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LABEL/4920: Glitterhouse-Mail-Order-Mail - 04.07.18 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (04.07.2018)


Cargo-Kronjuwelen:

Eigens für uns haben die GeschmacksspezialistInnen des an musikalischen Pretiosen nicht armen Cargo-Vertriebes folgende Auswahl an akustischen Artigkeiten getroffen, gebündelt, geschnürt und Preise dazu gebastelt, die mich fast schwindeln lassen. Derart auf den Punkt ausgewählt, dass der Glitterhouse-Gourmet den ganzen Rutsch blind kaufen könnte, dürfen wir Euch den erlesenen Elfer zwei Monate lang zu absoluten Sonderkonditionen anbieten.
Die ellenlange Elogen dazu findet Ihr - wie stets - im Glitter-Netz.

And The Golden Choir - Another Half Life - 6,95
CD. ... ein Album wie ein Altar. Zum Niederknien.

Bon Iver - 22, A Million - 8,95
CD. Ein melodiebeseeltes, magisch mesmerisierendes Meister- & Wunderwerk von eigensinniger Einzigartigkeit.

Ane Brun - Leave Me Breathless - 8,95
CD. 13-fache Cover-Kunst, ...entdeckungssreiche Reise einer Song-Seelen-Retterin. (cpa)

Charity Children - Fabel - 8,95
CD. Ein wahrer Schatz. (cpa)

Hanging Stars - Over The Silvery Lake - 9,95
CD. Doch, doch, so etwas wird heute noch gemacht...

Mark Lanegan - Scraps At Midnight - 8,95
CD. Sein '98er Album.

Odd Couple - Flügge - 6,95
CD. 16er, aus Berli, ... trotz ständig anderer Zeitbezüge im Ergebnis irgendwie komplett zeitlos.

Maria Taylor - Something About Knowing - 8,95
CD. Stimmgewordene Streicheleinheiten, die ein Dauer-Lächeln zaubern.

Vibravoid - Psychedelic Blueprints - 8,95
CD. 16er, mit 75 Min. vollgestopfte Best of einer der weltbesten Psyche-Bands.

Vibravoid - Mushroom Mantras - 9,95
CD. 17er. Ihr typischer first-class-Ultra Space-Psyche ...

War On Drugs - Lost In The Dream - 6,95
CD. 14er der Philadelphia-Truppe.


Jetzt im Netz besuch- und blätterbar:
Der Juli-Katalog

Der Glitterhouse-Mailorder-Katalog für Juli, blätter-, herunterlad- und sogar ausdruckbar, unterlegt mit akustischen Beispielen für das, was Euch aus gutem Glitterhause erwartet.


Auserwählte Tonträger-Pretiosen zur Wochenmitte:

Randy Bachman - By George / By Bachman
CD - EUR 16,95

Die kanadische Rocklegende verneigt sich vor seinem persönlichen Pop-Idol: Mit einem Bachman-Original (Between Two Mountains) als Einleitung und Ausklang versammelt der Meister der deftigen Ohrwürmer hier seine eigenen Sichtweisen von aus verschiedenen Harrison-Schaffensphasen ausgewählten Songs des ewigen dritten Beatle, wobei das Hauptaugenmerk auf den Bandjahren liegt. Incl. u.a. If I Needed Someone, You Like Me Too Much, While My Guitar Gently Weeps, Handle With Care, Taxman, Something, Think For Yourself, Here Comes The Sun, Don' Bother Me, Give Me Love.


The Bamboos - Night Time People
LP/CD - EUR 18,95/15,95

Achtes Studioalbum in 18 Jahren - die australische Soul/Funk-Instanz ist seit vielen Jahren eine feste internationale Größe. Mastermind Lance Ferguson und Soulröhre Kylie Auldist (auch solo ja verdientermaßen erfolgreich) prägen auch dieses neue Album. Kylie ist eine ganz und gar klassische Soulstimme in der Tradition von Sharon Jones, The Bamboos klingen insgesamt aber etwas glatter und nicht ganz so vintage wie deren Dapkings. Insgesamt auch mit mehr Funk-Akzenten. Neben klassischen Gitarren und Orgel-Sounds, sowie den obligatorischen (aber moistens dezent eingesetzten) Bläsern, gibt es diesmal auch mehrfach Streicher zu hören, die für altmodischen Philly-Vibe sorgen. Das Album bietet gleich 13 Songs, wobei der letzte in gleich drei Versionen mit unterschiedlichen Gastvokalisten vorliegt. Genauer gesagt: Gastrappern, was der soulig-deepen Nummer keinesfalls schadet. Insgesamt weichen die neuen Songs aber kaum vom gewohnten Bamboos-Standard ab: Northern Soul in Motown-nähe trifft auf groovenden Midtempo-Funk, süffig produziert und von höchst eingängiger Natur. Eine absolut verlässliche Kraft von zeitloser Klasse mal wieder. (Joe Whirlypop)


Courtney Barnett - Tell Me How You Really Feel
LP/CD/Ltd. CD - EUR 23,95/15,95/19,95

Absolut mitreissendes Stück rauh-sanfter Kreativ-Kraft, traumgleich schwebende, lässig tändelnde Gesangslinien treffen auf saftigst verzerrte, nur scheinbar unbehauene Gitarren-Akkord-Klötze, und in einem Meer aus kunstreich-roher Saiten-Energie entsteht ein ebenso stilvolles Garagen-Gemälde, dessen Schönheit selbst in Momenten rauhester Klang-Winde final betört. Courtney ist die Königin der larmoyant-lässigen Gesangkunst, die bei bester Stimme und verführerischen vokalen Fähigkeiten es immer wieder liebt, die Melodien möglichst galant-charmant zu ignorieren. Mit mädchenhaft-lockerer Eleganz, je einem Hauch Ray Davies-Schnoddrigkeit, Chrissie Hynde-Abgeklärtheit und Lucinda Williams-Reife perfektioniert sie ihre ganz eigene Art, Melodien zu umsingen, zu packender Reife, während um sie herum rauh-rohe Gitarren-Akkorde die Garage zum Kochen bringen. Bei aller Saiten-Wut und -Kraft aber zeigt sie sich absolut eigensinnig wie stilsicher, was die Wahl ihrer Rock-Genres betrifft, paart phantasiereiche Psychedelic-Exkurse mit saftig-sattem Neil Young-Country-Rock, vereint Wave-Wogen mit reifen Kinks-Riffs, setzt hymnische Hooklines auf packende Punk-Energie und nutzt dabei auf köstlichste die Klangräume, die sie - bei aller Rauheit des Werkmaterials - zu kunstvollen bewegten Hall-Sälen arrangiert. Zehn mitreissende Songs von heftiger Härte und lässigem Liebreiz, verführerisch schwebende Vokal-Wendungen, grobe Gitarren, treibendes Schlagwerk und gezielt gesetzte Orgel zu derben Delikatessen von nachhaltiger Eingängigkeit verwandelt. Die limitierte CD-Ausgabe kommt in quadratisch gebundener Buchform und mit zahlreichen zusätzlichen Fotos und zieht ihren Mehrwert allein aus der opulenten Optik. (cpa)


