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MELDUNG/345: Gesundheitskooperation zwischen Deutschland und Libyen (BMG)


Bundesministerium für Gesundheit - Berlin, 17. April 2012

Gesundheitskooperation zwischen Deutschland und Libyen



Bundesminister Daniel Bahr hat heute bei einem Besuch in Tripolis intensive Gespräche mit seiner libyschen Amtskollegin Dr. Fatima Hamroush und mit dem Ersten stellvertretenden Ministerpräsident Mustafa Abushakur geführt. Experten aus der Ärzteschaft, von der Krankenversicherungen und aus dem Bereich Klinikmanagement waren an den Gesprächen beteiligt. Dabei wurde vereinbart, für die bereits jetzt enge und vielfältige Kooperation in Gesundheitsfragen einen festen politischen Rahmen zu schaffen.

Aktuell steht die Versorgung von libyschen Kriegsverletzten im Vordergrund. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr: "Deutsche Kliniken haben schon über 1.000 libysche Kriegsverletzte versorgt und damit einen wichtigen Beitrag geleistet. Menschen, die schlimme Verletzungen bei Kampfhandlungen gegen das Regime Gaddafi und aufgrund perfider Folterungen erlitten haben, verdienen unser Mitgefühl. Gesundheitsministerin Hamroush hat mir versichert, dass die medizinische Hilfe durch deutsche Kliniken auf höchstem Niveau erfolgt ist."

Beide Seiten verabredeten die Einsetzung einer Gemeinsamen Kommission, die sich der optimierten administrativen Abwicklung der Behandlungsfälle widmen soll. Politischer Rahmen hierfür soll ein Deutsch-Libysches Gesundheitsabkommen sein.

Beim Besuch wurden zusätzlich auch konkrete Projekte zum Aufbau der Gesundheitsinfrastruktur in Libyen verabredet. Drei Bereiche stehen im Mittelpunkt: Es sollen erstens strukturierte Fortbildungen libyscher Ärzte zu Fachärzten an deutschen Kliniken stattfinden. Zweitens werden Experten für Krankenhausmanagement Libyen bei der Entwicklung der Gesundheitsinfrastruktur begleiten. Schließlich sollen drittens Symposien zur Entwicklung eines flächendeckenden Rettungsdienstsystems nach modernem Standard stattfinden.

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr: "Damit haben wir uns ein ambitioniertes Arbeitsprogramm vorgenommen. Ich bin sicher, dass wir gesundheitspolitisch einen wesentlichen Beitrag zum arabischen Frühling in Libyen leisten können."

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Quelle:
Bundesministerium für Gesundheit, Pressestelle
Pressemitteilung Nr. 20 vom 17. April 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. April 2012