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FORSCHUNG/081: Gleichwertigkeit von Zirkon- und Titan-Dentalimplantaten nachgewiesen (idw)


Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V. - 26.01.2015

Gleichwertigkeit von Zirkon- und Titan-Dentalimplantaten nachgewiesen

Wissenschaftler des iba Heiligenstadt e.V. sowie des Klinikums der Friedrich Schiller Universität Jena weisen die Gleichwertigkeit von rauen Zirkon- und SLA-Titan Dentalimplantaten nach.



Titan stellt das derzeitige Standardmaterial in der dentalen Implantologie dar. Elektrochemische Korrosion, Sensibilisierungspotential sowie ästhetische Nachteile führten zur Untersuchung von Zirkonoxid als Alternativmaterial.

Obwohl zu erwarten ist, dass ähnlich wie bei Titan auch bei Zirkonoxid die Oberflächenstruktur eine wesentliche Bedeutung für die erfolgreiche Osseointegration hat, standen diesbezüglich bislang keine Tierstudien für Zirkonoxid zur Verfügung. Nachdem bereits intensive zellbiologische Testungen, die in den modern ausgestatteten Laboratorien des iba Heiligenstadt durchgeführt wurden, auf die Gleichwertigkeit von rauen Zirkonoxidoberflächen im Vergleich zum SLA Titan hingewiesen haben, war die vergleichende Evaluation verschiedener Zirkonoxidimplantate in Bezug auf deren Osteointegration das Ziel einer tierexperimentellen Studie am Klinikum der FSU Jena. Hierzu wurden in einem von der Thüringer Aufbaubank gefördertem Verbundprojekt (2007 VF 0009) von der MOJE Keramikimplantate GmbH & Co. KG verschieden raue Y-TZP Dentalimplantate hergestellt; ein SLA Titanimplantat (Golden Standard) gleichen Makrodesigns wurde von der Impulse Biomedical Cooperation GbR geliefert und in die Testung mit einbezogen.

Bezüglich des mikroradiographisch ermittelten Bone-Implant-Contact (BIC) ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen Titan und Zirkonoxid. Innerhalb der Gruppe der Zirkonoxidimplantate zeigten zylindrische Implantate unabhängig vom Gewinde 2 Monate p. op. einen signifikant (p = 0,016) höheren BIC als konische Implantate. In Bezug auf die Mikrostruktur wiesen Implantate mit einem mittleren Ra von 1,7 µm nach 4 Monaten einen im Vergleich zu Implantaten mit geringem und hohem Ra signifikant höheren BIC auf (p < 0,001).

Aufgrund dieser eindeutigen und positiven Testergebnisse erfolgte kurzfristig eine industrietaugliche und qualitätskonforme technische Umsetzung von moderat rauen Oberflächen auf die Produktlinie Y-TZP Dentalimplantate der MOJE Keramikimplantate GmbH & Co. KG.


Weiterführende Informationen:
Prof. Klaus Liefeith
Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V.
email: klaus.liefeith@iba-heiligenstadt.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1723

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V., Sebastian Kaufhold, 26.01.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Januar 2015


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