemisch ziemlich ähnlich.

Analysieren lassen sich die Komponenten mit zweidimensionaler Gaschromatographie. Ein Beispiel ist die Heart-Cut-Technik: Hier trennt der erste Gaschromatograph die Duftstoffe aus einer Probe zunächst grob. Dann untersucht ein zweites Gerät die Bereiche, die besonders viele Aromastoffe enthalten, indem es einen kleinen Teil der Gesamtprobe noch feiner auftrennt. Dadurch separiert es im Falle der Holunderblüten mehr als 20 einzelne Bestandteile, die nach und nach an einem Detektor ankommen. Der zweite Schritt trennt dabei so sauber, dass selbst ähnlichste Moleküle als eigenständig registriert werden - ein Vorteil, den nur die zweidimensionale Gaschromatographie bietet.

Welche weiteren Arten von zweidimensionaler Gaschromatographie es gibt, wie gut ihre Trennleistungen sind und welche Probenmengen nötig sind, um alle Bestandteile zu erfassen, erfahren Sie in Erich Leitners Artikel "Mehrdimensionale Gaschromatographie in der Geruchsanalytik". Die PDF-Datei des Beitrags gibt es bei der Redaktion der "Nachrichten aus der Chemie" unter nachrichten@gdch.de.

Nahezu 80 000 anspruchsvolle Chemiker und Chemikerinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Lehre informieren sich mit den "Nachrichten" über Entwicklungen in der Chemie, in angrenzenden Wissenschaften sowie über gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte. Kennzeichen der Zeitschrift der Gesellschaft Deutscher Chemiker sind das breite Spektrum der Berichte, das einmalige Informationsangebot an Personalien, Veranstaltungs- und Fortbildungsterminen sowie der große Stellenmarkt.

Weitere Informationen unter:
http://www.nachrichtenausderchemie.de
- "Nachrichten aus der Chemie"

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution122

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V., Dr. Ernst Guggolz, 31.07.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. August 2013