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LABEL/3709: Glitterhouse-Mail-Order-Mail - 30.08.13 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (30.08.2013)



Unbezahlbare Civil Wars-Vinyl-Pretiosen für 3 glückliche Gewinner!

Sagenhaftes Sony-Entgegenkommen: Zur Verlosung unter den Bestellern der neuen Civil Wars-LP (siehe hier) stellte man uns großzügigster Weise drei ganz besondere Schmuckstücke zur Verfügung - drei Exemplare einer Vorab-Weißpressung des Albums, als Doppel-LP in schlicht weiße, nur vom guten Namen geschmückte Pappcover gewandet, weltweit auf wenige Exemplare limitiert und einfach unbezahlbar. Bitte bei der Bestellung des Albums kurz den Gewinnwunsch kundtun (per Telefon oder schriftlich im Kommentarfeld), wir verlosen die Schätze zur Monatsmitte unter den willigen Teilnehmern.


Original Album Series: Zahlreiche Neuheiten

Eine neue Welle der sammlerfreundlichen Original Album-Series-5er-Packs aus dem Hause Warner rollt auf uns zu, und um die Sache gleich noch eine Idee attraktiver zu gestalten, wird es den großen Schwung an Neuheiten einen Monat lang zum Sonderpreis geben. Ab Oktober rutschen auch die neuen Titel auf den spürbar höheren OAS-Norm-Preis von 21,95.

George Benson - Original Album Series Vol. 2 - 15,95
Blackfoot - Original Album Series -15,95
Chicago - Original Album Series Vol. 2 - 15,95
Randy Crawford - Original Album Series - 15,95
Doobie Brothers- - Original Album Series Vol. 2 - 15,95
Electric Prunes - Original Album Series - 15,95
Missy Elliott - Original Album Series - 15,95
Aretha Franklin - Original Album Series Vol. 2 - 15,95
Graham Central Station - Original Album Series - 15,95
Happy Mondays - Original Album Series - 15,95
Emmylou Harris - Original Album Series Vol. 2 - 15,95
King's X - Original Album Series - 15,95
k.d. lang - Original Album Series - 15,95
Udo Lindenberg & Das Panikorchester - Original Album Classics Vol. 3 (Live & Rare) - 15,95
Curtis Mayfield - Original Album Series - 15,95
Michels - Original Album Series - 15,95
Passport - Original Album Series Vol. 2 - 15,95
Otis Redding - Original Album Series Vol. 2 - 15,95
Ride - Original Album Series - 15,95
Linda Ronstadt - Original Album Series - 15,95
Testament - Original Album Series - 15,95


Achtung: Sony Nice Price noch nicer!!

Kurz vor Dreckunterlagenschluß kommt Tante Sony noch mit einem gesammelte Nice Price-Angebot um die Ecke, dem ich einfach nicht widerstehen konnte. Die jüngste Ryan Adams, Dylan's Bootleg 9, eine gute Handvoll Legacy und DeLuxe Editions, die versteckten Schätze des Taj Mahal, pünktlich zur neuen Tedeschi-Trucks ausgesuchte Trucks-Backkatalog-Perlen, sämtliches zu frisch, spürbar, ja nahezu extrem gesenkten Preisen - wer könnte da nein sagen? Ich nicht. Ihr? Doppel-Obacht: Kurz nach Deadline kam man uns preislich noch weiter entgegen, sodass die Einfach-CDs Euch jetzt nur 7,95 (statt wie im Katalog 8,95), und die Doppel-CDs jetzt nur noch sagenumwobene 9,95 (statt 11,95) kosten. Hier eine kleine Auswahl , zur kompletten Sonderseite: Hier entlang.

Je 2-CD: Fiona Apple - Wiser Than The Driver Of The Screw ... (DeLuxe Edition) - 9,95 Johnny Cash - Bootleg Vol. IV: The Soul Of Truth - 9,95 Miles Davis - Sketches Of Spain (50th Anniversary) - 9,95 Bob Dylan - Bootleg Series 9: Witmark Demos 1962-1964 - 9,95 Billy Joel - The Piano Man (Legacy Edition) - 9,95 Taj Mahal - Hidden Treasures Of Taj Mahal 1969-1973 - 9,95 Alanis Morissette - Havoc And Bright Lights (DeLuxe Edition) - 9,95 Willie Nelson - Stardust (30th Anniversary Legacy Edition) - 9,95 Elvis Presley - Aloha From Hawaii Via Satellite (Legacy Edition) - 9,95 Elvis Presley - Elvis: As Recorded At Madison Square Garden - 9,95 Patti Smith - Land (1975 - 2002) - 9,95 Derek Trucks Band - Roadsongs - 9,95


September-Katalog online! Die Online-Version unseres September-Mailorder-Kataloges zum Online-Blättern, akustisch unterlegt mit Musik von Tamikrest, Golden Kanine & Terry Lee Hale.


DIE NEUERSCHEINUNGEN ZUM WOCHENENDE:

Band Of Heathens - Sunday Morning Record
LP (+CD)/CD - EUR 17,95/14,95

Nach den ersten Tönen dachte ich, Sunday Morning Record wäre ein Coverversionen Album. Fred Neil? Gordon Lightfoot? Jackson Browne? Ist es natürlich nicht, denn die beiden verbliebenen Songwriter Gordi Quist und Ed Jurdi haben genug Material in der Hinterhand, um eine Platte mit anständigen Originalen zu füllen. Die Band Of Heathens ist im Umbruch, drei Mitglieder raus, einer rein, Quist wird Vater, Jurdi zieht nach North Carolina. Und unter diesem Einfluß entstand Sunday Morning Record, ein Album, das man sehr wohl an einem Sonntagmorgen als erstes auflegen kann, denn es ist relativ akustisch gehalten, mit vielen wunderbar-kontemplativen Midtempo-Songs, die durchweg mit diesem einzigartigen Westcoast-Vibe der ersten 70er-Hälfte zu begeistern wissen. Jackson Browne kommt mir immer wieder in den Sinn und alles was man sich aus dieser Richtung damals drum herum gekauft hat. Und das, meine Lieben, hallt auch im Jahre 2013 noch immer extrem positiv nach. Keine Ahnung wie der harte BOH-Fan das neue Werk sieht, für mich ist das ein ganz, ganz starkes Album. (rh)