SONDERANGEBOT DER WOCHE

An dieser Stelle präsentieren wir Euch jeweils 7 Tage lang eine besondere Perle aus unserem nahezu unerschöpflichen Niedrig- & Niedrigstpreissortiment, und dies zudem den Newsletterzeitraum lang sogar noch preiswerter als ohnehin gewohnt.

The Blazers - Just For You
CD - EUR 6,95

Hier wird sattester Roots-Rock (zwei Lead-Telecaster die brennen) mit mexikanischen Wurzeln mit Schmiß und Schmackes und einem verteufelt großen Anteil exzellenter Songs geliefert. Das rockt, als hätte Eric Ambel seine Hände im Spiel.

"The Blazers, who play a guitar-heavy blend of blues, surf-rock, country, rocked-up norteno, cumbia, and other Mexican styles, are often compared with their East Los Angeles counterparts, Los Lobos. Like Los Lobos, the Blazers perform a rousing, danceable mix of North American musical styles. Their fiery guitar playing and bluesy, soulful singing are given a strong, driving beat by bassist Lee Stuatt and drummer Raul Medrano. The Blazers' infectious Ameri-Mex rock grooves and dual guitar action have prompted comparisons with Santana, the Kinks, the Rolling Stones, Chuck Berry and the Allman Brothers." (AMG)


Beside Bowie: The Mick Ronson Story - Various Artists
CD/DVD/BluRay - EUR 16,95/18,95/24,95

Dokumentation über den meist im Schatten bekannterer Artisten agierenden Gitarren-Könner bzw. Soundtrack zu dieser. BluRay wie DVD bieten den Film über die prägende musikalische Geschichte des Seiten- & Saitenmannes (mit allerhand rarem und exklusivem Material), die CD begleitend dazu 14 Tracks aus allen Ronson-Phasen, wobei es neben Stücken der Solo-Alben vor allem seine Kollaborationen sind, die den Soundtrack füllen (incl. u.a. All The Young Dudes mit Queen, Ian Hunter & Bowie, Heroes mit Queen & Bowie, Soulful Lady (Michael Chapman), Madman Across The Water (Elton John), This Is For You (Joe Elliott), Moonage Daydream, Cracked Actor und Time (Bowie)).


David Bowie - Welcome To The Blackout (Live London '78)
2-CD - EUR 18,95

2018er CD-Premiere dieses von Tony Visconti aufgenommenen Live-Ereignisses, mitgeschnitten bei zwei Nächten der Isolar II Tour im Earl's Court London (am 30. Juni und 1. Juli 1978). Mit Stücken der damals aktuellen Low- und Heroes-Werke im Zentrum des Bühnengeschehens gibt es in der 24 Tracks langen Setlist aber auch noch genügend Raum für weitere Klassiker, incl. u.a. Warszawa, Heroes, The Jean Genie, Blackout, Sense Of Doubt, Speed Of Life, Sound And Vision, Breaking Glass, Fame, Five Years, Soul Love, Star, Hang On To Yourself, Ziggy Stardust, Suffragette City, Alabama Song, Station To Station, TVC 15, Stay und Rebel Rebel.


Carl Palmer's ELP Legacy - Live
CD+DVD - EUR 13,95

Der immer noch atemberaubend agierende Weltklasse-Schlagwerker hat mit seinem aktuellen Kreativ-Trio einen überraschend mitreißenden Weg gefunden, sich des ehrfurchtgebietenden ELP-Erbes anzunehmen: Anstatt halbwegs überzeugende Ersatz-Klangkörper an die Stelle seiner zwei legendären Weggefährten zu setzen, verzichtet der deftige Dreierpack gänzlich auf Gesang und nahezu vollständig auf Keyboard-Kaskaden. Allein mit der kreativen Kraft von Schlagzeug, Gitarre (Simon Fitzpatrick) und Bass (Paul Bielatowicz) wird ELP-Klassikern und -Verwandtschaften begeisterndes neues Leben geschenkt, wobei die absolut gleichwertige Instrumental-Meisterschaft der drei Artisten dem großartigen Gelingen dieses einzigartigen Tributs durchaus zum Vorteil dient. Mit dem beeindruckend beweglichen Bass als virtuosem Vermittler zwischen der mal Steve Howe-verwandten, mal Metal-gleißenden Gitarre und der unendlich vielseitigen Perkussionspracht macht sich das Trio die bekannt geglaubten Klassiker zu eigen und erschafft sie bei allem Respekt neu. Der erfreulich preisgünstige Doppelpack bietet gleich zwei Konzertmitschnitte, wobei die Live-CD (Tralf Music Hall, Buffalo, NY, 25.11.2014) in sieben bis zu 15-minütigen Epen Stücke wie Toccata & Fuge in D Minor, Mars God Of War, 21st Century Schizoid Man, America, Knife-Edge, Trilogy und Tarkus mit der machtvollen Metal-Spritze wiederbelebt und die DVD (Olympia Theater, Miami, Florida, 24.6.2016) im 17-Track-Listing nahezu alles bietet, was der ELP-Jünger liebt und ehrt: Peter Gunn, Karn Evil 9, The Barbarian, Bitches Crystal, Jerusalem, Knife-Edge, Hoedown, Take A Pebble, Carmina Burana, Pictures At An Exhibition, Fanfare For The Common Man uswusf.. Einzigartig gelungener Weg der respektvoll-belebenden Legenden-Pflege. (cpa)


