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AUSLAND/2423: Jemen - Gesundheitsversorgung zusammengebrochen (Ärzte ohne Grenzen)


Ärzte ohne Grenzen - 30. Januar 2017

Jemen: Gesundheitsversorgung zusammengebrochen


Im Jemen haben viele Menschen keinen Zugang mehr zu lebensrettender medizinischer Hilfe. Zu diesem Ergebnis kommt ein heute veröffentlichter Bericht von Ärzte ohne Grenzen. Der Bericht "Yemen - Healthcare under Siege in Taiz" konzentriert sich auf die tödlichen Folgen von Angriffen auf die Zivilbevölkerung von Tais, der drittgrößten jemenitischen Stadt und den Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung, den Teams der internationalen Hilfsorganisation vor Ort beobachten. Krankenhäuser wurden wiederholt bombardiert und beschossen, Krankenwagen und medizinisches Personal angegriffen. Tais ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie dringend die Menschen im Jemen medizinische Hilfe benötigen.

Allein 2016 haben die Teams von Ärzte ohne Grenzen in Tais bei mehr als 5.300 Geburten assistiert, sowie mehr als 31.900 vorgeburtliche und 2.600 nachgeburtliche Sprechstunden abgehalten. Außerdem haben sie mehr als 2.500 stark mangelernährte Kinder in das therapeutische Ernährungsprogramm aufgenommen und seit dem Gewaltausbruch mehr als 10.700 Kriegsverletzte in der Stadt behandelt.

Ärzte ohne Grenzen ruft erneut alle Konfliktparteien auf, den Schutz der Zivilbevölkerung und des medizinischen Personals zu gewährleisten und den Verletzten und Kranken Zugang zu medizinischer Versorgung zu ermöglichen. Außerdem müssen internationale Hilfsorganisationen und Geberländer ihre humanitäre Hilfe im Jemen ausweiten und die deutsche Bundesregierung das Thema "Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen" im G20-Kontext ansprechen.

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Quelle:
Ärzte ohne Grenzen e. V. / Medecins Sans Frontieres
Pressemitteilung vom 30. Januar 2017
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Februar 2017

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