Julianna Barwick - Nepenthe
LP/CD - EUR 16,95/14,95

13er, die einzigartige Künstlerin aus Brooklyn produziert vom Sigur Ros-Mixer Alex Somers. Im Zentrum stehen je mehrere choralartige meist wort/textlose schwerelose geloopte Vokalschichten, die kommen und gehen, sich überlappen, zusammenfließen ... absolut faszinierend! Sparsam begleitet (nur z.T. Loops) in weit offenen hallreichen Räumen von Orgel, Keyboardteppichen, einem tropfenden Piano, Streichern oder E-Gitarre (von Mum) - aber die Klangquelle ist öfters kaum bestimmbar, verschmilzt phasenweise mit den Vocals. Heraus kommen Kontemplation, Ruhe, pure Schönheit von innen, (scheinbar) rhythmuslose ätherische bzw. etwas sakrale Sounds, fantasievoll, schwebend, in Zeitlupe pulsierend resp. an- und abschwellend, mehrfach repetitiv (Minimal Music/Philip Glass-Einfluß?). Entfernte Ahnungen, nur für Momente, von Ethno, Sakral-Pop, Enya, Kirche, aber irgendeinem Stil läßt sich das keinesfalls zuordnen. Diese Musik kann auf Dauer in Trance versetzen! (dvd)


Ron Block - Walking Song
CD - EU 15,95

13er des langjährigen Begleiters, z.T. Sängers/Komponisten von Alison Krauss/Union Station, eine seiner seltenen doch immer exquisiten Solo-LPs. In hochkarätigster Begleitung, Union Station-Kollegen, die Koryphäen Jerry Douglas, Stuart Duncan, Dan Tyminski, Sam Bush u.a., klasse Harmony Vocals von Alison herself, Evelyn & Suzanne Cox (Emmylou, Dolly, Alison) und Kate Rusby. Dementsprechend brillante Saitenarbeit (Mandoline, Gitarre, Banjo, Dobro), meist auch Geige, ab und zu Akkordeon. Stilistisch, nicht überraschend, ähnelt es Krauss: Bluegrass (zeitgenössisch wie eher klassisch), Songs irgendwo zwischen Folk und Country resp. Americana, etwas traditionell orientierter Country (1x Appalachen-Einfluß). Wenig schnelle Stücke, der Balladenanteil ist extrem hoch, und das ist gut so: Denn die kommen anrührend, betörend, herrlich einfühlsam, oft unglaublich poetisch, manche erstrahlen förmlich in Eleganz - einfach wunderschön! Edle Musik in bestem Sinne. Und wie gut sein Songwriting ist (der Gesang eh), wird schon daran deutlich, daß die 3 Traditionals (keine Coverversionen) mit 1 Ausnahme nicht zu den vielen expliziten Highlights zählen (trotz gleichfalls hoher Qualität). Klare dicke Empfehlung! (dvd)


Richard Bucker - Surrounded
LP/CD - EUR 18,95/14,95

Es war in grauer Vorzeit, als wir bei einem SXSW Besuch im Hinterzimmer von Butch Hancock's Laden Richard Buckner entdeckten, ihn quasi direkt unter Vertrag nahmen und sein Debüt Bloomed veröffentlichten. Es war nicht immer einfach mit ihm (um es mal milde auszudrücken) und unsere Wege trennten sich schnell. Was aber nicht an uns lag, denn auch in seiner weiteren Karriere hinterließ Richard Buckner eine Schneise der Verwüstung. Und geht man auf seine Webseite und liest seine "Ramblings", beschleicht zumindest mich noch immer ein ungutes Gefühl. Wahrscheinlich ist er auch für den Infotext verantwortlich:"1994: Tritt mit einer ersten Veröffentlichung in das Hamsterrad ein. 1995-2006: Aus dem Rad geschleudert, Rundumschläge gegen alles und jeden. Herum gefahren und keine Erinnerung an nichts." 2006 war er auch Verdächtiger in einem Mordfall und kurze Zeit in Untersuchungshaft. Aber ich muss mich mit seiner Musik auseinandersetzen und die ist noch genau so wundervoll und hypnotisch wie vor achtundrölfzig Jahren damals in Austin, Texas. Der Our Blood Vorgänger hat ihn offensichtlich fast in den Wahnsinn getrieben, es wurde mehrfach aufgenommen und entsprach dann doch nicht dem, was er sich vorstellte. Für Surrounded wählte er sich zwei unübliche Geräte - eine Suzuki QChord electronic autoharp (solltet ihr mal googeln- so eine Art Spielzeug Zither) und ein Electro-Harmonix POG2 Pedal - um die Basics einzuspielen. Gitarre und Gesang drüber, Klappe zu und Song für Song an den großartigen Tucker Martine schicken, der den Endmix erledigte. Einerseits klingt das traditionell, andererseits sorgt die Zither in Verbindung mit dem Pedal für extraterristische Beigaben, die bei Herrn Martine allerdings in besten Händen lagen. So singt er hier mit seiner leicht knödelnd-gepressten Stimme persönliche Geschichten vom Scheitern, über betrogene Gefühle und ausweglosen Situationen. Scheinbar noch immer befeuert von einer Prise Wahnsinn. Aber wie so viele von mir geschätzte Songwriter, deren innere Dämonen an fortschreitendener Zerstörung arbeiten, liefert Buckner wieder einmal ein ebenso eindrcuskvolles wie eindringliches Songwerk, das mit 33 Minuten allerdings etwas kurz geraten ist. Aber Pink Moon ist kürzer als 30 Minuten und das hat mich auch nie gestört. Manchmal ist dann eben alles gesagt. (rh)


