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ADRESSEN/093: Information und Beratungstelefon für Menschen mit Grauem Star (DGK)


Deutsches Grünes Kreuz - 10.03.2010

Information und Beratungstelefon für Menschen mit Grauem Star

Wenn sich ein grauer Schleier über die Welt legt


(Marburg, 10.03.2010) Das Auge: Für viele von uns ist es unser wertvollstes Sinnesorgan. Glücklicherweise sind wir dem Verlust der Sehkraft in den meisten Fällen nicht hilflos ausgeliefert, denn es gibt Behandlungsmöglichkeiten. Beim Grauen Star, einer häufigen Augenerkrankung, ist dies eine Operation. Ratsuchenden hilft die kostenlose wöchentliche HOTLINE der Initiative Grauer Star.

"Ich bin Malerin und hatte das Gefühl, Farben nicht mehr richtig zu sehen; alles wirkte so blass", sagt Karin N. (Name geändert) "Außerdem war das Lesen immens anstrengend geworden." Die damals 66-Jährige ging zum Augenarzt, Diagnose: Grauer Star.

Die Symptome, die Karin N. wahrnahm, sind typisch für diese Augenerkrankung. Hinzu kommen unscharfes Sehen, eine hohe Blendempfindlichkeit - etwa beim Autofahren in der Dunkelheit durch das Licht des Gegenverkehrs -, manche Menschen sehen Doppelbilder. Es ist, als wenn sich über die Welt ein grauer Schleier legt, am Anfang kaum wahrnehmbar, dann immer stärker. Erhebliche Sehverluste können folgen.

Der Graue Star ist in erster Linie eine normale, langsam fortschreitende Alterserscheinung: Die Linse des Auges trübt sich ein. Der Graue Star betrifft mehr als 90 Prozent der über 65-Jährigen und wird vom Augenarzt festgestellt. Wird er nicht behandelt, kann Erblindung die Folge sein.

Eine künstliche Linse ersetzt die natürliche

Eine medikamentöse Therapie gibt es nicht, fast ausschließlich muss man operativ vorgehen. Hierbei wird die natürliche Linse durch eine Kunstlinse (Intraokularlinse) ersetzt. Bei der von den Gesetzlichen Krankenkassen finanzierten Standard-Operation wird meist eine sogenannte monofokale Linse eingesetzt. Mit ihr sieht der Patient dann entweder eher in die Ferne oder in die Nähe scharf, je nachdem, für welche der beiden Möglichkeiten er sich vor der Operation entscheidet. Die monofokale Linse kann sich verschiedenen Entfernungen also nicht anpassen.

Weiterentwickelte Intraokularlinsen - sogenannte Bifokallinsen, Multifokallinsen und Akkommodative Linsen - ermöglichen scharfes Sehen in die Nähe, in den Zwischenbereich und in die Ferne. Sie bieten unter anderem auch eine gesteigerte Kontrast- und Farbwahrnehmung. "Das war für mich als Malerin natürlich enorm wichtig, deshalb habe ich mich für eine solche Linse entschieden", erklärt Karin N. Sie ist froh, vor drei Jahren so gehandelt zu haben. "Übrigens wissen einige Bekannte mit Grauem Star gar nicht, dass es verschiedenartige Linsen gibt", fügt sie hinzu. Sie selbst war von ihrem Augenarzt gut beraten worden, auch zu den unterschiedlichen Kunstlinsentypen. Heute kann die 69-Jährige Farben wieder in all ihrer Pracht sehen. Und der graue Schleier über der Welt ist weg.

Beratungstelefon Grauer Star

Weil zum Thema Sehprobleme und Behandlungsmöglichkeiten beim Grauen Star viele Betroffene Rat suchen, hat die Initiative Grauer Star eine Hotline eingerichtet. Eine Augenärztin berät die Anrufenden.

Die gebührenfreie Rufnummer: 0800 - 0112112 ist immer mittwochs zwischen 15.00 und 17.00 Uhr zu erreichen. Diese telefonische Auskunft kann und will das Beratungsgespräch mit dem eigenen Augenarzt nicht ersetzen. Sie soll vielmehr helfen, sich auf das Gespräch mit seinem Arzt optimal vorzubereiten, dabei die richtigen Fragen zu stellen und schließlich die persönlich richtigen Entscheidungen zu treffen.

Info-Broschüre zum Thema Grauer Star

Sie kann gegen Einsendung eines mit der eigenen Anschrift versehenen und mit 1,45 € frankierten DIN-A5-Umschlages angefordert werden bei der
Initiative Grauer Star
Stichwort Grauer Star
Schuhmarkt 4, 35037 Marburg

Die Telefonhotline erweitert und ergänzt das Informationsangebot der Initiative Grauer Star im Internet unter
www.initiativegrauerstar.de

Die Initiative Grauer Star ist eine Initiative des Fachbereichs Augenchirurgie (FBA) im Bundesverband Medizintechnologie (BVMed).


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Quelle:
Deutsches Grünes Kreuz
im Kilian, Schuhmarkt 4, 35037 Marburg
Telefon: 06421/29 3-0, Fax: 06421/229 10
E-Mail dgk@kilian.de
Internet: www.dgk.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. März 2010