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AUSLAND/8516: Aus aller Welt - 29.05.2020 (SB)


VOM TAGE


Minneapolis in Aufruhr

Seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd am Montag protestieren Schwarze und Weiße in Minneapolis, St. Paul, New York, Denver, Phoenix und anderen Städten der USA gegen Polizeigewalt, insbesondere in ihrer rassistischen Form. Am Donnerstagabend drangen Hunderte von Demonstranten in eine Polizeiwache in der Nähe des Orts ein, wo Floyd getötet wurde. Das Gebäude, welches von den Beamten verlassen wurde, ging in Flammen auf. Dem Polizeichef Medaria Arradondo zufolge haben aber die meisten Menschen friedlich demonstriert. In St. Paul kam es zu Brandstiftungen und Plünderungen. Auf Anordnung des Gouverneurs des Bundesstaats Minnesota, Tim Walz, wurden Donnerstagnacht (Ortszeit) rund 500 Mitglieder der Nationalgarde mobilisiert, welche Polizei und Feuerwehr unterstützen sollen. Walz erklärte am Donnerstag den Notstand für Minneapolis und umliegende Gebiete.

Floyd war im Krankenhaus verstorben, nachdem er ohnmächtig geworden war, weil drei Polizisten minutenlang auf ihm gekniet hatten. Ein Beamter hatte mit seinem Knie Floyd am Hals auf den Asphalt gedrückt. Dies zeigt ein Video, welches eine 17jährige ins Netz gestellt hat. Eine weitere Aufnahme wurde am Freitag publik. Darauf sind alle drei Beamte sowie ein daneben stehender Polizist zu sehen. Alle vier wurden inzwischen vom Dienst suspendiert, jedoch nicht in Gewahrsam genommen. Die Bundespolizei FBI und die zuständige Staatsanwaltschaft räumten den Ermittlungen oberste Priorität ein. Die Vizepräsidentin des Stadtrats von Minneapolis, Andrea Jenkins, berichtete unterdessen dem Sender MSNBC, Floyd habe früher über einen längeren Zeitraum mit seinem mutmaßlichen Mörder zusammen in einem Restaurant gearbeitet.

29. Mai 2020


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