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LABEL/4885: Glitterhouse-Mail-Order-Mail - 11.05.18 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (11.05.2018)



Der OBS-Vorbote ist gelandet

Der Countdown läuft ... streng genommen schon seit letztem Jahr, seien wir ehrlich, aber: Wir betreten die heiße Phase. Und fast schon traditionell gelingt es uns kurz vorm Fest der Feste schnell noch eine Compilation mit nahezu allen beteiligten OBS-Bands fertigzustellen. Auch dieses Mal konnten wir es mit jeder Menge Arbeit, Einsatz, Schmeicheleien, Schöne-Augen-Machen, Kuchenback-Angeboten und - ich muss es gestehen - sogar schnödem Geld erreichen, dass die diesjährige OBS-Compilations-Ausgabe bereits lagert.

Orange Blossom Special 22: The Compilation - Various Artists
2-CD - EUR 7,95

Die Compilation zum Festival. Optisch und musikalisch eine runde Sache, die wir zudem zum Körnerdrescherpreis an die Frau/den Mann bringen. Und natürlich gibt es diese nur bei uns im Mailorder und zu Pfingsten am Merch-Stand bei unserer kleinen Gartenparty. Denn: Eigentlich ist die Veröffentlichung dazu da, im Vorfeld für die nötige Promotion zu sorgen, Rundfunk und Hörer auf das OBS einzustimmen. Wer das Glück hatte und Tickets bekommen hat, der kann sich schon mal einhören und die eine oder andere Band neu für sich entdecken. Fast alle auftretenden Bands, 22 nämlich, haben einen Track gespendet, einige sogar bisher nicht auf Tonträger veröffentlichte (Ida Mae, Laura Carbone, Boy Division). Natürlich sei dieses Kleinod auch all denen empfohlen, die nicht zum OBS 22 kommen können oder wollen. Die Doppel-CD kommt im kleidsamen Digisleeve und ist streng auf 1.000 Stck. limitiert.

CD 1:
  1 Birth of Joy - Hyper Focus
  2 Blind Butcher - Staubsaugerbaby
  3 Tim Vantol - Burning Desires
  4 Afterpartees - Call Out Your Name
  5 Ida Mae - Feel Them Getting Closer
  6 Schreng Schreng + La La - Oslo
  7 Fortuna Ehrenfeld - Puff von Barcelona
  8 Midnight Choir - Empty Streets
  9 Me+Marie - You Don't Know
10 Donovan Woods - Truck Full Of Money
11 Sophia - The Hustle (live)

CD 2:
  1 Dawn Brothers - Vampire
  2 Giant Rooks - New Estate
  3 Steiner & Madlaina - Hometown
  4 D/troit - Soul Sound System
  5 Daily Thompson - Attract Me
  6 Boy Division - Wicked Game
  7 Laura Carbone - Lullaby
  8 Intergalactic Lovers - Between the Lines
  9 White Wine - I'd Run
10 EF - Thee Barren Soil of Messaure
11 Scott Matthew - End of Days


Frisch & günstig:

Frisch aufgemischt - das Universal-Mittpreis-Angebot des vergangenen Monats wurde jetzt um derart zahlreiche akut preisgesenkte Titel aufgestockt, dass wir nicht umhin können (und wollen), Euch das Beste aus beiden Aktions-Schüben gesammelt und konzentriert vor Augen zu führen. Anbei nur eine kleine Auswahl, die komplette Aktion findet Ihr im Glitterhouse Online-Katalog.

Vorübergehend preisgünstig, je 1-CD:
Ryan Adams - Prisoner - 8,95
Beck - Colors - 8,95
Andrew Bird - Are You Serious - 8,95
Mary J. Blige - Strength Of A Woman - 8,95
Carla Bruni - French Touch - 8,95
Chris Cornell - Higher Truth - 8,95
David Crosby - Lighthouse - 8,95
Element Of Crime - Lieblingsfarben Und Tiere - 8,95
Feist - Pleasure - 8,95
Grobschnitt - Ballerman - 8,95
Grobschnitt - Grobschnitt - 8,95
PJ Harvey - The Hope Six Demolition Project - 8,95
Paul Heaton & Jacqui Abbott - Crooked Calypso - 8,95
John Lee Hooker - Boom Boom - 8,95
John Lee Hooker - Chill Out - 8,95
John Lee Hooker - Mr. Lucky - 8,95
Jack Johnson - All The Light Above It Too - 8,95
Killers - Wonderful Wonderful - 8,95
Alison Krauss - Windy City - 8,95
Imelda May - Life Love Flesh Blood - 8,95
John Mellencamp - Sad Clowns & Hillbillies - 8,95
Van Morrison - Versatile - 8,95
Pearl Jam - Let's Play Two - 8,95
Robert Plant - Band Of Joy - 8,95
Anna Ternheim - For The Young - 8,95
Anna Ternheim - Somebody Outside - 8,95
Steven Tyler - We Are All Somebody From Somewhere - 8,95
Yusuf - The Laughing Apple - 8,95
Frank Zappa - Sheik Yerbouti - 8,95
Frank Zappa - We're Only In It For The Money - 8,95
ZZ Top - Live From Texas - 8,95


Progressive preiswert,
Fusion für Pfennige ...