Dead Cat In A Bag - Sad Dolls And Furious Flowers
CD - EUR 13,75

Da ist es mal wieder: Das völlig aus dem Nichts kommende, begeisternde Stück Musik. Die Band mit dem sperrigen Namen besteht aus drei festen Mitgliedern plus insgesamt 19 Gastmusikern, die sich mit Upright Bass, Violine, Piano, Mandoline, Mellotron, Posaune, Viola und allem Möglichen mehr zum Gerüst aus Gitarren, Schlagzeug und Akkordeon gesellen, um den atmosphärischen, dunkel-gefärbten Songs der Turiner Leben einzuhauchen. Das Ganze changiert atmosphärisch und klanglich zwischen 16 Horsepower, Tindersticks, Tom Waits, Hugo Race/Fatalists, oder auch Nick Cave zur "The Good Son"-Phase und ist so souverän und faszinierend arrangiert, wie man es selten hört. Die Songs (alle in Englisch bis auf das französisch gesungene "Le Vent") stammen aus eigener Feder, bis auf die Coverversion von "Venus In Furs", dessen morbide Schönheit sie mehr herausarbeiten, als sich auf die offensichtliche Schrägheit des Originals zu versteifen. Die Stimme von Sänger Luca Swanz Andriolo fesselt vom ersten Moment an mit ihrer Mischung aus resignativer Gelassen- und Zurückgenommenheit und dem unglaublich rauhen Timbre, das -wenn man erstmal drauf gekommen ist- einem mal wieder bewußt werden läßt, wie sehr Thin White Rope und Guy Kyser fehlen. Insgesamt eine äußerst abwechslungsreiche Reise über dreizehn Songs zwischen Alt. Country und dunklem Indie/Akustikrock, die es in sich hat. (lrm)


David Eugene Edwards & Alexander Hacke - Risha
LP (+DLC)/ltd. LP (+DLC)/CD - EUR 17,75/19,75/15,75

Edwards und Hacke kennen sich bereits seit den Anfangstagen von 16 Horsepower. Zusammen schrieben sie Musik für The Glasshouse, ein Filmprojekt, das von Alexander Hacke's Frau Danielle de Picciotto initiiert wurde. Gemeinsam arbeiteten die beiden an dem Reunion Album 'American Twilight' von Crime & The City Solution. Außerdem war Hacke als Mixing Engineer an dem Wovenhand Album "The Laughing Stalk" beteiligt.

Nach all diesen Jahren fanden sie jetzt endlich die Zeit um ihr Debütalbum 'Risha' aufzunehmen. David Eugene Edwards nahm alle Vocals und Saiteninstrumente auf; Alexander Hacke spielte Keyboards, Bass, Drums und sämtliche elektronischen Sounds ein. Gemeinsam kreieren sie auf 'Risha' eine geheimnisvolle und hypnotische Atmosphäre, eine Energie, der man sich nicht entziehen kann. Denver, die ursprüngliche Goldgräbermetropole, auch Mile High City genannt vs. Berlin, wenn man so will. Man kann 'Risha' nicht mit hergebrachten Worten beschreiben. Dieser einnehmende Sound ist eine Mischung aus Americana, Neo-Folk, Industrial, Ambient und Arabischen Einflüssen. Musik, die Elektronik mit ethnischen Instrumenten; übersteuerte Gitarren mit orientalischen Rhythmen und Tonleitern kombiniert.

"To make our own record together has always been a dream and now because of his kindness we have done so. I am so grateful and honored to play with him and so excited for the world to hear what we have created together." - David Eugene Edwards


Gathered From Coincidence: The British Folk-Pop Sound Of 1965-66 - Various Artists
3-CD - EUR 34,95

Weitere ebenso werte wie wissensreiche Grapefruit-Sammlung, wie von Cherry Red- und Labeltöchtern gewohnt reichhaltig und erfahren zusammengestellte Dokumentation eines Populärmusik-Phänomens, begleitet von höchst lehrreichen Linernotes. Anhand von 78 handverlesenen Songs aus den angegebenen Entstehungsjahren wird die Geburt des Folk-Pop beleuchtet, dabei neben großen und größeren Namen auch allerhand zu Unrecht Vergessenes zu Tage fördernd. Incl. Tracks von u.a. The Searchers, Peter & Gordon, The Fenmen, The Poets, The Kytes, The Zombies, The Beatmen, The Times, The Epics, The Other Side, Marc Bolan, Bill Fay, The Hollies, The Uglys, The Four Pennies, Jonathan King, Murray Head, The Sorrows, The Ian Campbell Folk Group, Justin Hayward, The Kinks, The Silkie, The Settlers, Sarah Jane, The Shadows, The Seekers.


I See Hawks In L.A. - Live And Never Learn
CD - EUR 14,95

2018er Roots-Rückmeldung des gestandenen Quartetts um die tragenden Köpfe Rob Waller und Paul Lacques, mal unaufgeregt zurückgelehntes, mal dezent treibendes Backporch-Handwerk für den Country-Connaisseur, gefüllt mit sattem Saitenwerk von gelassen gleißender Akustik-Gitarre über Steel und Twang bis hin zu mitreißender Rock'n'Roll-Riffs und geprägt vom zwei- (und mehr-) stimmig reifem Gesang, wobei Rob Waller's samt-rauhe Stimme wohlig an goldene Lightfoot-Tage erinnert. Das reife Songwriting lässt auch die bitteren Erfahrungen des Lebens nicht aus, aber gereicht in derart gelungenen Gesangsharmonien sind auch Moll-Akkorde eine reine Freude für Herz und Seele. Klassischer Country, gefühlvoll bereichert um Honky Tonk-, Folk-, Rock'n'Roll- und Country-Rock-Elemente, und von wahren Wurzel-Weisen dargeboten. (cpa)


Indigo Girls - Live With The University Of Colorado Symphony Orchestra
2-CD - EUR 16,95

Diese 2018er Rounder-Veröffentlichung bietet nicht mehr, vor allem aber auch nicht weniger als der Titel verspricht: Begleitet von vielköpfigem Symphonie Orchester geleiten uns die Geistessschwestern Amy Ray und Emily Saliers durch 20 Songs aus mehr als 30 Jahren des musikalischen Schaffens, den ans Herz gewachsenen Weisen dabei mit zahlreichen gefühlvollen Händen neues Klanggesicht verleihend. Das eingespielte Team (gemeinsam bestritt man mehr als 50 symphonische Konzerte) bietet dabei ein Neu-/Wiederhören von u.a. Woodsong, Sugar Tongue, Able To Sing, Compromise, Virginia Wolf, Happy In The Sorrrow-Key, Love Of Our Lives, World Falls, Galileo, Come A Long Way, Mystery, Damo, Kid Fears, Ghost, Go, Closer To Fine.


