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MELDUNG/600: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 20.09.12 (idw)


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→  Universitätsmedizin Mannheim: Examensergebnisse bestätigen Erfolg des Modellstudiengangs
→  Signale des Kindes richtig deuten
      E-Learning-Angebot zur Früherkennung von sexuellem Missbrauch freigeschaltet



Universitätsmedizin Mannheim - 18.09.2012

Examensergebnisse bestätigen Erfolg des Modellstudiengangs

Angehende Mediziner aus Mannheim haben bei Erstem Staatsexamen die Nase vorn

Die aktuellen Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: "MaReCuM" bereitet Medizinstudierende bestens auf ihre Examina vor. Beim bundesweit einheitlichen "Ersten Staatsexamen" (M1) schnitten die Studierenden der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg in diesem Sommersemester am besten ab. Und das nicht zum ersten Mal: Bereits in den vergangenen zwei Jahren erzielten die Mannheimer Kommilitonen im M1 den Spitzenplatz. Das Lehrkonzept im Modellstudiengang MaReCuM (Mannheimer Curriculum für Medizin und medizinnahe Berufe) bietet den Studierenden offenkundig einen geeigneten Rahmen, um hervorragende Leistungen zu erbringen.

Die sehr guten Ergebnisse freuen nicht nur die Studierenden. "Das ist für uns die Bestätigung, dass unser Konzept des Modellstudiengangs im Zusammenspiel mit Dozenten und Dozentinnen sowie den Studierenden aufgeht", so Dr. Harald Fritz, Leiter des Geschäftsbereiches Studium und Lehrentwicklung an der Medizinischen Fakultät Mannheim. "Wir bieten unseren Studierenden ein innovatives Curriculum, und wir haben einen sehr engagierten Lehrkörper, der sich mit der integrierten Lehrvermittlung identifiziert. Das spiegelt sich in einem solchen Examensergebnis auch wider."

Das Erste Staatsexamen (M1) ist der erste Abschnitt der Ärztlichen Prüfung im Medizinstudium. Mit dieser zentralen Prüfung schließen die Studierenden ihr Grundstudium ab und wechseln anschließend in den klinischen Studienabschnitt. Für die Mannheimer Medizinfakultät hat das M1 eine besondere Bedeutung: Das Grundstudium ist in Mannheim erst im Jahr 2006 im Zuge der Einführung des Modellstudienganges eingerichtet worden. In seiner modularen Unterrichtsstruktur werden die klassischen Fachgrenzen durchbrochen und Organsysteme und Krankheitsbilder in den Fokus gerückt.

Von Anfang an gab der Erfolg der Mannheimer Studierenden dem Modell-Konzept Recht: Fünf Mal wurde die Hauptkohorte der MaReCuM-Studierenden in der staatlichen M1-Prüfung bisher auf ihre Kenntnisse abgefragt, jedes Mal rangierten sie auf einem der ersten Plätze - zuletzt drei Mal in Folge ganz an der Spitze.

Für Studiendekan Professor Dr. Harald Klüter haben sich die mit dem Aufbau der Vorklinik verbundenen Anstrengungen der Lehrplanung und der Lehrvermittlung gelohnt. Dass gerade im Fach Anatomie die Mannheimer Studierenden wieder bundesweit am besten abgeschnitten haben, sieht er als doppelte Bestätigung: "Für unser einzigartiges Lehrkonzept haben wir auch Vorbehalte von außen zu hören bekommen. Es ist erfreulich zu sehen, dass das Konzept aufgeht, auch und gerade in der Anatomie. Jetzt gilt es, den begonnenen Weg zum Ausbau der Fakultät konsequent weiter zu verfolgen. Und natürlich freuen wir uns auch ganz einfach für unsere Studierenden."