Einem unerhörten Wink des Shacksals haben wir es zu verdanken, dass wir Euch zwei Monde lang ausgesuchte Veröffentlichungen des Moon June-Labels, der führenden New Yorker Adresse in Sachen Progressive, Fusion und Jazz Rock, zum nahezu schmerzhaften Sonnenuntergangspreis anbieten dürfen. Eine großartige Gelegenheit, auch unbekanntere Namen des Genres zum Körnerdrescherpreis kennenzulernen.

Je 1-CD, zum Tiefstpreis:
Beledo - Dreamland Mechanism - 7,95
Dewa Budjana - Hasta Karma - 7,95
Dewa Budjana - Joged Kahyangan - 7,95
Susan Clynes - Life Is - 7,95
Copernicus - Immediate Eternity II - 7,95
Dwiki Dharmavan - Pasar Klewer - 7,95
Dialeto - The Last Tribe - 7,95
Doubt - Mercy, Pity, Peace, Love - 7,95
I Know You Well Miss Clara - Chapter One - 7,95
Dusan Jevtovic - Am I Walking Wrong... - 7,95
Ligro - Dictionary 2 - 7,95
Ligro - Dictionary 3 - 7,95
Machine Mass - Plays Hendrix - 7,95
Machine Mass - Inti - 7,95
Mahagony Frog - Senna - 7,95
Tesla Manaf - Tesla Manaf - 7,95
Marbin - Aggressive Hippies - 7,95
Marbin - Third Set - 7,95
Moraine - Groundswell - 7,95
Xavi Reija - Resolution - 7,95
Boris Savoldelli - The Great Jazz Gig In The Sky - 7,95
Simak Dialog - Live At Orion - 7,95
Simak Dialog - The 6th Story - 7,95
Tohpati - Tribal Dance - 7,95
Tohpati Ethnomission - Mata Hati - 7,95
Vasil Hadzimanov Band - Alive - 7,95
Mark Wingfield - Proof Of Light - 7,95
Wingfield/Reuter/Stavi/Sirkis - The Stonehouse - 7,95
Xadu - Random Abstract - 7,95
Yagull - Kai - 7,95
Zhongyu - Finally - 7,95


Im Netz besuch- und blätterbar: Der Mai-Katalog

Im Netz zu finden: Der Glitterhouse-Mailorder-Katalog für Mai, blätter-, herunterlad- und sogar ausdruckbar, unterlegt mit akustischen Vorboten auf das, was Euch schon bald aus gutem Glitterhause erwarten wird.


Auserwählte Tonträger-Pretiosen zum verdienten Wochenende:

Idris Ackamoor & The Pyramids - An Angel Fell
2-LP (+DLC)/CD - EUR 24,95/14,95

Acht lange neue Songs in Richtung Outer Space vom Afro-Jazz-Veteranen Idris Ackamoor und seiner famosen Band. Bereits vor zwei Jahren beeindruckte mich Ackamoor mit seinem furiosen "We Be All Africans"-Album, irgendwo zwischen Fela Kuti und Sun Ra. Seine Band darf man als eine Art Westcoast-Gegenentwurf zu Sun Ras Arkestra verstehen, bereits in den 70ern gab es einige wegweisende afrofuturistische Platten. Seit einigen Jahren ist der mittlerweile 67-jährige Ackamoor wieder richtig aktiv und kann zusammen mit den ebenso guten Heliocentrics (deren Malcolm Catto hier auch produziert hat) durchaus als Gralshüter von Sun Ras Vermächtnis gesehen werden. Auch hier setzt er den Space-Trip des verstorbenen Meisters von der Venus überzeugend fort. Insgesamt etwas souliger und grooviger als das Arkestra, prinzipiell aber mit derselben Zielrichtung. Oft mit angenehm gemütlichen Grooves, einmal sogar Dub-Reggae, gerät der Space-Jazz hier meistens problemlos goutierbar. Ackamoors Sax fließt beim Solo manchmal ganz schön frei, auch die Violine von Sandra Poindexter setzt den einen oder anderen expressiven Akzent. Ansonsten fühlt sich hier wieder vieles nach Sun Ra an - inklusive der typischen, leicht geisterhaften Chants. Mit nicht allzu außerirdischem Charme, dafür aber mit beachtlichen psychedelischen Qualitäten, vor allem die E-Gitarre von David Molina ist ein (kleines) Ereignis. (Joe Whirlypop)