David Buhler - What You Dream
CD - EUR 13,95

Exklusiv bei uns! Von der guten Walkabouts-Carla, die mehr als eine Zutat bei der Zubereitung dieses edlen Americana-Cocktails hinzugefügt hat, wurden wir auf die Spur dieses 2013er Singer-Songwriter-Werks angesetzt, ein Hinweis, für den wir dankbar sein dürfen. Denn jetzt können wir Euch diese zurückhaltend im Sepia-Abstufungen-getönten Digifile gewandete 14-Song-Collaboration von Torgerson (Produktion, Gesang & Schlagwerk) und Buhler (Songs, Gesang, Gitarre) hierzulande exklusiv andienen. Buhler, der als Besitzer einer eigenen Brauerei ohnehin zu den bewunderungswürdigen Menschen zählt, ist in Jahrzehnten des musikalischen Schaffens gereift und serviert hier eine vielfarbig schillernde Roots-Palette, die vom akustisch-kargen Folk über entspannten Backporch-Country und saftig groovenden Roots-Rock bis hin zu Gebläse-verstärkten Soul- und Jazz-Elementen reicht. Vielerlei angenehme Americana-Einflüsse werden dabei zu homogener Harmonie verwoben, Lay Down Sally-Groove trifft auf eine abgemilderte Version des rauhen J.D. Graham-Grollens, Swamp-Wühlen auf entspanntes Dobro-Gleißen und Banjo-Pluckern, streicher-getragene düstere Walkabouts-Wolken auf einen leisen Wüstenhauch in Calexico-Richtung, songorientierte Wurzel-Pflege auf ausgelassen-gekonntes Instrumental-Handwerk. Zum großartigen Gelingen trug dabei eine ausgesuchte Musikerschar aus Bulhers Heimat Seattle bei, neben Carla's zurückhaltendem, aber dennoch durchweg spürbaren Mitwirken sind es Spiel und Stimme von u.a. Joe Wilmhoff (Bass, Gitarren), Dale Williams (Banjo), Scott Law (A- & E-Gitarren), Wayne Horvitz (Klavier & Orgel), Glenn Slater (Keyboards), Tekla Waterfield (Gesang) und Carolyn Wennblom (Gesang), die mit zur Schaffung eines angenehmen Alternative Country-Kleinods beitrugen. Gelassen und gelungen. (cpa)


Califone - Stitches
LP/CD - EU 16,95/14,95

Auch so einer, der einem immer wieder unter die Haut kriecht. Tim Rutili und seine Band Califone, dessen Frühwerk vor Jahren auf Glitterhouse erschien, erschafft mit jeder Platte einen eigenwilligen Klangkosmos aus analogem Handwerk und organisch klingender Electronica. Schwer in Worte zu fassen, eben weil es so eigen ist. Mit "trance bluegrass" hat man es mal versucht, oder "fuses seemingly disparate folk-blues fragility and electronic warpage" oder "drogengeschwängerte, fragile Freak Out-Desert-Hymnen für aufrechte Cyber Space-Hobos des 21. Jahrhunderts". Tief verwurzelt im American Songbook eines Harry Smith sind Rutili's Kompositionen eigentlich wunderschön klare, größtenteils schleichende Songwriter-Tunes, die er mit zurückhaltender, sehnsuchtsvoller Stimme intoniert. Würde er und seine Mannen sie nicht dekonstruieren. Löcher reinbohren und aufhören, kurz bevor der Song untergeht, Fremdgeräusche untermischen, um dem ganzen eine psychedelische Farbe geben, solide Folk-Blues Songs instabil machen, Schönheiten wie Magdalene beinahe naturbelassen servieren, um dann doch noch ein paar Dubeffekte drauf zu legen. Es gibt keine andere Band, die Experimentierfreude und klassisches Songwriting so perfekt verbinden wie Califone. Man höre die beiden letzten Songs - We Are A Payphone ist von betörender Klarheit (und dann kommt diese Bass-Klarinette) und Turtle Eggs/An Optimist schließlich fließendes Wasser in Songform (exzellent!). Das ist schon fast ein Trademark Sound - established 1999. Beeindruckend, einzigartig, berührend, wundervoll. Wie immer eigentlich. (rh)


Caracol - Shiver
CD - EUR 12,95

Wärmender Sonnenschein im Digifile, eine CD wie ein liebenswertes Lächeln, grenzenfreie Harmonie-Liebe ohne Angst vor Gefälligkeiten. Hören-mit-Schmerzen-Puristen sollten vor dem 2013er Solo-Werk von Carole Facal, einer Hälfte des World-Pop-Duos DobaCaracol, deutlich gewarnt werden - zu angenehm, zu attraktiv sind die vielfältigen Pop-Klänge der Kanadierin, als dass sie etwas anderes als Wohlbefinden erzeugen könnten. Aber gerade das macht Shiver zu einem erfreulichen Ausnahmealbum, da hier die galante Gratwanderung zwischen wolkenweichem Harmonie-Himmel und anspruchsvoller Pop-Kunst gelingt, ohne gleich auf gefälligem Glatteis auszugleiten. Mit wundersanfter Stimme in zartesten Rosie Thomas-Gefilden, einem sicheren Gefühl für natürlich-eingängige Melodien (hierin ihren Geistesschwestern von Ingrid Michaelson über Amy MacDonald bis hin zu KT Tunstall durchaus vegleichbar), eigensinnig wie ihre Landsfrau Feist und dennoch wurzelverhaftet wie die McGarrigle-Schwestern vereint Carole akustisch-schlichte Folk-Elemente mit Versatzstücken aus Kunst-, Pub- und Power-Pop, verneigt sich vor den goldenen Sixties, lächelt französisch chanson-charmant, erlaubt sich elektronische Spaß-Spielerein, lässt die E-Gitarren schon mal ausbrechen und scheut auch vor groß angelegtem Streicher-Breitwand nicht zurück. All dies eint sie mit verführerischem Melodiesinn, dezent spürbarer, aber reicher Erfahrung und einer Stimme, die es sich auf Dauer im Kopf bequem macht. Eine eingängige Köstlichkeit von unverfälscht-verführerischer Süße, die rundum Freude bereitet. (cpa)


