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MELDUNG/528: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 02.04.12 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

→  Erster Lehrstuhl für Palliativmedizin in Baden-Württemberg am Universitätsklinikum Freiburg
→  Simulation ist ein fester Bestandteil der Mediziner-Ausbildung.
      Bericht vom siebten Skills Lab-Symposium in Marburg
→  Mukoviszidosezentrum am Dresdner Uniklinkum bündelt medizinische Expertise
      und sichert Kontinuität



Universitätsklinikum Freiburg - 29.03.2012

Erster Lehrstuhl für Palliativmedizin in Baden-Württemberg am Universitätsklinikum Freiburg

Professor Dr. med. Dipl.-Theol. Gerhild Becker auf Stiftungsprofessur der Deutschen Krebshilfe berufen

Die erste Lehrstuhlinhaberin für Palliativmedizin in Baden-Württemberg ist Frau Professor Dr. med. Dipl.-Theol. Gerhild Becker. Sie wurde von der Universität Freiburg auf die Stiftungsprofessur für Palliativmedizin berufen, die 2012 von der Deutschen Krebshilfe im Rahmen des Förderschwerpunkt-Programms "Palliativmedizin" eingerichtet worden ist. Frau Professor Becker (49) ist Internistin und leitet seit 2006 die Palliativstation am Universitätsklinikum Freiburg. Nach Forschungsaufenthalten in Großbritannien und den USA konnte sie wegweisende Projekte zur Forschung, Weiterbildung und Lehre in der Palliativmedizin am Universitätsklinikum Freiburg etablieren. Anfang 2012‍ ‍lehnte sie die Berufung auf den Lehrstuhl für Palliativmedizin in Aachen ab.

"Wir freuen uns, dass wir mit Frau Professor Becker eine hervorragende Ärztin und Wissenschaftlerin für diesen Lehrstuhl gefunden haben. Sie wird die Versorgung, die Lehre und die Forschung auf dem Gebiet der Palliativmedizin voranbringen", erklärt Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, anlässlich einer Pressekonferenz am 29. März 2012 in Freiburg. Der Dekan der Medizinischen Fakultät Freiburg, Professor Dr. Hubert E. Blum, sagt: "Dank der Stiftungsprofessur können wir das Ziel der Nachhaltigkeit und Verstetigung sowie der klinischen und akademischen Weiterentwicklung der Palliativmedizin am Universitätsklinikum Freiburg erreichen."

Palliativmedizinische Station seit 2006

Die Palliativmedizin ist keine neue medizinische Fachdisziplin, vielmehr will sie in Ergänzung und unter Einbindung der bestehenden Fachdisziplinen den besonderen Bedürfnissen unheilbar kranker Menschen gerecht werden durch optimale Schmerztherapie und Symptomkontrolle. Am Universitätsklinikum Freiburg gibt es seit 2006 eine eigene Station, die über zehn Betten verfügt. Außerdem übernimmt das palliativmedizinische Team konsiliarische Beratung auf den Stationen des Uniklinikums und arbeitet eng mit den niedergelassenen Ärzten zusammen.

"Durch die Einrichtung des Lehrstuhls konnte das Universitätsklinikum sein Portfolio in der Onkologie wesentlich erweitern", erklärt Professor Dr. J. Rüdiger Siewert, Leitender Ärztlicher Direktor des Klinikums. Dies gelte vor allem für Patienten mit schweren Krebsleiden, die besonders häufig eine palliativmedizinische Betreuung brauchen.

Der Bedarf an Palliativmedizin in Deutschland ist nach wie vor groß. Eine Studie der Freiburger Palliativmedizin hatte 2011 gezeigt, dass rund 7 Prozent der stationär betreuten Patienten im Universitätsklinikum Freiburg eine Unterstützung brauchen. Dafür waren Daten von rund 40.000 Patienten erhoben worden. Die Studie wurde 2011 im "Journal of Clinical Oncology" veröffentlicht und mit dem Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin ausgezeichnet.

Führend ist die Freiburger Palliativmedizin auch in ihren Weiterbildungs- und Lehrangeboten: Mit dem von der Neuen Universitätsstiftung geförderten "ELNEC-Palliative Care Kurs Deutschland" bietet das Universitätsklinikum als erstes Klinikum in Europa ein Train-the-Trainer-Programm zur Schulung von Palliative Care Basiswissen für Pflegende des UKF und anderer Kliniken an. Durch den berufsbegleitenden Masterstudiengang Palliative Care Online der Medizinischen Fakultät wird für Postgraduierte aus unterschiedlichen medizinischen und psychosozialen Fachbereichen eine praxisorientierte Weiterbildung auf international hohem Niveau ermöglicht.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uniklinik-freiburg.de/palliativmedizin/live/index.html
(Internetseite der Palliativmedizin)
http://www.uniklinik-freiburg.de/presse/live/Pressekonferenzen/Palliativ.html
(Fotos und weitere Informationen)

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:

http://idw-online.de/de/image166828
Prof. Gerhild Becker

http://idw-online.de/de/image166829
Zimmer Palliativstation

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1401

Quelle: Universitätsklinikum Freiburg, Benjamin Waschow, 29.03.2012

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Philipps-Universität Marburg - 30.03.2012