Ry Cooder - The Prodigal Son
LP/CD - EUR 21,95/14,95

18er. 6 Jahre Pause, und nun zurück zu alter Größe! Ein tolles Werk, oft im Geiste seiner alten Sachen! Blues-Folk-Gospel in unheimlicher absolut packender Atmosphäre. Saftiger groovender rockender bzw. dezent stampfender (erweiterter) Blues wie in den 70ern. Multipler Roots Rock (relaxt oder phasenweise wunderbar tricky-verspielt), der mich in einem Fall leicht an (songorientierte) Grateful Dead erinnert. Sanfte herrlich gefühlvolle stark reduzierte und recht einfache atmosphärisch entzückende (nicht nur) folkige Balladen (eine davon melodisch grandios!). Gospel-R'n'B-Rock in Groove (nochmal ganz deutlich an seine 70s-Zeit angelehnt, inkl. superber Harmony/co-Lead-Vocals - die eh und begeisternderweise des Öfteren auftauchen!). Komplett akustische (balladeske) Country- bzw. (Groove-unterlegte) Folk-Gospel-Tracks. Und natürlich reihenweise fabelhafte Gitarren, ob akustische oder elektrische, beides mehrfach als (exquisite) Slide. Zudem vermeine ich sporadisch ein Xylophon, eine Steel-Guitar, eine Flöte zu vernehmen, willkommene Farbtupfer inmitten der instrumentalen und vokalen Grandezza. Covers (von uralten Stücken, u.a. 2x Blind Willie Johnson, Stanley Brothers, teils von ganz unbekannten Leuten) sind in der klaren Mehrzahl, das Songmaterial ist durchweg von hoher Qualität (auch seine eigenen Stücke), wie auch viele der (gern sozio-politischen) Texte. Für mich sein bestes Werk seit langer Zeit! (dvd)


Jeff Crosby - Postcards From Magdalena
CD - EUR 14,95

Ein weiterer Singer-Song-Rocker-Schatz aus der Blue Rose-Entdecker-Truhe: Bereits das vierte Album des US-Amerikaners, aber es bedarf mal wieder der Trüffelspürnase des Finest Brand In Handmade Music, um diese Perle zur Entdeckung freizugeben. Mit einer Stimme, die in ihrer gepflegt-warmen Rauheit mitunter angenehmst an Soul Coughing's Mike Doughty erinnert, reibt Crosby seinen Weg durch eine ebenso prächtige wie stilreiche Melange aus allen erdenklichen Roots Rock-Spielarten, die er mühelose wie meisterlich beherrscht. Als geübter Geschichtenerzähler führt uns Crosby mit sanft-rauhem Timbre durch Erfahrung gereiftes Americana-Terrain, erfüllt akustische Folk-Ballade, klassischen Country Rock, gelassen-schleppende Neil Young-Verwandtschaften und herrlich packenden Hiatt-Heartland-Rock gleichermaßen mit Leidenschaft und Leben, bis hin zum kraftvoll-deftigen Rock-Ausbruch zum Kehraus. Neben des Meisters Stimme sind es alle möglichen Gitarrenspielarten zwischen Twang, Slide und Steel, die das countryfizierte Klangbild beherrschen, zudem glänzt die mit Fug, Wucht & Recht bei Blue Rose erscheinende Europa-Ausgabe dieses 2018er Albums zwei unveröffentlichte Bonustracks. Eine rundum werte Americana-Anregung! (cpa)


SONDERANGEBOT DER WOCHE

An dieser Stelle präsentieren wir Euch ab jetzt & sofort jeweils 7 Tage lang eine besondere Perle aus unserem nahezu unerschöpflichen Niedrig- & Niedrigstpreissortiment, und dies zudem den Newsletterzeitraum lang sogar noch preiswerter als ohnehin gewohnt. Den Anfang macht:

Angela Harris - Roots
CD - EUR 5,95

Mit einer grandiosen Stimme ausgestattet, nicht unähnlich ihrer großen Namensvetterin Emmylou, zelebriert die Kanadierin traumhaft schönen Country-Folk im Stile Nanci Griffith' oder halt Emmylou's. Großartige akustische/semi-akustische Instrumentierung, mit Dobro, Pedal und Lap Steel (John MacArthur Ellis), Stand Up Bass, dezentem Schlagzeug und vornehmlich akustischen Gitarren, alles glasklar (und trotzdem warm!) im Sound. Das allein weckt schon Appetit, aber es ist gerade die Qualität der Songs, die dieses Album aussergewöhnlich macht: Frau Harris singt ganz offensichtlich von Dingen, die ihr nahe gehen, das kommt tief aus der Seele, und sie hat ein Talent auch schwere Themen, Verlust, Zerrissenheit, aber auch Hoffnung lyrisch so umzusetzen, dass sie persönlich treffen und nie in Plattitüden abdriften. Ganz starkes Werk von 2005. (lrm)


Locust Fudge - Oscillation
LP (+CD) - EUR 27,95

Schon jetzt das Comeback des Jahres für mich: gerade durfte ich ein grandioses Konzert erleben, das so ungleich besser war, als das letztjährige ihrer musikalischen Weggefährten Dinosaur Jr., die ja zumindest in Stuttgart eine ziemliche Enttäuschung waren. Christopher Uhe und Dirk Dresselhaus aka Krite und Schneider spielten gemeinsam mit dem neuen Drummer Chikara Aoshima ein furioses Set zwischen Postpunk und Noiserock, wie einst in den frühen 90ern, als Locust Fudge bekanntlich noch bei einem kleinen weserbergländischen Label namens Glitterhouse unter Vertrag standen. Dazu waren die beiden in so legendären Combos wie Speedniggs, Hip Young Things, Sharon Stoned, Floor, Paincake, Schneider TM, Great Tuna aktiv. Nach ewig langen zwanzig Jahren gibt es jetzt endlich ein neues Locust Fudge-Album, das den großartigen Live-Eindruck nur bestätigt. Der Operner "Light & Grace" ist eine Offenbarung, elf Minuten klassischer Dinosaur Jr.-Rock mit luftiger Melodie, etwas Glockenspiel, energetischem Schrammelriff und zweistimmigem Gesang - ein rundum perfekter Proto-Indie-Song, der sich dann nach wenigen Minuten in eruptiven Gitarren-Explosionen ergeht, noisy, fuzzy, extremst hypnotisch (und live natürlich noch intensiver, ich kann euch sagen...). Eine Nummer, wie sie auch von den ersten beiden Dinosaur-Alben stammen könnte - auch weil J. Mascis hier tatsächlich mitspielt. Eine Granate von einem Song mit versprochener Gänsehautgarantie, elf Minuten sind zweifellos viel zu kurz. Im Weiteren hören wir milde psychedelische, gerne auch etwas spacige Songs, in unterschiedlichen Tempi und Stimmungen, meist gradlinig und eingängig, vieles in der Nähe der jungen Dinosaur Jr. Und immer wieder mit krachigen Ausbrüchen der Distortion-Gitarre, was einfach die allerbesten Momente ergibt. Der Sound des frühen, noch ruffen Indierocks, geboren aus der Asche von Neil Young und Punkrock. Musikalische Farbtupfer stammen von Sax und Bassklarinette, Girl-Co-Vocals und Piano, sowie reichlich Promis wie Chris Brokaw (Come, Codeine), Julia Wilton (Pop Tarts, Das Bierbeben), Gwendolyn Tägert (Mondo Fumatore), Michael Mu'hlhaus (Blumfeld, Die Tu'ren), Ulrich Krieger (Lou Reed), Wolfgang Seidel (Ton Steine Scherben, Conrad Schnitzler), Werner "Zappi" Diermaier (Faust). Der abschließende Titelsong ist dann noch ein lupenreiner, herzerwärmender Neil Young-Tribut mit Harmonica und schleppendem Crazy Horse-Riff. In einer besseren Welt müssen Locust Fudge beim Orange Blossom Special 2019 spielen, lieber Rembert. (Joe Whirlypop)


Lynyrd Skynyrd - Collected
3-CD - EUR 15,95

Wie bei der Collected-Reihe üblich ist auch dieser dicke Mehrfachklapp-Digipak mit 45 Tracks ansprechend randvoll gefüllt, und erfreulicherweise gibt es neben 33 geschmackssicher ausgesuchten bekannten Weisen auf den Tonträgern 1 und 2, von Need All My Friends (noch als Lynard Skynard eingespielt) bis Last Of A Dyin' Breed, auch noch zwölf rare und rarste Schätze auf CD 3 zu entdecken, darunter frühe Versionen, Demo-Fassungen und Live-Aufnahmen aus den Jahren 1975, 1976 und 1987 (von Swamp Music, Gimme Three Steps, The Needle And The Spoon, Sweet Home Alabama, Call Me The Breeze und Free Bird).