Civil Wars - Civil Wars
2-LP (+CD)/CD - EUR 17,95/14,95

Das Barton Hollow-Debut von Joy Williams und John Paul White traf mich damals unvorbereitet, fast aus dem Nichts, mit der mitreissenden Wucht einer gewaltigen Woge. Dabei zelebrierten die beiden auf Solo-Pfaden erfahrenen Singer-Songwriter streng genommen nichts anderes, als zahlreiche Künstler-Paare vor ihnen - aus amerikanischen Traditionen die kreative Kraft für eigene Songs schöpfen, mit echtem Gefühl und berührenden Texten füllen und die Stimmen im harmonischen Zweiklang zu bewegenden Melodien vereinen. Aber schon beim ersten zarten Zusammentreffen spürte der Hörer, dass in diesen hymnischen Höhen die Anzahl der werten Vergleichs-Objekte mehr als überschaubar wird. Ausgestattet mit derart aufgestauten Ansprüchen begegnete ich dem 2013er Zweitling mit kritischem Respekt, aber allein die Tatsache, dass Album 2 stolz den Band-Namen trägt, hätte mir vorab Trost und Zeichen sein sollen. Egal ob mit wütender Wucht, in herzzerreißender Tragik oder verletzlicher Intensität - die zwölf neuen Williams/White-Werke überrollen den bewegt-beglückten Hörer ungebremst und erobern seine Sinne im Sturm, erfüllen die Americana-Wurzeln mal im zerbrechlich filigranen Folk-Kleid, mal in tragischer Wüsten-Dürre, im dampfenden Swamp, als traditionsnahe Hymnen-Klänge oder als ins Herz schneidende Ballade mit unwiderstehlichem Leben, die markanten Stimmen von Joy und John Paul in himmlischen Höhen sich umrankend, abwechselnd, ergänzend, bereichernd, über ein prächtig besaitetes Instrumental-Feld regierend (das von u.a. Charlie Peacock, Andy Leftwich, Jerry Douglas, Dan Dugmore und Jerry McPherson bestellt wird). Selten hörte ich ein Song-Werk, dessen Gefühlstiefe derart greifbar aus jeder Note kündet, das vom ersten bis zum letzten Moment derart packt, fesselt und nicht mehr loslässt. Und so fliegt man kraft der gesang-beseelten Alternative Country-Kreativität dieser beiden einzigartigen Stimmen in euphorische Höhen und durch dramatische Tiefen, über mächtige Berge und weite Täler, spürt die stärkere Wut und Energie, die die Songs mal unterschwellig, mal offen prägen, weiß, dass außer den Millers kaum noch jemand zum Vergleichen übrig bleibt, und beendet schließlich das müßige Vergleichesuchen und lässt sich selig davontragen. Noch größer als das Debut, mehr als ich erwartete, die Spitze der Jahrescharts ist besetzt. (cpa)


Fleetwood Mac - Then Play On (rem.& exp.)
CD - EUR 11,95

13er auf Rhino, endlich in vernünftigem Sound. Es gab ja diverse US/D/UK-Versionen der LP, bei denen immer andere Tracks fehlten, hier sind alle drauf: Die ruhigen When You Say und My Dream, One Sunny Day und Without You (bester lebendiger variabler bzw. leiser fast zärtlicher Blues), das grandiose innovative 9-minütige toll abziehende wie wunderschön sanft-poetisch-folkig-klassische Oh Well (eine Großtat!). Dazu noch die grandiose pochend-dunkel-spooky-mysteriöse nachfolgende non-LP-7" Green Manalishi (noch ein Alltime-Klassiker!) samt verträumter B-Seite World In Harmony. Ansonsten besticht (wirklich!), hier zum letzten Mal dabei, Peter Greens brillante Gitarre - ob diffizil in perkussiv-schnellem Blues Rock, sanft und filigran in ebensolchem folkigen Blues, slidend an die 20er angelehnt (Show Biz Blues, klasse), herrlich weich und melodiös bzw. gestochen-singend (etwas poppig oder dezent bluesig spannungsgeladen), scharf und schneidend im Blues-Rocker Rattlesnake Shake. Auch akustische schlichte Folkstücke und ein rockender Jam haben ihren Platz. Ein unterschätztes jetzt noch aufgewertetes Album! (dvd)


Henrik Freischlader - Live In Concerts (Show No. 47/2011 & Show No. 27/2012)
4-CD - EUR 21,95

Der kompakte Konzert-Freischlader, fast 5 Stunden Vollbedienung, dargeboten im handfest-fetten Digipak. Auch wenn sich das gnadenlose Gitarren-Genie im Studio recht wohl fühlt, so ist doch die Bühne der Ort, wo der hart arbeitende Blues-Heavy-Rocker sich richtig austoben kann. Gemeinsam mit seinen eingespielten Partnern Björn Krüger (Schlagwerk), Theofilos Fotiadis (Bass) und Moritz Fuhrop (Hammond/Keyboards) leistet er sich in ausladenden Eigenkompositionen und kochenden Coverversionen zum Teil endlose Solo-, Duo- und Trio-Ausflüge, um immer wieder in den Armen des schutzgebenden Quartetts zu landen (besonders die Orgel-Gitarren-Scharmützel sind bleibende Ohrenweiden!) und beweist ganz nebenbei wieder seine Fähigkeiten als bewegender Blues-Vokalist. Kaum ein Stück wird unter der 5-Minuten-Grenze von der Bühne entlassen, viel lieber knackt man immer wieder die 10-Minuten-Marke oder lädt gleich zu halbstündigen Orgien (Breakout/23:42, Bad Dreams/27:07). Mitgeschnitten vor heimischem Publikum im Kunst-Werk, Arnsberg (2011) und in der Faust, Hannover (2012) bieten die beiden kompletten Konzertmitschnitte (incl. Zugaben und lockerer Conference) neben Freischlader-Originalen noch passendes Fremdwerk von u.a. Peter Green (I Loved Another Woman), Jimi Hendrix (Crosstown Traffic, Foxy Lady), Beatles (Come Together) und Jordan/Foster (I'd Rather Go Blind). (cpa)


Hellsongs - These Are Evil Times
LP (+CD)/CD - EUR 18,95/13,95

Totgesagte leben länger und anscheinend auch besser (es muss eben doch an der Hölle im Namen liegen) - nachdem Kalle Karlsson sein ungemein liebenswertes Folk-Metal-Pop-Projekt bereits mit Abschieds-Album und Kondolenz-Konzert zu Grabe getragen hatte, meldet sich die nicht nur zählbar gewachsene Band mit gleichgeblieben verzauberndem Charme, aber hör- und spürbar gereift zurück. Neuzugang My Engström Renman weiß die schmerzliche Lücke, die das Verlassen von Sängerin Siri Bergnehr riss, auf eigene, sanfte Weise zu schließen, allein und im harmoniereichen Duetten mit König Kalle erfüllt sie die neuen - eigene wie fremde - Hell-Songs mit liebreizendem Leben. Aber auch wenn die eigensinnige Metal-Verarbeitung immer noch die Königsdisziplin der schwedischen Sanft-Töner ist, so zeigt sich das Karlssson-Kollektiv in vielfacher Hinsicht gewachsen, die Arrangements sind voller, bunter, schillernder, schwelgerischer geworden, ohne den handgemachten Charme der Anfangstage einzubüssen, wird der akustische Folk-Metal der frühen Werke bereichert um mitreissenden Power- und elaborierten Edel-Pop mit 60's Charme, keyboardreiche Klangkaskaden und elektro-zickigen Humppa (der einzige Weg Art, einen Rammstein-Song zu covern) und die Klavier-getragenen Balladen sind von einer Tiefe und Größe, die bleibend beeindrucken. Und neben köstlich fernab der Originale spielenden Coverversionen von Iron Man, Engel, Cold, Stand Up And Shout und Eyemaster gibt es gleich fünf Hellsongs-Originale, die nachhaltig den erlangten Reifegrad belegen. CD zum Sonderpreis! (cpa)


