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STUDIE/075: Kinder älterer Väter anfälliger für psychische Krankheiten (idw)


Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann - 13.02.2014

Kinder älterer Väter anfälliger für psychische Krankheiten

Eine Studie der University of Queensland in Australien hat gezeigt, dass Kinder älterer Väter ein höheres Risiko haben, an psychischen Störungen zu erkranken.



Das von John McGrath, Professor am Queensland Brain Institute (QBI) geleitete internationale Forschungsteam bediente sich des dänischen Gesundheitsregisters, um das Alter der Mütter und Väter von 2.894.688 Neugeborenen zu untersuchen.

"Die Studie betrachtete zwischen 1955 und 2007 geborene Personen mit einem breiten Spektrum an psychischen Krankheiten wie Schizophrenie, Stimmungsstörungen, neurotischer, stressbedingter Störungen, Essstörungen, Persönlichkeitsstörungen und einer Reihe von Entwicklungs- und Kindheitsstörungen, von insgesamt etwa 42,7 Millionen Personenjahren", so Professor McGrath.

"Wir haben herausgefunden, dass das Risiko für psychische Krankheiten, insbesondere geistige Behinderung, Autismus und Schizophrenie für Kinder steigt, wenn die Väter bei deren Geburt älter als 29 Jahre waren.

Die Verbindung zwischen dem Alter der Eltern und mentaler Störungen bei deren Kindern kann durch eine Reihe verschiedener Faktoren bedingt werden. "Neue Mutationen in den Samenzellen können zu einem erhöhten Risiko für ein überraschend breites Spektrum an psychischen Störungen beitragen."

Bei der Analyse der Daten fanden die Forscher auch eine Verbindung zwischen Kindern junger Mütter und Suchterkrankungen, hyperkinetischen Störungen (ADHS) und geistiger Behinderung. "Die Kinder von Teenager-Müttern waren am anfälligsten für die meisten neurotischen und stressbedingten Erkrankungen."

Die Studie ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Nachkommen älterer Väter ein erhöhtes Risiko für eine ganze Reihe von Erkrankungen haben.

"Neueste Gen-Studien belegen, dass die Nachkommen älterer Väter mehr neue (de novo) Mutationen aufweisen. Unsere Erkenntnisse lassen darauf schließen, dass die altersbedingten Genmutationen bei Vätern die geistige Gesundheit der Kinder beeinträchtigen können.

Kurz gesagt: die biologische Uhr tickt für Männer genauso wie für Frauen.


Die Studie A Comprehensive Assessment of Parental Age and Psychiatric Disorders ist in der medizinischen Fachzeitschrift JAMA Psychiatry veröffentlicht.


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Professor John McGrath, Queensland Brain Institute
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http://idw-online.de/de/institution705

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann
Sabine Ranke-Heinemann, 13.02.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Februar 2014