Lord Huron - Vide Noir
2-LP/CD - EUR 29,95/15,95

Drittes Album der Band aus Los Angeles. Lord Huron hatte ich bislang nicht auf dem Schirm, nur so eine weitere Ami-Indie-Folkband, dachte ich zunächst. Die Truppe um Mastermind Ben Schreiber hat aber deutlich mehr zu bieten. Denn vieles erinnert mich hier an die wunderbaren Decemberists. Der Sound ist rootsverbunden, hat aber auch eine beachtliche Pop-Grandezza, mit viel Gefühl für durchaus großspurige Inszenierungen. Mit beachtlicher Instrumentenvielfalt (von Flöte bis Pedal Steel) und durchgehend ausgefeilten Vocal-Arrangements. Das klingt sehr amerikanisch, mit Wurzeln im Traditionellen, der großen weiten Rockwelt aber durchaus zugetan. Nicht anbiedernd, sondern mit Gespür für wirklich große Song-Ideen und deren angemessene Umsetzung. Dementsprechend fällt die Produktion hier ganz schön aufwändig, aber immer funktional aus. Raumgreifend und kristallklar, mal mit ambientösem Hall, mal mit satter Distortion-Gitarre und Postpunk-Power, Sitar und Mellotron, Harfe und Handclaps. Es gibt Anklänge an Americana-Bands wie Calexico, aber auch mehrfach schnellen Beinahe-Punkrock, was mich an die 80er L.A.-Band X erinnert. Aber auch kleine psychedelische Momente zur Entlastung, das Ganze aber in sich stimmig und durchgehend mit großen Songs und Melodien gesegnet. Schneiders klarer Gesang erinnert mich an Chris Isaac und Joey Burns, die Vielfalt und Komplexität - mit beachtlichem kommerziellem Potential - geht meiner Meinung nach aber eben deutlich in Richtung Decemberists. Lord Huron werden noch groß, wage ich zu prophezeien. (Joe Whirlypop)


MINT - Mai 2018 (No. 20)
MAG - EUR 5,90

Die Plattenpostille für Freunde vinyler Wundertaten nullt zum zweiten Mal und informiert uns zu Themen wie: 66 Flohmarktplattenschätze (die man nicht stehen lassen darf); Vinyl-Report Rheinland (Teil 1: ausgewählte Plattenläden in Düsseldorf, Mönchengladbach, Krefeld und Wuppertal); Verpackungskünstler (Besuch bei Topac, LP-Cover-/Hüllen-Hersteller in Gütersloh); Legendäre Label: SST (die Geschichte des Labels, das auch Sonic Youth & Hüsker Dü ein Heim bot); Enthüllt: Freewheelin' Bob Dylan (Mint zerlegt das Cover eiese der wichtigsten Dylan-Alben in seine Einzelteile); Soundtrack Of My Life (Klaus Schulze schreibt über A Saucerful Of Secrets). Desweiteren: Mehr als 100 LP-Rezensionen, Dr. Mint über die Nadel & die Auslaufrille, Sleeveface des Monats etc. usw. usf.


Gram Parsons With The Flying Burrito Brothers - Archives Vol. 1-Live At The Avalon Ballroom 1969
2-CD - EUR 16,95