Hellsongs - Lounge/Pieces Of Heaven, A Glimpse Of Hell
LP/CD - EUR 16,95/13,95

Klanglich aufgearbeitete Ausgrabung zweier mittlerweile längst vergriffener Studio-Frühwerke (von 2006 und 2009), als 2-on-1-CD-Premiere und als Vinyl-Erstgeburt! Noch mit der wunderbaren Stimme des ersten Hellsong-Engels Harriett Ohlsson gesegnet, erlebt man hier 11 Metal-Klassiker von u.a. Metallica, Black Sabbath, Iron Maiden, Van Halen oder Accept auf angenehmst-akustische Art und Weise neu, zart-filigran dargereicht, sanft in akustische Arrangements aus Gitarre und Klavier gebettet und nicht selten bis zur Unkenntlichkeit entschleunigt, erhalten Songs wie Seek & Destroy, Paranoid, Breaking The Law, Jump, Orgasmotron, Warpigs, Eagle Fly Free, The Evil That Men Do, Losers & Winners und I Just Want You eine verzaubernde Zartheit, die den Hörer in eine besser Welt entrückt. Die CD zum Sonderpreis! (cpa)


Jonny Lang - Fight For My Soul
LP/CD/Ltd. CD - EUR 18,95/14,95/15,95

Die ersten beiden Jonny Lang Alben habe ich mir damals tatsächlich gekauft. Warum? Weil er 15 Jahre alt war? Keine Ahnung, ich fand sie jedenfalls gut. Damals. Dann habe ich den Bluesgitarristen aus den Augen verloren. Mittlerweile ist er 32, weg vom Major und legt nach 7 Jahren Pause ein neues Album vor. Der Blues ist jetzt auch weg, dafür macht er auf dem neuen Album Retro-Blue-Eyed-Soul-Funk und orientiert sich an Stevie Wonder und Prince und deren Sound und Songs. Das erinnert mich auch an die tollen Solowerke von Doyle Bramhall II (falls sich jemand erinnert), wird es aber trotz guter Songs, Ideen und Mut zum verschachtelten Arrangement definitiv schwer haben. Die limitierte CD kommt im Digipak und mit Bonustracks. (rh)


Latitude & Longitude - Various Artists
CD - EUR 4,95

Seit nunmehr fünf Jahren sorgt das Navigator-Label aus dem Süd-Osten Londons für nicht versiegenden Nachschub an neuen, werten Gesichtern im weiten Feld des britischen Folk, und tritt dabei immer wieder den Beweis für die Lebendigkeit dieses Genres an. Einige entdeckenswerte Namen und Stimmen durften wir mit Hilfe des Navigators bereits kennenlernen, darunter Lucy Ward, Bellowhead, Paper Aeroplanes, Kathryn Roberts & Seth Lakeman, John McCukser und Kris Drever, und so nutzt das Label den 5. Geburtstag, um mit einem recht preisgünstigen Label-Sampler auch den letzten per Klangbeweis von der Vielfalt des aktuellen Folk-Geschehens der Insel zu überzeugen. Die 9-Track-Sammlung bietet dabei Songs von u.a. Faustus, David Rotheray, Paper Aeroplanes, Josienne Clark & Ben Walker, Ahab, Lucy Ward, Lisa Knapp, Heidi Talbot und Luluc.


Garrett LeBeau - Rise To The Grind
CD - EUR 15,95

13er, ein Indianer. Der ziemlich schwarz klingt. Und ein verblüffend gutes Debut (...) hinlegt - zudem ein ziemlich originelles, trotz mannigfaltiger Assoziationen (die jedoch immer nur einen kleinen Ausschnitt treffen, z.T. eher entfernt): Abgespeckter intimer Van Morrison, Bill Withers, Boz Scaggs, reduzierter Terry Callier, die Tindersticks (oder Bill Callahan) machen plötzlich Soulballaden, Bobby Womack, Donny Hathaway, J.J. Cale? Eine Prise Soul bzw. R'n'B schwingt fast immer mit, daneben Blues, sporadisch auch Folk, aber so richtig ist er stilistisch selten festzunageln - ein multipel rootsiger Fall. In zurückhaltendem, balladeskem, leisem, relaxtem oder lässigem, selten etwas handfesterem/rockigem Ambiente, transparent und relativ sparsam arrangiert, eine wunderbare warme weiche Orgel und/oder E-Piano, die E-Gitarre oft filigran, kristallklar, dezent stechend, geradezu feinfühlig - tolles Spiel generell, herrliche Sounds immer wieder! Generiert von Könnern wie Roscoe Beck, Red Young, J.J. Johnson (Tedeschi Trucks Band). Dazu seine sehr schöne emotionale Stimme, fragil manchmal resp. auf attraktive Art leicht brüchig, tief berührend... Wie die ganze Musik! Dicke Empfehlung! (dvd)


Mike Oldfield - Five Miles Out (rem.)
LP/CD - EUR 18,95/8,95

Remasterte 2013er Ausgabe des 1982er Albums, das erfolgreich zwischen zwei Oldfield-Welten wandelte. Bot LP-Seite 1 mit 24 Minuten Taurus II den phantasievoll ausschweifenden Klang-Architekten, fanden sich auf Seite 2 mit Five Miles Out und Family Man auch ohrwurmhafte Kurzformen, die es bis in die Charts schafften. Die CD-Fassung bietet mit Waldberg (The Peak) und einer Demofassung des Titelstückes zwei Bonustracks.