Jazzanova - The Pool
2-LP (+DLC)/CD - EUR 24,95/14,95

Auch schon seit zwanzig Jahren around: das Berliner "DJ- und Producer-Kollektiv" Jazzanova. Dies ist nach längerer Albumpause ihr fünftes Langwerk, das sich wie zuletzt bereits abzusehen war, doch weit vom ursprünglichen Nu-Jazz-Sound entfernt hat. Wie üblich erscheint es beim eigenen Label Sonar Kollektiv in völliger künstlerischer Freiheit. Diese nutzen Alex Barck, Claas Brieler, Axel Reinemer, Jürgen von Knoblauch und Stefan Leisering mehr denn je, denn das neue Werk ist tatsächlich richtig poppig geworden. In einem eher erwachsenen Sinn, aber doch total eingängig, mit Roots in Funk und Soul. Also kein Nu-Jazz, kein Brasil-Vibe, eigentlich überhaupt keine Jazz-Roots mehr, dafür eingängige Songs, groovige Melodien und strukturell mehr Gastvokalisten (Jamie Cullum, Ben Westbeech, Pete Josef, Rachel Sermanni, Olivier St. Louis, Paul Randolph, Charlotte OC) als Samples (glaube ich zumindest). Das klingt sehr organisch und süffig, selten auch mal nach HipHop (u.a. mit dem sehr guten Rapper Oddisee). Dazu gibt es Anklänge an Dreampop zwischen Lana Del Rey und Junip (dank Gast David Lemaitre), aber auch kleine Reminiszenzen an klassischere Wegbegleiter a la Earth, Wind & Fire. Eine beachtliche Entwicklung also in Richtung gereifte Songformate zwischen Soul, Funk und Pop. (Joe Whirlypop)


Ray Lamontagne - Part Of The Light
LP/CD - EUR 29,95/13,95

Nicht nur, dass der begnadete Songwriter, fähige Gitarrist und beweglich-weichstimmige Sänger mit seinem mit Worten kaum zu umfassenden, vielerlei Grenzen verneinenden 2018er Wunderwerk die Entfernung zwischen Nick Drake und Pink Floyd auf wenige Musik-Momente reduziert - er lässt seine ergreifenden Epen auch klingen, als sei kein einziger Ton davon nach 1978 aufgenommen. Geprägt und getragen von häufig deftig verzerrten Gitarren in allen leuchtenden, gern auch psychedelisch verfremdeten Klangfarben, bereichert und gekrönt von meist mehrstimmig gereichtem sanften Gesang (der aber stählern-schneidende Ausbrüche nicht scheut) und mitunter von farbigstem Tastenwerk unterfüttert entwickeln die neun oft breit-bewegt angelegten Songs in bis zu 7 Minuten epischer Entwicklungszeit eine Dynamik, der man sich schlicht nicht entziehen kann, schlagen Bögen von akustisch-zartem Folk über selig-schleppendes Country-Wurzelwerk und handfesten Hard- und psychedelisch-fiebernden Heavy-Blues-Rock bis hin zu Art- & Prog-Phantasien von wahrhaft Floyd'scher Güte und Größe (wobei die Nähen zu manchem PF-Original schon fast frappant wirken und Gilmour's Gitarrengeist in besonders magischenen Moment nahezu greif- und spürbar scheint). Dazwischen zelebriert der kosmische Klangzauberer und sanftbestimmte Zeremonienmeister seelenweiche Harrison-Wohklang-Liebe, mystische Moody Blues-Mellotron-Teppiche und viellagige Hollies-Harmonien und wächst auch als Sänger über sich hinaus. Die seligen Siebziger in all ihrem Stilreichtum auf den phantasiesprühenden Punkt gebracht und gänzlich ohne Reibungsverluste ins Hier & Jetzt getragen, ein nahezu rauschhafter Ausflug in die verzaubernde Zeitlosigkeit, ein schillerndes Traumobjekt für Psyche-Folk- und Floyd-Verehrer gleichermaßen. Ein mit jedem Hörgang wachsendes Art-Rock-Kreativ-Kunstwerk von bleibendem Wert. (cpa)


Let's Eat Grandma - I'm All Ears
2-LP (+MP3)/CD - EUR 24,95/15,95

Zweites Album nach dem zu Recht gehypten Debüt "I, Gemini" von vor zwei Jahren. Rosa Walton und Jenny Hollingworth begeisterten damals auch mich mit ihrer unfassbar ideenreichen und konsequent ungewöhnlich inszenierten Musik zwischen Gothic-Kinderzimmer und Next Generation-Artpop. Zwei Jahre später sind die beiden noch immer Teenager, ihre Stimmen klingen aber nicht mehr ganz so kindlich wie beim ersten Album. "I'm All Ears" strotzt ebenfalls vor überbordendem Ideenreichtum, hat aber doch etwas von seiner frischen Unbefangenheit verloren. Das britische Mädchenduo mit dem beknackten Bandnamen und den multiinstrumentalen Fähigkeiten klingt diesmal etwas zeitgemäßer, also weniger artpoppig, dafür mit mehr Dubstep- und vor allem Dream- und Synthie-Pop-Anklängen, die dann teilweise nicht mehr ganz so individuell anmuten. Dennoch sind die meisten durchaus harmonisch vollzogenen Stilsprünge beeindruckend: von cineastischem Streicher-Intro zu Progrock, von Kammermusik zu Beinahe-Euro-Dance. Insgesamt glatter und poppiger, aber doch auch wieder von staunenswerter Openmindedness. Produziert hat diesmal David Wrench (The XX, Frank Ocean, Caribou). (Joe Whirlypop)