Endlich ist das Prachtstück wieder erhältlich. 2007 erstmals erschienen, 98 Min., 2 damals unveröffentlichte feinst remasterte Shows vom 4.4. und 6.4. 1969 (als Support von Grateful Dead) in der klassischen und besten Besetzung mit Parsons, Kleinow, Etheridge und Hillman (Michael Clarke hier schon als Drummer, sonst identisch mit der "Gilded Palace..."-Truppe). Der Sound ist klar besser als alles sonstige Livematerial ihrer frühen Zeit (sehr gut besonders Show 2, bei der 1. ist das Klangbild nicht 100% ausgewogen, aber dennoch recht ok) - kein Wunder, es sind Soundboard-Mitschnitte aus den Archiven von Grateful Dead/von Owsley "Bear" Stanley persönlich. Konzert 2 hat 3 Songs mehr (5 davon waren nicht am 4.4. dabei - dort also 2 nicht am 6. enthaltene), 5 stammen vom "Gilded..."-Album, die vielen restlichen gibt's (mit Ausnahme von Outtake Close Up The Honky Tonks und der 7" Train Song) auf keiner Studio-LP von den Burritos oder Parsons - allesamt Covers, v.a. von alten Country-Stücken. Bestechend der Gesang von Gram (meist Harmony-Vocals-veredelt, close wie eher lose) wie auch Gitarren (sogar mal Acid-artige Soli) und Pedal Steel! Highlights reichlich (durchaus unterschiedliche auf CD1 und 2, mal ist die eine, mal die andere Fassung besser), vor allem diverse Balladen: An 1. Stelle, beide einfach wunderschön, Hot Burrito No.1 (in der Version vom 4.; schon ein bischen in Richtung Country Soul) und Sin City (am 6.). Sowie, alle im sehr traditionsbewußten/ziemlich puren Country-Style, She Once Lived Here, Long Black Limousine, die beiden countryfizierten Dan Penn-Klassiker Dark End Of The Street und Do Right Woman. Aber auch Country-Rocker (Westcoast-angelehnt) wie We've Got To Get Ourselves Together, Mental Revenge, das Medley Undo The Right/Somebody's Back In Town, die z.T. wie auch eine Ballade leicht an die country-esken Grateful Dead kurze Zeit später erinnern. Ebenfalls gecovert: Little Richards Lucille, You're Still On My Mind (von Sweetheart Of The Rodeo) und Roy Orbisons Dream Baby (sehr rockig). Als Bonus gibt's 2 unbekannte Home-Demos, ein sehr schönes 1000 $ Wedding von 1969 (Parsons solo, folkig, viel später mit Emmylou aufgenommen) und (Gram mit Freunden mehrstimmig von 1967) When Will I Be Loved (Everly-Folk). Das alles bestens verpackt im Hardcover-Mini-Buch-Format mit eingeheftetem 24-S.-Booklet. Eine dicke Empfehlung! (dvd)


Sousou & Maher Cissoko - Made Of Music
CD - EUR 15,95

18er. Sie: Aus Schweden. Er: Aus Senegal (siehe auch die großartige Solo-LP letztes Jahr). Beide singen ausdrucksvoll und berührend (2-stimmig in Harmony/Duett, sie solo, er lead mit ihrer Harmony-Stimme), Akustik-Gitarre und Kora begleiten (wunderbar im Klang, feinst und filigran verflochten), sparsame Percussion unterstützt. Westafrika paart sich mit westlichen Folk/Singer-Songwriter- und Pop-Elementen, die Anteile (auch die melodischen) sind jeweils unterschiedlich (Afrika überwiegt), verbinden sich organisch und nahtlos, ohne ihre jeweilige Charakteristik zu verlieren, dominieren aber auch (mehrfach Afrika, 1x Folk) fast komplett - oder verschmelzen zu akustisch-reduziertem feinsinnigem Afro Pop. Teilweise immens melodisch, viel Variation in den (tendenziell deutlich positiven!) Stimmungen: Licht und wunderbar leicht (balladesk), fließend und zutiefst poetisch (Letzteres trifft eh des Öfteren zu), rhythmisch zupackend (teils tricky/raffiniert mit leichter Hand), leise und zart, agil und lebhaft, sanft und etwas melancholisch, beschwingt groovend, oder quirlig und polyrhythmisch (absolut faszinierend, und selbst hier lyrisch). Ein durchweg sehr sehr ansprechendes ausnehmend schönes Werk! (dvd)


Shake Your Bones (Stag-O-Lee DJ Set Vol. 1/ltd.) - Various Artists
2-LP - EUR 17,-

Nach den Crazy Rhythms Of Mata Hari hier der 2. Teil der DJ-Set Serie auf Stag-O-Lee. Auch hier wird in ein paar Wochen ein limitiertes Doppel-Vinyl erhältlich sein. Wie auch bei Mata Hari handelt es sich hier um einen auf 80 Minuten eingedampftes DJ-Set von einem verdienten Recken der Zunft - Joe Whirlypop. Spoonfulist der ersten Stunde und Deckshark bei der legendären Spoonful Geburtsnacht, hier seit Jahren Katalogschreiber und im richtigen Leben ein gern gesehener Gast hinter den gesammelten DJ-Set-Ups Stuttgarts. 32 Tracks mit Auszügen aus allen Sorten Blues: Jump, Rhythm &, Electric and then some. Durchweg tanzbar und drei Mal die Woche auf den Tanzböden Stuggis getestet.