Mike Oldfield - Five Miles Out (DeLuxe Edition)
2-CD+DVD - EUR 23,95

Die aufgemoppelte Edel-Fassung der 2013er Remaster-Edition bietet neben dem klanglich aufgewerteten Album noch auf CD 2 einen bislang unveröffentlichten Mitschnitt des 1982er Köln-Konzerts (mit Tubular Bells Pt. I, Sheba, Mirage, Family Man, Taurus II, Mount Teidi, Five Miles Out und Guilty). Auf der ebenfalls beiligenden DVD-Audio findet sich der 5.1 Surround Sound Mix des Albums.


Mike Oldfield - Crises (30th Anniversary)
LP/CD - EUR 18,95/8,95

Die Geburtstagsausgabe des 1983er Albums kommt gleich in vier Fassungen, die einfachen Ausgaben bieten remasterte Versionen des Originalalbums, bei dem das Rezept Konzeptwerk auf Seite 1 (der titelgebende Track/20:48) und radiotauglichen Songs auf Seite 2 (Moonlight Shadow (mit Maggie Reilly), In High Places (mit Jon Anderson), Shadow On The Wall (mir Roger Chapman) bemerkenswert erfolgreich aufging. Auf der CD finden sich zudem einige Bonusstücke.


Mike Oldfield - Crises (30th Anniversary Deluxe/Super DeLuxe Edition)
2-CD/3-CD+2-DVD - EUR 23,95/49,95

Die Deluxe-Ausgabe bietet auf dem Zweit-Tonträger bislang unveröffentlichtes aterial eines 1983er Konzertes in der Wembley Arena (mit Taurus I, Taurus II, rises, Moonlight Shadow, Shadow On The Wall, Family Man). Beide CDs sind auch n der Super Deluxe-Fassung enthalten, die darüber hinaus noch eine dritte CD it weiteren Songs des Wembley-Konzertes (Woodhenge/Incantations III, Sheba, mmadawn Pt. 1, Five Miles Out, Tubular Bells 1), eine DVD mit Live-Aufnahmen, ideoclips und BBC-Mitschnitten und ein DVD-Audio mit dem 5.1 Surround Sound-Mix es Albums bietet.


The Resentments - Ghost Ship
CD - EUR 14,95

Jon Dee Graham ausgestiegen. Stephen Bruton verstorben. Hat diese Band berhaupt noch eine Daseinsberechtigung? Ersatz fanden sie bei den Fastballs nd stellten mit Jeff Plankenhorn und Miles Zuniga gleich zwei Köpfe der ustiner Pop-Rock-Instution ein. Das Songwriting ist wie gehabt verteilt, Jud ewcomb übernimmt den Folk-Blues-Part, Bruce Hughes bietet gewohnt zündenden op (und mit Everybody Freeze denbesten Beatles Song, den Lennon/McCartney icht geschrieben haben). Auch Plankenhorn und Zuniga (der tolle Titelsong im avid Crosby-Vibe) haben hier starke Momente im wunderbar songorientierten usizieren. So ist Ghost Ship ein weiteres feines Album in der Resenments iscografie. Aber verdammt noch mal, ich vermisse den knarzig-derben Humor ines Jon Dee Graham und den rollenden Groove des Obersympathen Stephen Bruton. rh)


Scud Mountain Boys - Do You Love The Sun
LP/CD - EUR 15,95/14,95

Mein 95er Review zum Debüt dieser Band aus Boston ist leider nicht mehr ufzufinden, für den unter dem Titel Early Years erschienenen Reissue fand ich olgende Worte: "Ganz zart hingehauchte, traditionelle amerikanische Musik mit ountry/Folk-Einflüßen. Ihre Songs sind mehr dreamy als Country, mit getupften, ehrstimmigen Gesangs-Harmonien, Akustikgitarren und Mandolinen, einer gefühlsechten Steelgitarre und unaufdringlichem Bass/Drums-Fundament. Für iesen Sound wurde damals der Begriff "Cosmic American Music" erfunden. lasse!" Und dabei könnte ich es auch belassen. Tue ich aber nicht, denn ich ill euch diese Balsamplatte etwas näher ans Herz legen. Geändert hat sich in iesen fast zwei Jahrzehnten nämlich fast nichts, auch die Niveauhöhe nicht. oe Pernice hatte zwischen drin mal eine vielversprechende, aber im Sande erlaufende Solokarriere und da war es fast ein glücklicher Zufall, dass er die Ur-Scuds Bruce Tull und Stephen Desaulniers wieder traf, die alte Chemie offensichtlich noch stimme und man nahtlos an die bandeigenen Klassiker Pine Box, Dance The Night Away und Massachusetts (96 auf Sub Pop) anschließen konnte. Do You Love The Sun ist wie eine mit einer Extradosis Lenor gewaschene Kuscheldecke, Wohlklang pur mit getupften Akkordfolgen und intimen Arrangements, die direkt ins Wohlfühlzentrum gehen. Doch bei aller Schönheit ist das alles andere als leichtgewichtig. Melancholisch, teilweise todtraurig geht es hier zu, aber auch das zieht sich ja von Anfang an durch das Schaffen der Band. Wie eingangs gesagt, Do You Love The Sun ist für mich der Inbegriff der Cosmic American Music - so wie eine Ballade von Gram Parsons, Kathleen von Townes Van Zandt, Polly von Gene Clark oder der Magie einer guten David Crosby Komposition. Höhere Auszeichnungen habe ich nicht zu vergeben! (rh)


