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DIABETES/1663: Karneval feiern trotz Diabetes - Alkohol, Kamelle und Co. nur in Maßen verzehren (diabetesDE)


diabetesDE - 7. Februar 2013

Karneval feiern trotz Diabetes mellitus:

Alkohol, Kamelle und Co. nur in Maßen verzehren



Berlin - Die Jecken sind wieder los: In den Tagen zwischen Schwerdonnerstag und Rosenmontag erreicht die Narrenzeit ihren Höhepunkt. Bundesweit freuen sich Tausende Menschen auf stimmungsvolle Rosenmontagszüge, Kappensitzungen und Kostümbälle. Auch Menschen mit Diabetes können unbeschwert Karneval feiern. Sie sollten jedoch beim Verzehr von Alkohol, Kamelle, Krapfen und anderen kulinarischen Karnevalsspezialitäten Maß halten und verstärkt auf ihren Blutzuckerspiegel achten, rät die gemeinnützige Organisation diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe. Sonst kann ihr Stoffwechsel entgleisen.

Bunte Wagen, phantasievolle Kostüme, spitzzüngige Büttenreden und fröhliche Musik gehören für viele Jecken ebenso untrennbar zum Karneval wie auch der Alkoholkonsum: "Trink? noch eene mit!", lautet häufig die Devise. Besonders für Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 kann Alkoholgenuss jedoch schwere Folgen haben. Bereits ab einem Blutalkoholspiegel von 0,45 Promille ist die Zuckerfreisetzung aus der Leber gestört. Daher senken alkoholische Getränke wie Wein, Schnaps oder Bier den Blutzuckerspiegel. Das Hormon Glukagon, das normalerweise zu einem sofortigen Blutzuckeranstieg führt, wirkt nicht mehr. "Insulin oder blutzuckersenkende Medikamente verstärken diesen Effekt noch", sagt Professor Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt des Kinderkrankenhauses auf der Bult in Hannover.

Menschen mit Diabetes, deren Leber gerade mit Alkoholabbau beschäftigt ist, sind daher akut der Gefahr einer Unterzuckerung ausgesetzt. Diese kann zu schweren Krampfanfällen führen. Je mehr Alkohol im Körper ist, desto stärker und länger ist dieser Stoffwechselprozess unterdrückt. "Wer beim Feiern Alkohol trinkt, sollte dazu immer auch eine kleine kohlenhydratreiche Mahlzeit essen", rät Professor Danne. Außerdem sei es notwendig, den Blutzuckerspiegel öfter zu kontrollieren und die Insulindosis gegebenenfalls anzupassen. Diabetiker sollten ihren Alkoholkonsum daher soweit beschränken, dass Blutzuckermessen und Insulinspritzen jederzeit ohne Probleme möglich ist. Als allgemeine Alkoholgrenzwerte empfehlen Experten für Frauen nicht mehr als 10 Gramm Alkohol täglich. Dies entspricht etwa einem Achtel Liter Wein oder einem kleinen Bier. Männer sollten nicht mehr als 20 Gramm Alkohol täglich konsumieren, was einem Viertel Liter Wein oder einem halben Liter Bier entspricht.

Auch Kamelle, Krapfen und andere Faschingsleckereien sollten Menschen mit Diabetes nicht in unkontrollierter Menge verzehren: "Denn karnevalstypische Bonbons und Gebäck enthalten sehr viel Zucker und Fett", betont Professor Danne. Über deren Nährwertangaben informiert eine Liste auf der Internetseite der Deutschen Diabetes-Hilfe.

Weitere Informationen unter:
www.diabetesde.org


diabetesDE ist eine gemeinnützige Organisation, die alle Menschen mit Diabetes und alle Berufsgruppen wie Ärzte, Diabetesberater und Forscher vereint, um sich für eine bessere Prävention, Versorgung und Forschung im Kampf gegen Diabetes einzusetzen. An oberster Stelle steht die Interessenvertretung für die Menschen, die von dieser Volkskrankheit betroffen sind, die sich in großem Tempo in vielen Ländern der Erde, so auch in Deutschland ausbreitet. Gegründet wurde diabetesDE von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) und dem Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD).

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Quelle:
diabetesDE, Pressestelle
Pressemitteilung vom 7.2.2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Februar 2013