Thievery Corporation - Treasures From The Temple
2-LP/CD - EUR 23,95/15,95

Überraschung: dieses neue Werk klingt doch sehr ähnlich wie der 2017er Vorgänger "The Temple Of I & I", ist es doch ein "Companion Album" zum Vorgänger, das aus einigen neuen Songs aus denselben Sessions in den Geejam Studios in Port Antonio, Jamaica besteht, sowie aus Remixen von Thievery Corporation selbst. Was dann eben - lange Rede, kurzer Sinn - exakt wie immer klingt. Und das ist im Fall von Thievery Corporation auch gut so. Am patentiert-flauschigen Downbeat/Reggae von Rob Garza und Eric Hilton aus Washington DC würde ich nämlich auch nichts ändern. Einfach weil alles stimmt. Bass und kleine Dubs klingen jamaikanisch, smoothe Raps und ein lässiges E-Piano erinnern deutlich an die guten Stereo MCs in den 90ern und am Rande gibt es minimale Variationen in Richtung Breakbeat, Dancehall-Reggae, Deep House (ultrafluffig), unterschiedliche Girl-Vocals (zweimal auch französisch von LouLou Ghelichkhani) und teils auch mal angenehm elektropoppig. Der Vibe ist gewohnt sonnig, der Groove elastisch - aber immer laidback, die Songs rund und zeitlos. Insgesamt aber weniger Roots Reggae als beim Komplementär-Album "The Temple Of I & I". Also wieder mal alles bestens bei den verlässlichen Thievery Corporation. (Joe Whirlypop)


Donovan Woods - Both Ways
LP/CD - EUR 21,95/14,95

Kanadischer Songwriter von stabiler Statur, aber mit sensibler und stimmungsvoller Musik. Sein fünftes Album ist Americana zwischen Folk- und Country, aber nicht allzu rootsig. Banjo und Gitarre werden mit Piano, Fender Rhodes und auch mal Streichern und Keyboards illustriert, was fast schon eher nach Melancholia-Pop als nach Nashville klingt. Als Sänger nimmt sich Donovan Woods meistens zurück, klingt entspannt und sportet ein charmantes (ganz leichtes) Lispeln. Seine Song klingen dadurch gleichzeitig laidback, öfters aber auch ein bisschen aufgedonnert: mal mit leicht spacigen Gitarreneffekten, mal mit Keyboards oder Streichern, einmal auch mit fast gospeligem Breitwandchor. Aber meistens pointiert und wohldosiert im Sinne einer gelungenen Dramaturgie. Teils höre ich einen gewissen Coldplay- oder Junip-Einfluss heraus, milde psychedelisch, in erster Linie aber doch das Emotionale betonend. Das mag den Kanadier ein gutes Stück vom Rootsrock entfernen, dafür gelingt ihm aber ein durchaus eigenständiger, warm-gefühliger Sound von melancholischer Tiefe. Mit Gastvocals von Rose Cousins. (Joe Whirlypop)


Young Gun Silver Fox - AM Waves
LP/CD - EUR 18,95/14,95

Schon beim Opener bin ich mir fast sicher, im Chor Michael McDonald herauszuhören. Und auch der Rest klingt 100%ig nach Doobie Brothers, America, Ace. Auch drei Jahre nach dem grandiosen Debüt von Young Gun Silver Fox lassen sich die Briten (!) Andy Platts (Mama's Gun) und Shawn Lee (Shawn Lee Ping Pong Orchestra) wieder im Flow der mittleren bis späten 70er treiben. Das Genre ist authentischer Westcoast-Softrock mit Soul. Song zwei ist lupenreine Hall & Oates-Magie, ein fast klassischer Rip-Off von deren vielleicht bestem Song "She's Gone", mit perfekten Falsett-Harmonies. Während man sich bei den historischen Originalen ja durchaus ein wenig fremdschämen darf, gelingt es Young Gun Silver Fox, diesen gewollt seichten Blue Eyed Soul einfach nur cool klingen zu lassen. Ich kann nicht sagen, wie sie das machen, aber es funktioniert. Vielleicht weil die Doobie Brothers in Wirklichkeit noch viel lahmer und schnulziger waren, als die wenigen Hits, die man mit ihnen heute noch verbindet? Song drei ist dann tatsächlich die perfekte Synthese aus Doobies und Hall & Oates, fehlt nur noch der "Kiss On My List"-Refrain. Gekrönt von einem kleinen, klassischen Steely Dan-Gitarrensolo, hach. Dazu funky E-Pianos und auch mal knackige Bläser, lässige Handclaps, edelste aber unaufdringliche Gitarren, sowie großzügige Schichten von saccharinhaltigen Vocal-Harmonies. Wie Todd Rundgren oder Fleetwood Mac nach ihrer kalifornischen Wiedergeburt, mit mildem Funk und buttrigem Soul gerade soweit angereichert, dass man mit dem Cocktailglas in der Hand ein wenig die Hüften schwingen kann. Das Finale des Albums gerät dann ein bisschen schwärzer, mit souligen Harmonies im Stil der Isley Brothers, sogar gekrönt von einem kleinen, spacigen Gitarrensolo im authentischen Ernie Isley-Style, großartig. Wie dieser Sound auf junge Leute wirkt, kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Wer aber auch nur einen Funken Liebe für die genannten Referenzbands in sich hat, sollte hier dringend rein hören und den klassischen Mittelwellen-Radiosound der Jahre 1975 bis 1984 tief im Herzen spüren. (Joe Whirlypop)