Die Ergebnisse von zentralen Examina sind wichtig für eine objektive Evaluation und Einschätzung des Lehrkonzepts eines Modellstudienganges im Sinne eines nationalen Benchmarkings. Die Modellstudiengänge werden gerade vom Wissenschaftsrat unter die Lupe genommen. In Mannheim werden in diesem Jahr die ersten Medizinstudierenden seit Einführung des Modellstudienganges MaReCuM ihr Studium mit dem Zweiten Staatsexamen (M2) abschließen. Sehr gute Ergebnisse sind auch hier das erklärte Ziel von Fakultät und Studierenden gleichermaßen.

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
http://idw-online.de/de/attachment18905
pdf der Pressemitteilung 65 / 2012

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution400

Quelle: Universitätsmedizin Mannheim, Klaus Wingen, 18.09.2012

Raute

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) - 19.09.2012

Signale des Kindes richtig deuten

Ministerin schaltet E-Learning-Angebot zur Früherkennung von sexuellem Missbrauch frei / Schavan: "Wichtiger Beitrag zur Prävention"

Die Debatte am von der Bundesregierung eingerichteten Runden Tisch gegen den sexuellen Kindesmissbrauch hat gezeigt, dass in der beruflichen Praxis ein großer Bedarf an mehr Wissen und Kompetenzen zur Missbrauchsprävention besteht. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert deshalb die Entwicklung und Erprobung des von der Universität Ulm konzipierten Lernprogramms "Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch". Es macht Menschen, die in medizinisch-therapeutischen und pädagogischen Berufen tätig sind, Angebote zur qualifizierten Aus- und Weiterbildung. Mithilfe von interaktiven Fallbeispielen, Filmsequenzen und Texten soll das webbasierte E-Learning-Angebot Nutzer sensibilisieren, damit sie Anzeichen von sexuellem Missbrauch erkennen.

Ein erster Kurs startete im Juli 2012 mit 1169 Teilnehmenden. "Ich freue mich sehr über das große Interesse, auf das das Vorhaben bereits in der Erprobungsphase stößt", erklärte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan, anlässlich der offiziellen Freischaltung des Kurses. "Dies ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg, Kinder und Jugendliche besser vor sexueller Gewalt zu schützen. Wir haben es mit dem Runden Tisch geschafft, das Thema in die Mitte der gesellschaftlichen Diskussion zu rücken. Das E-Learning-Programm trägt dazu bei, dass es sich dort verankert und zu einem neuen Bewusstsein führt."

Der Ärztliche Direktor der Universität Ulm und Leiter des E-Learning-Angebots, Jörg Fegert, sagte: "Mit dem Vorhaben wollen wir Kontaktpersonen von Kindern mit einem niedrig schwelligen Angebot in die Lage versetzen, auf sexuellen Missbrauch angemessen zu reagieren. Erste Ansprechpartner für betroffene Kinder sind oft Pädagogen, Mediziner oder Therapeuten aus ihrem Umfeld. Wir haben festgestellt, dass diese oft nicht in der Lage sind, die Signale des Kindes richtig zu deuten. Hier möchten wir ansetzen."

Vorteil des E-Learning als Weiterbildungsmethode ist, dass Praktiker die Möglichkeit haben, sich zeitlich und örtlich flexibel mit den Lerninhalten auseinander zu setzen. In einer begleitenden Studie wird untersucht, ob sich der Kurs als reines Onlineangebot bewährt oder eine Verknüpfung mit Präsenzkursen angezeigt ist. Nach kontinuierlicher Erprobung und Evaluation wird der Kurs voraussichtlich im Sommer 2014 mit allen Lerninhalten zur Verfügung stehen.

Weitere Informationen zu dem Vorhaben finden Sie unter:
http://missbrauch.elearning-kinderschutz.de/.

Ein Pressezugang zu dem eLearning Curriculum kann vom 19.09. bis zum 26.09.2012 angefordert werden unter:
info@elearning-kinderschutz.de

Weitere Informationen zum Runden Tisch gegen sexuellen Kindesmissbrauch sowie den Abschlussbericht finden Sie unter:
http://www.rundertisch-kindesmissbrauch.de/

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution328

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Silvia von Einsiedel, 19.09.2012

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. September 2012