Charles Lloyd & The Marvels + Lucinda Williams - Vanished Gardens
2-LP/CD - EUR 27,95/17,95

18er auf Blue Note, u.a. von Don Was produziert. Na, das nenne ich eine überraschende Besetzung. Neben der hochkarätigen Rhythmusgruppe (E.Harland und Reuben Rogers) begleiten Greg Leisz (meist Pedal Steel) und Gitarren-As Bill Frisell (beide ja schon oft für Williams tätig) den bereits vor mehr als 50 Jahren überaus populären Jazz-Saxofonisten. Lucinda singt auf 5 (4 davon Eigenkompositionen) der 10 durchweg etwas längeren und variablen Stücke, alle Highlights dieses Werkes, die es zu einem besonderen machen: Vor allem 2 (im Prinzip!) Americana-Balladen, sehr deep und berührend, brillanter emotionaler Gesang, poetisches Sax, ob in absolut faszinierender Atmosphäre oder phasenweise doch ein wenig jazziger (v.a. durch das dort sehr aktive partiell dezent ausbrechende Sax). Sowie ein umfassend rootsiger Track inkl. deutlicher Blues-Verweise (aparter Groove, leicht funky, überwiegend Jam-Feeling, superbe Kommunikation der Musiker in meist zurückhaltender konzentrierter Form samt klangmalerischen Vocals von Lloyd, ebensolcher feinster Pedal Steel) und ein relativ Jazz-dominierter von weiteren Roots-Elementen (z.B. Blues) verstärkter zwischen entspannt und agil, ja quirlig (die Rhythmik; das tolle Sax!). Schließlich die Hendrix-Ballade Angel (nur von Guitar/Sax begleitet, wunderschön). Von gleicher überragender Qualität ist das instrumentale Titelstück, wagemutiger/experimenteller, großartiges verzwickt-dicht gewobenes Zusammenspiel, streift sowohl punktuell komplex-groovige Gefilde zwischen Rock und Jazz wie freiere Momente und hoch diffizile/filigrane - Jazz in innovativ, eigen und toll. Gut auch der Rest: Schönheit des Klanges in instrumentaler Melodiösität in Americana-Nähe (wenig Jazz), weich, warm, abgeklärt, fast in sich versunken. Eine leise zarte Jazz-Ballade mit Country-Untertönen, sehr leichtfüßig - wie auch ein Blues-Jazz-Hybrid mit Flöte/Gitarre im Zentrum. Und 1 ausdrucksstarkes Monk-Cover als Sax/Guitar-Duo. Eine lange ganz exquisite CD! (dvd)


Milk Carton Kids - All The Things That I Did And All The Things That I Didn't Do
2-LP/CD - EUR 21,95/14,95

18er, von Joe Henry produziert (was ja immer für hohe Qualität sorgt). Einiges klingt wie gewohnt, aber das Duo hat diesmal eine Band dabei - mit (neben der zurückhaltenden Rhythm Group) Pedal Steel (oder feinst klangmalerischer, manchmal auch "normaler" dezenter E-Gitarre), ab und zu gestreichelter Orgel, Geige, Piano. Der Balladen-Anteil ist hoch, und ihre wunderschönen 2-stimmigen/Harmony Vocals begeistern mich stets aufs Neue! Bezaubernd! Viele Songs besitzen Tiefe, sie bewegen sich zwischen ganz sachtem feingeistigem/zart malendem Folk (partiell auch ebensolche Americana-Tendenzen), geben mehrfach eine Prise old-fashioned Pop dazu (oder 70s-Edel-Songwriter-Pop), ziehen mal das Tempo an (gemäßigt, relativ ruhig bleibt's trotzdem, samt einer Simon & Garfunkel-Prise), gelegentlich tauchen Country-Einflüsse auf, ab und zu wird's geradezu extrem intim/introspektiv (z.B. mit dezentem Nick Drake-Verweis, nochmal einem Hauch Simon & Garfunkel). Das Material ist durchweg exzellent, aber die himmlische "zeitlos-alte" Slow-Motion-Ballade Blindness (irgendwann unterschwelliges Drama), ein fantastischer 10-Minüter in wunderbarer loser Jam-Atmosphäre mit langem großartigen mit ungeheuer viel Seele gespieltem noch dazu harmonisch reizvollem Feature der Akustikgitarren (eh omnipräsent, bestechen die immer wieder, fein gesponnen, grazil, filigran, äußerst delikat! Hier zum Schluß auch etwas extrovertierter) - die Musik ist anders, aber das Flair erinnert mich ein bischen an Pentangle -, sowie das etwas lebhaftere Big Time (Songwriter-Country/Americana trifft Mitt-70er Dylan...) ragen noch einmal heraus. Eine dicke Empfehlung! (dvd)


Graham Nash - Over The Years ...
2-CD - EURO 12,95

hino zeigt wieder einmal wie es geht: Um einer solchen Singer-Songwriter-Größe mit einer Compilation möglichst gerecht zu werden, versammelt man seine 15 bekanntesten Weisen, mit Band und solo eingespielt, auf CD 1, um auf CD 2 dann ebenso viele Demo-Fassungen zu vereinen, wobei man tunlichst darauf achtet, nicht zu viele Song-Überschneidungen zu bieten. Anschließend verpackt man das Ganze ansehnlich und verkauft es schließlich zu einem erstaunlich günstigen Preis. So geht das. (CD 1 mit N, C&N, CSN und CSNY-Stücken wie Military Madness, Immigration Man, Just A Song Before I Go, Better Days, Lady Of The Island, Wind On The Water, Our House, Cathedral, Wasted On The Way, Chicago, CD 2 bietet Demos von u.a. Teach Your Children, Pre-Road Downs, Right Between The Eyes, Sleep Song, Man In The Mirror, Simple Man, I Miss You, Just A Song Before I Go).


The National - Boxer Live In Brussels
CD - EUR 12,95

Anlässlich des zehnten Geburtstages des großartigen 2007er Boxer-Albums führte das amerikanische Quintett das Werk am 9. November 2017 in Brüssel in seiner Gänze auf. Das in gewohnter Chronologie live dargebotene Epos erlebte eine denkbar kurze Konservenexistenz als Record Store Day-Vinyl-Veröffentlichung, jetzt gib es das Konzertalbum als regulären CD-Release auf 4 AD.