Demnächst in diesem Theater...

18.05.
Kelly Willis - Back Being Blue
Gretchen Peters - Dancing With The Beast
Ryley Walker - Deafman Glance
Stephen Malkmus & The Jicks - Sparkle Hard
Bombino - Deran
Courtney Barnett - Tell Me How You Really Feel

25.05.
Boy Division - Bringing Home The Bacon
Chantal Acda & Bill Frisell - Live at Jazz Middelheim
Samba Toure - Wande
Wooden Shjips - V.
Van Der Graaf Generator - Live At Rockpalast/Leverkusen 2005

01.06.
Dave Alvin & Jimmie Dale Gilmore - Downey To Lubbock
Neko Case - Hell-On
Roger Daltrey - As Long As I Have You
Norma Waterson & Elizabeth Carthy - Anchor

08.06.
Wood Brothers - One Drop Of Truth
Kadhja Bonet - Childqueen

15.06.
Stuart A. Staples - Arrhythmia

22.06.
David Eugene Edwards & Alexander Hacke - Risha
Kamasi Washington - Heaven & Earth


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Derzeit und baldigst sind viele Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

BIRTH OF JOY
birthofjoy.com
"Hyper Focus" Tour 2018
11.05.2018 NL - Amersfoort - Fluor
12.05.2018 NL - Middelburg - De Spot
17.05.2018 NL - Rotterdam - Rotown
18.05.2018 NL - Alkmaar - Victorie
19.05.2018 NL - Landgraaf - Oefenbunker
20.05.2018 DE - Beverungen - Orange Blossom Special
24.05.2018 BE - Hasselt - Cafe Cafe
25.05.2018 NL - Enschede - Atak
01.06.2018 NL - Lelystad - Underground

BLAUDZUN
blaudzun.com
18.05.2018 NL - Amsterdam - Paradiso
19.05.2018 NL - Breda - Mezz
20.05.2018 DE - Hamburg - Knust - About Songs Festival 2018

GOLDEN KANINE
goldenkanine.com
29.05.2018 DE - Berlin - Monarch
30.05.2018 DE - Hamburg - Knust
31.05.2018 DE - Halle - Peißnitzhaus Festival
01.06.2018 DE - Chemnitz - Fuego a la Isla Festival
02.06.2018 DE - Nürnberg - Muz Club
03.06.2018 DE - Bochum - Rotunde

SCOTT MATTHEW
scottmatthewmusic.com
11.05.2018 DE MANNHEIM Alte Feuerwache
12.05.2018 DE HAMBURG Gruenspan
13.05.2018 DE BERLIN Heimathafen
15.05.2018 DE LEIPZIG UT Connewitz
16.05.2018 DE MÜNSTER Pumpenhaus
17.05.2018 DE FRANKFURT Mousonturm
18.05.2018 DE SCHORNDORF Manufaktur
19.05.2018 DE BEVERUNGEN Orange Blossom Special
21.05.2018 DE MÜNCHEN Theatron Festival
22.05.2018 AT SALZBURG Arge
23.05.2018 AT DORNBIRN Spielboden
24.05.2018 AT LINZ Posthof
25.05.2018 AT GRAZ Orpheum Extra
26.05.2018 AT VIENNA Theater Akzent

STEINER & MADLAINA
steinermadlaina
20.05.2018 DE - Beverungen - OBS Festival
25.05.2018 CH - Zürich - Vorstadtsounds
26.05.2018 CH - Lausanne - Prémice Festival
01.07.2018 CH - St Gallen - Open Air St Gallen

WOVENHAND
wovenhand.com
07.06.2018 SE - Gothenburg - Pustervik
08.06.2018 NO - Moss - Lyse Netter
09.06.2018 NO - Oslo - Blå


Alle guten Wünsche für ein wohlverdientes Wochenende!

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Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Mai 2018

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