Universität Regensburg - 22.12.2015
Wie Aminosäuren in Pflanzensamen gelangen: Entdeckung kann Ernteerträge verbessern
Zur effizienten Steigerung von landwirtschaftlichen Ernteerträgen ist es
von Bedeutung, zu verstehen, wie Aminosäuren in die pflanzlichen Samen
gelangen. Denn Aminosäuren sind ein wichtiger, teils essentieller
Bestandteil unserer Ernährung. Forscher der Universität Regensburg ist es
nun erstmals gelungen, vier Gene in der Modellpflanze Arabidopsis thaliana
(Acker-Schmalwand) zu identifizieren, die maßgeblich für den
Aminosäuretransport von der Mutterpflanze zum Embryo verantwortlich sind.
Die Ergebnisse der Forscher sind vor kurzem in der renommierten
Fachzeitschrift Current Biology erschienen
(DOI: 10.1016/j.cub.2015.10.038).
Die meisten Nutzpflanzen verbreiten sich über Samen, in denen der
pflanzliche Embryo enthalten ist. Die Samen sind für uns Menschen oft der
Teil der Pflanze, der geerntet und später verarbeitet und konsumiert wird.
Zwar hat man inzwischen detailliertes Wissen über die jeweilige
Zusammensetzung dieser Samen, nicht aber darüber, wie die einzelnen
Bestandteile in die Samen gelangen. Dies gilt gerade auch für essentielle
Aminosäuren, die von Mensch und Tier nicht selbständig hergestellt werden
können.
Ein Regensburger Forscherteam um PD Dr. Ulrich Hammes und Prof. Dr. Thomas Dresselhaus (Lehrstuhl für Zellbiologie und Pflanzenbiochemie) haben jetzt in der Modellpflanze Arabidopsis thaliana vier Gene aus der Familie der pflanzenspezifischen UmamiT-Transporter identifizieren und charakterisieren können. Diese Gene codieren für die Transportproteine, die den Aminosäuretransport von der Mutterpflanze zum Embryo bewerkstelligen. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass der Aminosäuretransport massiv gestört und das Samenwachstum beeinträchtigt ist, sofern diese Gene (in sogenannten Verlustmutanten) fehlen.
Das Team um Hammes und Dresselhaus will diese Beobachtungen nun auf diverse Nutzpflanzen übertragen, um auf diese Weise Nährwert und Ertrag positiv beeinflussen zu können.
Der Original-Artikel im Internet unter:
www.cell.com/current-biology/abstract/S0960-9822(15)01300-7
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution87
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Regensburg, Alexander Schlaak, 22.12.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Dezember 2015
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