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NEBENWIRKUNG/231: Schmerzmittel können den Blutdruck steigern (ABDA)


ABDA / Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände - 09.02.2010

Internationale Fortbildungswoche Pharmacon

Schmerzmittel können den Blutdruck steigern


Berlin/Davos - Verschiedene rezeptfreie Medikamente können die Wirkung blutdrucksenkender Wirkstoffe verringern. Dazu zählen zum Beispiel einige Schmerzmittel, so genannte "Grippemittel", und einzelne Abführmittel. "Wer erhöhte Blutdruckwerte hat oder Blutdrucksenker einnimmt und weitere Medikamente braucht, sollte deshalb immer seinen Apotheker darüber informieren. Das gilt besonders bei rezeptfreien Arzneimitteln, von deren Einnahme der Arzt oft nichts weiß", sagte Apotheker Dr. Eric Martin bei der Pharmacon, einer internationalen Fortbildungswoche der Bundesapothekerkammer.

Der Blutdruck wird in der Einheit Millimeter Quecksilbersäule gemessen, abgekürzt mmHg. Von einem Bluthochdruck spricht man von Werten über 140 zu 90 mmHg. Die meisten rezeptfreien Schmerzmittel können bei regelmäßiger oder hochdosierter Einnahme die Blutdruckwerte um 3 bis 4 mmHg steigern. Schon dieser leichte Anstieg verschlimmert langfristig das Risiko für Folgeschäden wie Schlaganfall. Relevant ist diese Wechselwirkung unter anderem bei den Wirkstoffen Ibuprofen oder Naproxen.

Patienten mit erhöhten Blutdruckwerten sollten auch keine so genannten "Grippemittel" einnehmen. Besser ist es, die verschiedenen Erkältungssymptome - soweit möglich - lokal zu behandeln. Abschwellende Nasensprays stören die Blutdruckeinstellung nicht. Salzartige Abführmittel wie Glaubersalz können bei einer Überdosierung ebenfalls einen Blutdruckanstieg verursachen. Besser verträglich sind z.B. Abführmittel mit Quellstoffen. Bekannt ist die blutdrucksteigernde Nebenwirkung verschiedener rezeptpflichtiger Medikamente, z.B. bei Arzneimitteln gegen Depressionen oder Kortison.

Die internationale Fortbildungswoche Pharmacon findet in diesem Jahr zum 40. Mal statt. Sie ist Teil der Fortbildungsoffensive "A & Q - Apotheke und Qualität".

Weitere Informationen finden Sie unter
www.abda.de


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Quelle:
ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
Christian Splett, Pressereferent
Tel.: 030 40004-137, Fax: 030 40004-133
E-Mail: c.splett@abda.aponet.de
Internet: www.abda.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Februar 2010