Weiterhin lieferbar:
The National - Boxer
LP (+CD)/CD - EUR 15,95/12,95

Das genial gelungene vierte Studioalbum, von 2007.


Lindi Ortega - Liberty
LP/CD - EUR 23,95/12,95

18er der kanadischen Singer-Songwriterin. Hinreißend die Stimme, wie immer. Verändert die Musik, eingebettet in ein loses Konzeptalbum (wurde in der Machart mit Willie Nelsons Red Headed Stranger verglichen), massiv balladenlastig. Im Prinzip variiert sie mit wechselnden Schwerpunkten eine Kombination aus Country & Western/Spaghetti-Western a la Morricone (sehr überzeugend, sehr stilecht!), (nicht unbedingt traditionalistischem) Songwriter-Country, einer Art Gothic-Country, sowie hier und da einer Prise Pop (durchaus auch mal in etwas zeitgenössischerer Form). Angereichert mit einigen Rock- bzw. Mariachi-Elementen, kleinen Tex Mex- oder Surf-Spritzerchen, 1x dachte ich an Emmylou. Und etwas Desert-Feeling. Das alles veredelt von viel Reverb (auf Stimme wie z.T. der Gitarre), wundervoller ziemlich originär klingender Pedal Steel (resp. Slide). Hinzu kommen partiell Ak.Gitarre, Orgel, Trompete, Harmonica (von Altmeister Charlie McCoy), ein Chor. Großartig die Atmosphäre bei vielen Stücken, einfach packend! Manchmal fast cinematisch. Als Co-Writer (mit einer Ausnahme alles Originale) fungiert u.a. John Paul White/Civil Wars. Erste Sahne, eine dicke Empfehlung! (dvd)


Gretchen Peters - Dancing With The Beast
CD - EUR 14,95

Melodienreiches Labsal für alltagssturmgebeutelte Seelen, reiner, ungetrübter Wohlklang für stressgeplagte Ohren, wortgewandte Geschichten einer Erzählerin, die etwas zu sagen hat. Und auch mit ihrer 2018er Song-Kollektion gelingt der Singer-Songwriterin das selten so wundervoll wie hier geglückte Kunststück, werte Worte und gelebte Geschichten derart seelentief in Musik zu setzen, dass es auch für den reinen Musikfreund eine bleibende Freude ist. Mit allen Wurzelwassern gewaschen präsentiert sich ihre von erlesenen Mit-Musikern (incl. Will Kimbrough/Gitarren, Dave Roe/Bass, Jerry Douglas/Dobro, John Gardner/Drums, Matthew Ryan & Kim Richey/Gesang) mal dezent, mal delikat, mal deftig gestaltete Country-Folk-Welt ebenso traditionstreu wie vielschichtig, reicht der berückend Melodie-reiche Bogen von karg-intensivem, tränenrührendem Akustik-Folk über klassischen Singer-Songwriter-Stoff, Honky Tonk und Wüstenwind-verwehten Boom Chicka Boom bis hin zu saitengleißendem Country-/Roots-Rock, wobei ihre mitunter Carla Torgerson wunderbar verwandte Stimme sich in allen Stil-Spielarten ebenso wohl wie daheim fühlt. Auch zu Lucinda Williams oder Emmylou Harris ließen sich prächtige Parallelen erkennen, wäre nicht diese Song-Schmiedin längst kreative Singer-Songwriter-Country-Königin genug, um allein für sich nachhaltig wirken zu können. Bleibend nachhallende Songs von bewegender Bedeutung, in betörend harmonische, häufig melancholisch-warme Weisen gegossen. Ein großartiges Geschenk für den Freund des Wahren, Echten und Guten. (cpa)


Procol Harum - Grand Hotel (rem.& exp.)
CD+DVD - EUR 23,95

Esoteric-Edel-Ausgabe des 1973er Albums, bereichert um 5 Bonustracks (3 davon bislang unveröffentlicht) und einen kompletten Band-Dokumentations-Film, der im Jahr der Grand Hotel-Veröffentlichung im belgischen Fernsehen ausgestrahlt wurde und hier seine DVD-Premiere erlebt.


Procol Harum - The Prodigal Stranger
CD - EUR 15,95

Remasterter 2018er Reissue des 1991er Reunion-Werks, das nach 14 Jahren Band-Auszeit in der illustren Besetzung mit Gary Brooker, Keith Reid, Matthew Fisher und Robin Trower eingespielt wurde. Im Esoteric-üblichen Bonusbereich finden sich zwei Demoaufnahmen aus dem Jahre 1990 und eine 2003er Live-Version von Holding On.


Procol Harum - Exotic Birds And Fruit (rem.& exp.)
3-CD - EUR 33,95

Auf gleich drei Silberlingen erstreckt sich die Wiederveröffentlichung des 1974er Epos, dem Esoteric - neben zwei Bonustracks auf CD 1 - gleich zwei komplette Konzertmitschnitte gönnt. Neben einer 11-Song-langen Konzertaufnahme aus der BBC In Concert-Reihe von 1974 gibt es noch eine bislang unveröffentlichte Aufzeichnung eines Auftrittes in den Januar Sound Studios, Dallas, vom 5. Juli 1974; 65 Minuten/13 Tracks incl. u.a. Conquistador, Bringing Home The Bacon, Long Gone Geek, Homburg, Beyond The Pale, Power Failure, Mabel, Nothing But The Truth und New Lamps For Old.


