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INFEKTION/1188: Sexuell übertragbare Infektionen - "Resistenzen ernst nehmen!" (KK Bochum)


Katholisches Klinikum Bochum - 11. Juni 2012

Vorsicht: STI - "Resistenzen ernst nehmen!"



In der letzten Woche machte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wieder Schlagzeilen mit der Einschätzung, dass die Erreger der Gonorrhoe ("Tripper") gegen Antibiotika zunehmend resistent sind. "Dies ist durchaus keine neue Erkenntnis. Auch in Deutschland sind resistente Gonokokken-Stämme aufgetreten. Diese Gefahr müssen wir sehr ernst nehmen", so Prof. Dr. Norbert H. Brockmeyer, Experte für Infektionskrankheiten an der Dermatologischen Klinik der Ruhr-Universität Bochum.

Wird die Gonorrhoe; wie die WHO; befürchtet nun tatsächlich zu einer unheilbaren Krankheit? Und wie kann man sich vor sexuell übertragbaren Infektionen (STI) wie Gonorrhoe schützen? "Die Lage ist ernst, doch noch können wir mit Antibiotika die Gonorrhoe gut behandeln." Wichtig ist eine frühzeitige Diagnose und der sofortige Therapiebeginn, erklärt Brockmeyer, der als Präsident der Deutschen STI-Gesellschaft in dieser Woche (14. bis 16.06.) zu Themen rund um die sexuelle Gesundheit den "STI-Kongress" im Roten Rathaus in Berlin organisiert. Der beste Schutz vor einer STI ist und bleibt das Kondom. Wichtig zu wissen ist auch, dass viele STI nicht direkt zu sehen sind und oft keine Krankheitssymptome auftreten, daher ist die Verhütung bei jedem Sexualkontakt unabdingbar und eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung empfehlenswert.

Die Deutsche STI-Gesellschaft entwickelt in Zusammenarbeit mit anderen Fachgesellschaften derzeit neue Behandlungsempfehlungen zur Diagnostik und Therapie der Gonorrhoe. Diskutiert werden höhere Antibiotikadosierungen und, wie bei anderen Infektionen erprobt und bewährt, eine Doppel-Therapie. Diese Neufassung der Leitlinie ist aufgrund der aktuellen Resistenzproblematik dringend erforderlich.


Weiterführende Informationen:

Zur Thematik "Regulationsmechanismen der Erregerabwehr - Neue Perspektiven antimikrobieller Therapie" findet am 13. Juni in Berlin das Leopoldina-Symposium statt. Der öffentliche Vortrag "Die Pocken sind ausgerottet - Wie kann AIDS ausgerottet werden?" von Prof. Dr. Norbert H. Brockmeyer beginnt um 19:00 Uhr.
http://dstig.de/index.php/component/content/article/11-aktuellespressekalender/81-leopoldina-symposium

Vom 14. bis 16. Juni findet im Roten Rathaus der STI-Jubiläumskongress der Deutschen STI-Gesellschaft unter dem Motto "Auf dem Weg zur sexuellen Gesundheit" statt. Hier referieren über 70 nationale und internationale Experten auf dem Gebiet von HIV/AIDS und STI. Die Teilnahmeregistrierung ist vor Ort möglich.
www.sti-kongress2012.de

Kontakt:
Prof. Dr. N.H. Brockmeyer
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
der Ruhr-Universität
Sprecher KompNet HIV/AIDS
Präsident der Deutschen STI-Gesellschaft (DSTIG)
n.brockmeyer@derma.de und n.brockmeyer@klinikum-bochum.de

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Quelle:
Katholisches Klinikum Bochum
Pressemitteilung, 11. 06. 2012
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Vassilios Psaltis (Dipl.-Journ.)
Gudrunstr. 56, 44791 Bochum
Telefon: 0234 / 509-2744, Fax: -2718
E-Mail: v.psaltis@klinikum-bochum.de
Internet: www.klinikum-bochum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juni 2012