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DIABETES/1673: Weltnierentag - Jährliche Nierenuntersuchung bei Diabetes dringend notwendig (diabetesDE)


diabetesDE - Montag, 11. März 2013

Weltnierentag am 14. März 2013:
Experte rät dringend zu jährlichen Nierenuntersuchungen bei Diabetes



Nierenschäden rechtzeitig erkennen und behandeln:
So schützen Menschen mit Diabetes ihre Niere langfristig
diabetesDE-Experten-Chat mit Dr. med. Ludwig Merker am 14. März 2013 von 17 bis 19 Uhr


Berlin - Bis zu 50 Prozent aller Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 entwickeln einen Nierenschaden. Oft entdecken Ärzte die diabetische Nephropathie jedoch zu spät. Denn jährliche Vorsorgeuntersuchungen nehmen Menschen mit Diabetes häufig nicht in Anspruch, da Nierenerkrankungen zunächst unbemerkt verlaufen. Bei Menschen mit Diabetes Typ 2 sollte der behandelnde Arzt die Nierenfunktion bereits direkt nach der Diagnose kontrollieren. Wie Betroffene Nierenschäden vorbeugen, erklärt der Experte Dr. med. Ludwig Merker anlässlich des Weltnierentages am 14. März 2013 im Experten-Chat von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe. Fragen können ab sofort unter www.diabetesde.org/experten-chat eingesendet werden.

Ein Nierenschaden kündigt sich meist bereits viele Jahre bevor akute Beschwerden auftreten an. Die Niere filtert das Blut nicht mehr richtig und so können geringe Mengen Albumin - ein spezielles Eiweiß - im Urin auftreten. In einem einfachen Urintest weist der behandelnde Arzt das Eiweiß und damit eine Schädigung der Niere nach. Grundsätzlich reicht dieser Test jedoch nicht aus. "Um eine sichere Diagnose zu stellen, müssen Ärzte zusätzlich die Nierenfunktion prüfen", so Dr. Merker vom Diabetes- und Nierenzentrum Dormagen. Dazu wird im Blut das Kreatinin bestimmt und mittels einer einfachen Formel direkt vom Labor die Nierenleistung errechnet. Durch die Kombination der Urinuntersuchung auf Albumin und der Bestimmung der Nierenfunktion können Nierenschäden frühzeitig und zuverlässig erkannt werden, bevor es zu spät ist.

"Zu wenig Risikopatienten mit Diabetes lassen jedoch jährlich ein Albumin-Screening und einen Nierenfunktionstest durchführen", warnt der Diabetologe. Dabei haben unbehandelte und zu spät erkannte Nierenschäden schwerwiegende Folgen: Bei mehr als 20 000 Diabetikern kann das Nierenversagen nicht mehr aufgehalten werden. Sie müssen mehrmals wöchentlich zur Dialyse, um ihr Blut von einer künstlichen Niere reinigen zu lassen. Etwa ein Drittel aller Dialyse-Patienten sind Diabetiker, so Dr. Merker.

Damit es erst gar nicht soweit kommt, empfehlen Experten den jährlichen Kontrollbesuch sowie ein besonderes Augenmerk auf die Blutzuckereinstellung. "Liegt bereits eine Nierenschädigung vor, ist es umso wichtiger, Blutzuckeranstiege zu vermeiden", erklärt Dr. Merker. Anzustreben sei ein Nüchternblutzucker von unter 120mg/dl oder ein HbA1c-Wert von unter 7 Prozent. Auch eine gute Blutdruckeinstellung ist hier wichtig. Bis Donnerstag, dem 14. März 2013 bietet der Experten-Chat von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe die Gelegenheit, Fragen zu Risiken, Diagnose und Therapie der diabetischen Nephropathie per E-Mail an Dr. Merker zu stellen.

Damit Folgeerkrankungen rechtzeitig entdeckt werden, fordert diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe mit der Kampagne "Diabetes STOPPEN - jetzt!" von der Politik den Ausbau der Früherkennung und Versorgungsforschung.

Terminhinweis:

Experten-Chat auf www.diabetesde.org
Fragen an den Experten können ab sofort online gesendet werden.
Unser Kontaktformular finden Sie hier:
http://www.diabetesde.org/experten_chat/kontaktformular/
Experte: Dr. med. Ludwig Merker
Thema: Nierenschäden rechtzeitig erkennen und behandeln: So schützen Menschen mit Diabetes ihre Niere langfristig
Termin: Die Fragen werden live beantwortet am 14. März 2013 von 17.00 bis 19.00 Uhr.

Protokolle der letzten Sprechstunden können Sie hier abrufen:
http://www.diabetesde.org/experten_chat/themen_von_a_bis_z/


diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe ist eine gemeinnützige und unabhängige Organisation, die Menschen mit Diabetes, Diabetesberater, Ärzte und Forscher vereint. Gemeinsam schaffen wir Öffentlichkeit für das Thema und vertreten die Interessen der Menschen mit Diabetes. Wir setzen uns für eine bessere Prävention, Versorgung und Forschung im Kampf gegen die Volkskrankheit Diabetes ein. Die Krankheit breitet sich auch in Deutschland rasch aus. 6 Millionen Menschen sind in Behandlung und jeden Tag kommen fast 1000 Neuerkrankte hinzu.

Gegründet wurde diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) www.ddg.info und dem Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) www.vdbd.info. Die Selbsthilfe ist innerhalb von diabetesDE durch die selbstständige Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes (DDH-M) www.ddh-m.de vertreten.

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Quelle:
diabetesDE, Pressestelle
Pressemitteilung vom 11. März 2013
Bundesgeschäftsstelle
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Tel.: +49 (0)30 201 677-0, Fax: +49 (0)30 201 677-20
E-Mail: presse@diabetesde.org
Internet: www.diabetesde.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. März 2013