Laura Veirs - Warp & Weft
LP/CD - EUR 18,95/14,95

Veirs-Werke sind immer erfreuliche Ereignisse (ihr Triumphs & Travails zählt weiterhin zu meinen Inselplatten), doch nicht allen gelingt es, mein Herz im Sturm zu erobern. Auch das um ein song-beziehungsreiches Origami-Blatt bereicherte 2013er Album gewinnt zwar sofort durch seine gefällige Klangwelt meine Sinne, aber der wahre Wert der verzaubernden Veirs-Weisen entfaltet sich erst bei wiederholtem, intensiven Lauschen. Weniger akustisch geprägt wie die Vorgänger (aber immer wieder durch köstlich karge Momente intensiviert) zeigt sich die vom Gatten Tucker Martine produzierte 12-Song-Kollektion deutlicher elektrischer, verspielter, farbiger, öffnet sich für Desert-Rock-Heftigkeiten ebenso wie in Richtung freier Jazz wie verträumter Psychedelia, die Arrangements mal von einer fragiler Schlichtheit, mal von flirrender Vielfalt, mal von verzerrt-zerrender Neil Young-Direktheit. Zum angenehm gewohnten Americana-Instrumentarium gesellen sich Harfenklänge, seidige Streicher, gebestes Schlagwerk und ein frei agierendes Saxophon. Geleitet von ihrer zart-zaubrischen, von sanfter Natürlichkeit geprägten Stimme entfaltet sich ein von Hörgang zu Hörgang reicher schillernderer Klang-Kosmos, der trotz deutlicher Americana-Ausrichtung sich stets stiloffen gibt, in vielen farbigen Facetten schillert, und dennoch - nicht zuletzt Dank wahrhaft wunderschöner Melodien - eine reine Ohrenfreude ist und bleibt. Neben Martine tragen gern gesehene Gäste und gute Bekannte wie Neko Case, kd lang, Jim James, Brian Blade, Nate Query, Jeremy Kittel, Rob Burger und Karl Blau das ihre dazu bei, den Alternative Country- langraum mit weiterem Gesang- und Instrumental-Reichtum auszustatten, aber am intensivsten wirkt Warp & Weft immer dann, wenn man Laura in seelentief-solitären Momenten direkt ins Herz blicken kann. Ein wundervoll reicher, gefühlsgeladener, dezent moll-getönter, melodienverliebter Americana-Edelstein, der wiederholte Beachtung mit bleibender Schönheit belohnt; ein, reifes Werk einer großen Künstlerin. (cpa)


Barrence Whitfield & The Savages - Dig Thy Savage Soul
LP/CD - EUR 16,95/14,95

13er, 2. Album der Semi-Legende(n) nach ihrer langen Pause, mit Original-Gitarrist Peter Greenberg (vorher Lyres), der diverse Songs schrieb (neben optimalen Covers der 50s/60s). Roher Garage Rock a la Sonics vermählt sich mit R'n'B und R'n'R, End-60er R'n'B (Soul) trifft frühe Stones, 50s Blues/R'n'B als konzentrierter Power-Riegel mit schärfsten Rock/Garage Punk-Gitarren versetzt, verrohter Rockabilly mächtig durch den Schmutz gezogen, wildeste frenetische 50s-R'n'B-Rock'n'Roll-Kreuzungen, R'n'B in dreckigstem Detroit Rock gebadet, Mitt-60er Soul, screaming, weiß glühend und urwüchsig, Little Richard-Assoziationen? Ein einfach geiler Sound aus Gitarren, Sax und etwas Piano/Orgel, eine ultra-rauhe unglaublich kraftvolle kongeniale Stimme, zuweilen gar Screaming Jay Hawkins nahe. Wilson Pickett fronting The Stooges, schrieb jemand. Wow! (dvd)


Willard Grant Conspiracy - Ghost Republic
LP+MP3/CD - 16,95/14,95

Robert Fisher ist ein großer, nachdenklicher und ambitionierter Mann. Seit 1995 steht er dem losen Verband von Musikern vor, der unter dem Namen Willard Grant Conspiracy firmiert. Da geht er auch schon mal Solo zur einfachsten Gitarrenbegleitung los oder stellt eine 10-köpfige Band zusammen. Alles ist möglich. Für Ghost Republic, dem ersten neuen Material seit dem 2008er Album Pilgrim Road, hat er die Wüste Kaliforniens (seine Heimat) verlassen, um mit der zweiten WGC-Konstante, dem Multiinstrumen-talisten David Curry, in dessen Studio in Boston Gedichte zu vertonen, die Fisher für ein Projekt des kalifornischen Künstlers Nicelle Davis schrieb. David Curry ist verantwortlich für das gesamte instrumentale Spektrum, er spielt akustische und elektrische Gitarre, hin und wieder Piano und natürlich die von ihm bekannt-geliebte Viola, die in seinen Händen ausdrucksvollste Klangbilder malt. Robert Fisher lässt darüber seinen dunklen Bariton vibrieren und bettet die Worte auf in der Reduktion exzellent arrangierte, vorwiegend im Balladentempo voran schreitende, Songs. Vom ersten Song (einem Instrumental) an baut sich eine düstere/bedrohliche Stimmung auf, die Curry vorzüglich über die 40 Minuten am Köcheln hält. Mit fortschreitender Dauer macht sich die E-Gitarre auf, den Viola-Schlieren die Stirn zu bieten, um gegen Ende des Albums (The Early Hour) förmlich zu explodieren. Über einer sanft gezupften Akustikgitarre gibt die Viola schlecht gelaunte Geräusche von sich, worauf die E-Gitarre mit anschwellendem Feedback und noisigen Solotönen reagiert. Ein großartiger Wutausbruch von 5 Minuten Länge und erst am Ende nimmt man wahr, dass Robert Fisher nicht einen Ton gesungen hat. Die E-Gitarre braucht noch zwei Songs, um sich einigermassen zu beruhigen, bevor die Band mit Oh We Wait zum Song zurückfindet. Vorherrschend aber sind Poesie, Anmut, Intimität, friedvolle Ruhe, zarte Sanftheit oder auch freundliche Melancholie, in oft folkigem Umfeld (zwei mal gar ziemlich traditionell wirkend). Und eine gehaltvolle Tiefe, deren melodische Schönheit sich nach und nach erschließt. Ghost Republic ist das Album, das uns noch einmal trefflich vor Augen führt, warum wird diese Band seit dem Debüt 10 AM At Fortune Otto (das wird damals direkt vom Künstler importierten) so lieben. Ein Höhepunkt im Schaffen des Meisters! (rh w/ a li'l help from dvd)