Paul Rodgers - Free Spirit
CD+DVD/BluRay - EUR 15,95/15,95

Ist schon eine beachtliche Karriere, die der 68-jährige Brite hinter sich hat: Stationen wie Free, Bad Company, The Firm und zuletzt sogar als Freddie Mercury-Ersatz bei Queen (wovon ich aus guten Gründen allerdings keinen Ton gehört habe), füllen doch etliche Kapitel der Rock-History. In den 70ern war er zweifellos einer der größten seines Fachs, bluesgeschult und erdig-soulig, maßgeschneidert für die härteren Sektoren des Classic Rock. Im Mai 2017 gab er - offensichtlich nostalgisch gestimmt - ein Konzert in der ehrwürdigen Londoner Royal Albert Hall. Der Titel weist den Weg, denn Rodgers spielte (mit mir unbekannten, aber kompetenten Musikern) ausschließlich Musik seiner ersten großen Band Free. Den Geist der Jahre 1968 bis 73 bekommt er dann auch bestens hin: stimmlich voll auf der Höhe, auch Gitarrist Peter Bullick tritt gekonnt in die großen Fußstapfen des seit 40 Jahre totenPaul Kossoff. Wir hören also erdigen Bluesrock, teils mit härteren Riffs grundiert. Schnörkellos, altmodisch und auch richtig kraftvoll. Das Ganze natürlich gekrönt von so meisterlichen Songs wie "Wishing Well" und "All Right Now". Insgesamt eine würdige Veranstaltung zum 50. Geburtstag von Free. (Joe Whirlypop)


Rusties - Queste Tracce - Live
2-CD - EUR 14,75

Das italienische Quintett um Sänger/Gitarrist/Songschreiber Marco Grompi muß man zumindest den geneigten Lesern unseres Kataloges nicht mehr groß vorstellen. Einst angetreten als Neil Young Coverband haben sich die Mannen aus Bergamo längst freigeschwommen und gehören zum Besten, was man an zeitgenössischem Westcoast- und Psychedelia-Rock vor die Ohren bekommt. Welch großartige Musiker sie sind und vor allem wie traumwandlerisch und mitreißend ihr Zusammenspiel ist, zeigt dieses neue Doppel-Album vor allem auf Disc 1, einer Sammlung der besten Live Momente der Band aus verschiedenen Tourneen, zwischen 2012 und 2018 aufgenommen. Inzwischen bringen sie auch ihre Covers in italienischer Übersetzung, was der Faszination solch guter Songs wie "If I Had A Rocket Launcher" (Bruce Cockburn) oder "Powderfinger" (Neil Young) nicht den geringsten Abbruch tut. Speziell der auf einen Übersong wie eben Powderfinger folgende, selbst geschriebene Titeltrack des Albums, "Queste Tracce", zeigt dann, dass ihr eigenes Song-Oeuvre durchaus auch das Zeug zum Klassiker hat. Hervorzuheben ist die wieder einmal herausragende Arbeit der beiden Gitarristen Osvaldo Ardenghi und Marco Grompi, die ein ums andere Mal ein Feuerwerk inspiriertester Soli und Duelle abbrennen. Aufnahmetechnisch auch über jeden Zweifel erhaben, das Ganze. Dagegen steht Disc 2 ganz im Zeichen des Untertitels "Rare & Lost Recordings 2008 - 2018". Hier finden sich Demos (u.a. mit Mary Coughlan als Gastsängerin), Tribute-Album Beiträge, Akustikversionen und weitere, bislang unveröffentlichte Live-Aufnahmen aus den letzten zehn Jahren, die teils begeistern können, unterm Strich aber "nur" ein Bonus zu einer beeindruckend guten Live Scheibe bleiben. (lrm)


Kamasi Washington - Heaven & Earth
4-LP/2-CD - EUR 49,95/14,95

18er. Uff. Nach dem (selbst verkaufstechnisch) überall Furore machenden 3er-Set The Epic nun quasi die Fortsetzung, wieder so ein Monster (diesmal zweieinhalb Stunden, die meisten der 16 Stücke 8-10 Min.) mit Chor und Streicherphalanx (punktuell doch immer wieder eingesetzt, unglaublich wirkungsvoll), diversen Bläsern, extrem viel Melodie! Im Vergleich: Im Prinzip treibt er das Konzept auf die Spitze (mit im Einzelnen teilweise auch anderen musikalischen Mitteln bzw. anderer Schwerpunktsetzung), doch es wirkt insgesamt homogener trotz der enormen Vielfalt, etwas weniger Kontraste, noch vollmundiger, (noch) weniger "reine Lehre". Es gibt mehr Fusion-Einfluß der 70er als bislang (was mich komischerweise hier gar nicht stört, wohl auch wegen dem anders gelagerten Gesamt-Kontext), zumindest in den non-orchestralen Phasen, Anklänge von Herbie Hancock bis (sehr begrenzt) Miles Davis. Jede Menge GROOVE, gern in Richtung (Afro-) Latin-Jazz (wiederum 70er), teils komplexerer/etwas vertrackterer (jedoch wunderbar flüssiger)/polyrhythmischer Art, teils funky, Soul-Jazz- wie sowas wie "Groove-Pop-Jazz"-Tendenzen. Aber natürlich auch gewohnte Hard Bop/Post Bop-Anleihen (z.B. in herrlich herrlich leichtfüßiger Form oder mit viel Drive), modales Spiel, gar ein Freddie Hubbard-Cover, mehrfach deutliche Coltrane-Parallelen (bis hin zum Pianospiel). In den Extremen zudem: Ein Soundtrack-artig bombastisch-umhüllendes Stück mit Pop-Touch alter Schule samt wogendem Klangfarben-Meer (erinnert mich leicht an gewisse Alice Coltrane-Sachen; kitschig? Ja klar, so what), ein sattes Free Jazz-Intro. Nur selten tauchen feinsinnige/feinziselierte/ziemlich poetische Momente auf, jedoch nicht in langsamen Tempi die sind fast durchweg hoch bis wenigstens mittel! Soul-Inspiration kommt ab und zu vor, v.a. im Solo- (oder m/w-Duo-) Gesang (in 4 Stücken, z.B. der tolle Dwight Trible, u.a. bei Horace Tapscott beschäftigt). Die Chöre übrigens funktionieren (mit einer Ausnahme) wortlos. Und dann ist da noch dieser unnachahmliche allumfassende immens emotional aufgeladene orchestrale Überwältigungs-Jazz (inkl. Bop- und Groove-Anteil) von Stücken wie One Of One fantastisch! Die beständig eingestreuten Soli von Kamasis Sax leben nicht gerade von viel Variation, aber dafür von seiner ungeheuer hohen Emotionalität, emphatisch, inbrünstig, beeinflußt u.a. von Pharoah Sanders (jedoch weniger frei/extrem) ich finde sie klasse (auch Synthie, Trompete, Posaune, Piano, sporadisch Drums, Bass, Orgel bekommen Solo-Freiräume). Geschmeidige, flüssige, kathartische, hymnische, gefühlsbetonte, cinematische, romantische, dramatische, erhabene, bisweilen spirituell angehauchte Musik von höchstem Kaliber, auf CD 1 einfach großartig und wie aus einem Guß/super aufgebaut, total packend/sogartig, CD 2 wirkt auf mich etwas "zerrissener" inkl. 2,3 nicht ganz so überzeugender Stücke, hat aber ebenfalls richtige Highlights. (dvd)