Layla Zoe - The Lily
2-LP/CD - EUR 29,95/14,95

Erneute, noch engere, ebenso energiesprühende wie exzessive, im Wortsinn kongeniale Kollaboration zweier einzigartiger Künstler, die ein weiteres Mal ihr Können in den brodelnden Blues-Rock-Topf geworfen haben und nun zum satt-saftigen, definitiv deftigen, die Premiere an Emotion und Hitze noch übertreffenden Mahl laden. Reinhard leitete derlei Rezensionen früher gern mit einem dreifach kräftigen "Geil! Geil! Geil!" ein, der Detlev liesse Freischladers Axt nach Herzenslust bratzen, sägen und röhren, ich, der ich zur Zurückhaltung neige, beschränke mich auf ein dezentes "Heilige Scheiße", derart raubt mir die symbiotische Partnerschaft der kanadischen Blues-Röhre mit dem deutschen Gitarren-Chamäleon Atem und Worte. Eingerahmt von einer a capella-Gospel-Pretiose und einer herzhaft ausladenen Neil-Verneigung mit Hey, Hey, My, My bekommt der erfahrene Connaisseur hier ein derart gekonntes Gesangs- & Gitarren-Gemetzel serviert, dass ihm Hören und Sehen vergeht. Neben den genannten Fremdwerken gibst nur großartige Zoe/Freischlader-Originale, fiebernd, dampfend, kochend, mitreissend Dank einer unglaublich unwiderstehlich kraftvollen, schneidenden, schreienden, schmeichelnden Stimme und eines Gitarristen, der fast nebenbei die Qualitäten solch großer Namen wie Green, Hendrix, Allman und Page in seinem ungemein flexiblen Spiel vereint. Ebenso spielerisch ziehen die beiden sämtliche Register und glänzen in allen - elektrischen - Spielarten des Blues/Rock, wobei nur Freischlader-Weggefährte Moritz Fuhrhop an der himmlischen Hammond für instrumentale Unterstützung sorgt, für Gitarren, Bass und Schlagwerk sorgt Henrik in beeindruckender Personalunion. Da reicht die pralle Palette vom schluffigen Schleppen bis zum lässigen Groove, von der sinnlich-schneidenden Ballade bis zum breitverzerrten Blues'n'Boogie-Metal, stets gekrönt vom genialen Wechselspiel der beiden Protagonisten. Natürlich helfen die Beth Hart- und Janis Joplin-Verweise weiterhin zur ersten Annäherung, aber mit The Lily hat das prachtvolle Paar die Phase des Verglichenwerdens hinter sich gelassen und wirkt ganz allein für sich. Deftiges Pracht-Stück. (cpa) Die ebenso hochwertige wie -preisige LP-Version bietet I'd Rather Go Blind als Vinyl-only Bonustrack.

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LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Derzeit und baldigst sind viele Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

THE DESOTO CAUCUS
www.desotocaucus.com
23.10.2013 DE - Berlin - Badehaus
24.10.2013 DE - Dresden - Blue Note
25.10.2013 DE - Chemnitz - Atomino
26.10.2013 DE - Weikersheim - W71
27.10.2013 DE - Frankfurt - Nachtleben
28.10.2013 CH - Winterthur - Portier
29.10.2013 CH - Bern - Cafe Kairo
30.10.2013 DE - Nürnberg - Muz
31.10.2013 DE - Freiburg - Räng Teng Teng
01.11.2013 DE - Stuttgart - Laboratorium
02.11.2013 DE - Göttingen - Pools

GOLDEN KANINE
goldenkanine.com
19.11.2013 DE - Frankfurt - Brotfabrik
20.11.2013 DE - Bochum - Bhf Langendreer
21.11.2013 DE - Marburg - KFZ
22.11.2013 DE - Nürnberg - MUZ Club
23.11.2013 DE - Hannover - Café Glocksee
24.11.2013 DE - Hamburg - Knust

SCOTT MATTHEW
www.scottmatthewmusic.com
29.10.2013 AT - Graz - PPC
30.10.2013 AT - Innsbruck - Weekender
31.10.2013 AT - Linz - Ahoi Pop Festival
01.11.2013 AT - Vienna - Porgy & Bess
02.11.2013 AT - Salzburg Arge - kultur
07.11.2013 DE - Baienfurt - Hoftheater
08.11.2013 DE - Esslingen - Tba
11.11.2013 DE - München - Kammerspiele-Schauspielhaus
12.11.2013 DE - Berlin - Heimathafen
14.11.2013 PO - Lisbon - Centro Cultural de Belem (Misty Fest)
16.11.2013 PO - Porto - Casa da Musica (Misty Fest)
26.11.2013 DE - Frankfurt - Mousonturm
27.11.2013 DE - Köln - Kulturkirche
28.11.2013 DE - Duisburg - Grammatikof
11.12.2013 DE - Stuttgart - Theaterhaus

ANDREA SCHROEDER
www.andreaschroeder.com/
13.09.2013 DE - Potsdam - Nikolaisaal
14.09.2013 DE - Hamburg - St. Gertrud Uhlenhorst

SPAIN
www.spaintheband.com
07.11.2013 UK - London - The Water Rats
08.11.2013 BE - Antwerpen - Trix Club
09.11.2013 BE - Diest - Cultuurcentrum
10.11.2013 FR - Paris - Le Flêche d'Or
12.11.2013 ES - Barcelona - Estrella Damm
13.11.2013 ES - Madrid - American Autumn
14.11.2013 ES - Valencia - El Loco
17.11.2013 PT - Lisboa - Misty Fest at Cinema S. Jorge
18.11.2013 PT - Porto - Misty Fest at Casa da Musica
20.11.2013 IT - Milano - Circolo Magnolia
21.11.2013 CH - Zürich - Viadukt Bogen F
22.11.2013 DE - Schorndorf - Manufaktur
23.11.2013 CH - Thun - Cafe Bar Mokka

TAMIKREST
www.tamikrest.net
20.09.2013 FR - Angers - Le Chabada
01.10.2013 DZ - Algiers - Diwan Festival
03.10.2013 FR - Montpellier - Victoire 2
04.10.2013 FR - La Roche Sure Yon - Le Fuzz Yon
05.10.2013 FR - Evreux - L'Abordage
09.10.2013 DE - Freiburg - Jazzhaus
10.10.2013 FR - Orleans - L'Astrolabe
12.10.2013 FR - Laval - Le 6par4
13.10.2013 DE - Bonn - Harmonie
15.10.2013 FR - Paris - La Maroquinerie
16.10.2013 UK - Gateshead - The Sage 2
18.10.2013 UK - Leeds - Howards Assemby Hall
19.10.2013 UK - Whisby - MusicPort Festival
20.10.2013 UK - London - Yoxo
21.10.2013 UK - Nottingham - Djanogly Theatre
22.10.2013 UK - Brighton - Comedia
23.10.2013 UK - Bristol - Colston Hall
24.10.2013 UK - Norwich - Arts Centre
27.10.2013 DE - Dortmund - Fzw
29.10.2013 BE - Brussels - Botanique
30.10.2013 DE - Berlin - Franzz Club
31.10.2013 DE - Frankfurt - Das Bett
01.11.2013 CH - St. Gallen - Palace


Schönes Wochenende!

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Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. August 2013