Western Centuries - Songs From The Deluge
LP/CD - EUR 18,95/14,95

18er. Noch recht neue US-Band (2. LP), mehr oder weniger angeführt von der brillanten Country-Koryphäe Cahalen Morrison (man höre die Sachen mit Eli West!!), doch mit gleich 3 ausgezeichneten Sängern/Songwritern (neben Cahalen Jim Miller und Ethan Lawton/u.a. ex-Zoe Muth) - dennoch wirkt hier alles homogen, in sich schlüssig. Absolut klasse Songwriting! Und rhythmisch oft auf unaufdringliche Art (und nicht immer ganz genretypisch) ansteckend. Im Prinzip (aber nicht strikt/puristisch) traditionsgesättigter Country steht im Zentrum, variabel wie höchst geglückt: Ob völlig zeitlos, mit deutlichem (doch aktualisiertem) 70s-Bezug, Annäherungen an die frühen Outlaw-Country-Jahre, eine gute Portion Honky Tonk, Einflüssen aus den 50ern (samt einer kleinen Prise Western Swing)... Gerne aber kredenzen sie auch Infusionen aus anderen Bereichen: Country goes Boogie Woogie bzw. eine Art Proto-Rockabilly, Country-Cajun-Hybride, Southern-Roots ganz allgemein, 50s-R'n'B im Country-Kontext, ein gewisses (dezent rockendes) Tex Mex-Feeling. Und, mehrfach, ein bischen (etwas countryfiziertes) The Band-Flair, rund und süffig inkl. punktueller Schärfe wie eher entspannt aber deep. Die Musiker stammen aus der Country-, Jam Band-, Bluegrass-, R'n'B-Szene, omnipräsent sind Pedal Steel und Gitarre(n) (elektrisch wie akustisch), hinzu kommen Orgel, Akkordeon, Fiddle, (E-)Piano - und exquisite Harmony-Stimmen. Klasse Album, ausnahmslos, eine dicke Empfehlung! (dvd)

Ebenfalls lieferbar:
Western Centuries - Weight Of The World - LP/CD - 21,95/15,95


Demnächst in diesem Theater...

13.07.
Jayhawks - Back Roads And Abandoned Motels
Jon Cleary - Dyna-Mite
River Whyless - Kindness, A Rebel
Dirty Projectors - Lamp Lit Prose

20.07.
Lori McKenna - The Tree

27.07.
Bob Dylan - 1962-1966 Rare Performances from the Copyright Collections
Israel Nash - Lifted

03.08.
Lucero - Among The Ghosts
Amanda Shires - To The Sunset

17.08.
Me + Marie - Double Purpose

24.08.
Interpol - Marauder
Candi Staton - Unstoppable
Lucie Silvas - E.G.O.

31.08.
Juanita Stein - Until The Lights Fade

07.09.
Chilly Gonzales - Solo Piano III

14.09.
Emma Ruth Rundle - Marked For Death

28.09.
Joe Strummer - Joe Strummer 001 (DeLuxe / DeLuxer / Am DeLuxesten)


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Derzeit und baldigst sind viele Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

DIE NERVEN
dienerven
14.07.18 DE - Jetzendorf/München - Puch Open Air
28.07.18 DE - Riniken, Brugg - KleinLaut Festival
03.08.18 DE - Elsdorf - Oakfield Festival
15.08.18 DE - Berlin - Pop-Kultur Berlin
01.09.18 DE - Stade - Müssen Alle Mit Festival
08.09.18 DE - Ulm - Cat
16.10.18 DE - Saarbrücken - Sparte 4
18.10.18 NL - Utrecht - Ekko
19.10.18 NL - Leeuwarden Asteriks
20.10.18 NL - Rotterdam Rotown
21.10.18 DE - Münster - Gleis 22
23.10.18 DE - Esslingen Koma
24.10.18 DE - Darmstadt - Oettinger Villa
25.10.18 DE - Düsseldorf New Fall Festival
30.10.18 CH - Düdingen - Bad Bonn
31.10.18 CH - St. Gallen - Palace
01.11.18 A - Graz - Orpheum
02.11.18 A - Linz Ahoi Pop Festival
03.11.18 A - Wien Wuk Europavox Festival

SCOTT MATTHEW
scottmatthew.com
25.10.2018 DE - Düsseldorf - New Fall Festival
31.10.2018 PT - Porto - Misty Fest
02.11.2018 PT - Braga - Misty Fest
04.11.2018 PT - Lisbon - Misty Fest
20.11.2018 UK - London - The Islington
21.11.2018 UK - Liverpool
22.11.2018 UK - London - The Islington

DAVID EUGENE EDWARDS & ALEXANDER HACKE - RISHA
20.10.2018 DE - Berlin - Lido
27.10.2018 DE - Köln - Stadtgarten
01.11.2018 DE - München - Strom

STEINER & MADLAINA
steinermadlaina
28.07.2018 CH - Einsiedeln - Summerjam Einsiedeln
05.08.2018 CH - Zürich - Seebad Enge
11.08.2018 CH - Schaffhausen - Stars in Town
19.08.2018 CH - Uster - H2U Openair
23.08.2018 CH - Zürich - Zürich Openair
29.08.2018 CH - Zürich - Ron Voyage
05.09.2018 CH - Zürich - Barfussbar
08.12.2018 CH - Davos - Songbird

WOVENHAND
wovenhand.com
20.07.2018 DE - Frankfurt - Zoom
21.07.2018 DE - Crispendorf, Ferienland - Chaos Descends Festival


Alle guten Wünsche für ein wohlverdientes Wochenende!

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Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Juli 2018

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