Simulation ist ein fester Bestandteil der Mediziner-Ausbildung

Siebtes Skills Lab-Symposium am Fachbereich Medizin

"Wie viel Simulation verträgt die medizinische Ausbildung?" Um diese Fragestellung zu diskutieren, sind vom 23. bis 24. März gut 200 Wissenschaftler, Mediziner und Studierende zum Skills Lab-Symposium (SLS) in Marburg zusammengekommen. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung vom Fachbereich Medizin zusammen mit dem Marburger Interdisziplinären Skills Lab (Maris) und der Fachschaft Medizin im neuen Dr. Reinfried Pohl-Zentrum für medizinische Lehre. Bereits zum siebten Mal trafen sich die Experten zum jährlich stattfindenden SLS, das eine Plattform zur Diskussion der Simulationsthematik und zur kritischen Reflexion des Erreichten bieten möchte. "Außerdem haben wir uns bei diesem Symposium das Ziel gesetzt, ein Programm zu gestalten, das sowohl die Einsteiger als auch die 'alten Hasen' der Skills Lab-Szene anspricht", erklärte Studiendekan Professor Dr. Klaus Jochen Klose in seiner Begrüßungsrede.

Neben den vier so genannten Key Note-Rednern wurden insgesamt 35 Vorträge gehalten. Den Anfang machte Privatdozent Dr. Pascal Berberat (München), der den Nutzen der Simulation in ihrer Funktion als Bindeglied zwischen "Classroom" und "Work", also der Lehre und dem tatsächlichen Klinikalltag, sieht. Dr. Marcus Rall (Tübingen) erklärte, dass, wenn man sich nur die reinen Zahlen anschaue, "Patient sein" aufgrund der hohen Anzahl vermeidbarer Fehler tatsächlich riskant sei. Hier könne Simulation Abhilfe schaffen, so wie es zum Beispiel auch in der Pilotenausbildung ganz selbstverständlich sei. Denn kritische Situationen ließen sich hier einüben und würden so zu immer wieder abrufbaren Mechanismen führen. Neben diesen beiden Rednern referierten Privatdozentin Dr. Jana Jünger (Heidelberg) zu Chancen und Herausforderungen kompetenzbasierter Prüfungen und Dr. Henrike Hölzer (Berlin) zur Bedeutung der interkulturellen Kommunikation mit den so genannten Simulationspatienten. Herzstück des Symposiums war die darauffolgende Podiumsdiskussion zu Sinn und Unsinn der Simulation in der Ausbildung von Medizinern, in der Professor Dr. Norbert Donner-Banzhoff in der Rolle eines "Advocatus Diaboli" bewusst mit gewagten Thesen die Referenten und das Plenum provozierte. Letztlich waren sich die Experten aber einig, dass die Simulation ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Lehre sein müsse. Das eigentliche Problem liege vielmehr in der Integration in das Curriculum.

Natürlich lebte das Skills Lab-Symposium auch von den vielen weiteren Vorträgen und Gesprächen, die die Möglichkeit zu ausgiebigen Diskussionen boten. Auch zahlreiche Studierende aus Skills Labs in ganz Deutschland waren hier vertreten. Insgesamt 38 Trainingszentren für medizinische Fertigkeiten gibt es mittlerweile im deutschsprachigen Raum - sie entstanden vor allem deshalb, weil die Medizin vor gut zehn Jahren damit begonnen hat, eine eigene Fehlerkultur auszubilden. Spätestens nach diesem Skills Lab-Symposium in Marburg dürfte allen Beteiligten klar sein, dass die medizinische Lehre auf die Simulation angewiesen ist. Der nächste Schritt wird die flächendeckende Implementierung in die Lehrpläne der Universitäten sein. Das achte Skills Lab-Symposium wird 2013 in Göttingen stattfinden.

(Philipp Gehring)

Weitere Informationen:
Dipl-Päd. Tina Stibane
Referentin im Studiendekanat
Leitung des Dr. Reinfried Pohl-Zentrums für medizinische Lehre
E-Mail: stibane@staff.uni-marburg.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uni-marburg.de/fb20/maris/sls2012

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:

http://idw-online.de/de/image166932
Übungen am Simulator

http://idw-online.de/de/image166933
Podiumsdiskussion beim siebten Skills Lab-Symposium: Prof. Dr. Norbert Donner-Banzhoff, PD Dr. Pascal Berberat, Dr. Marcus Rall, PD Dr. Jana Jünger, Dr. Henrike Hölzer, Studentin Leona Möller

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution376

Quelle: Philipps-Universität Marburg, Dr. Susanne Igler, 30.03.2012

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Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden - 30.03.2012

Mukoviszidosezentrum am Dresdner Uniklinkum bündelt medizinische Expertise und sichert Kontinuität

Mit einer Festveranstaltung wird am heutigen Freitag (30. März) das Universitäts MukoviszidoseCentrum (UMC) "Christiane Herzog" am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden eröffnet. Die neue Einrichtung - sie ist die erste ihrer Art in den neuen Bundesländern - schafft den Rahmen für eine allen medizinischen Anforderungen gerecht werdende Versorgung von Mukoviszidose-Patienten: Damit wird sichergestellt, dass die von der erblichen Stoffwechselkrankheit betroffenen Kinder, Jugendlichen und auch Erwachsenen ohne Wechsel von Ansprechpartnern kontinuierlich auf fachlich höchstem Niveau betreut werden können.

Zum Zentrum gehört zudem das die Region Ostsachsen umfassende "Netzwerk Mukoviszidose". - Von hier aus werden die an der Versorgung beteiligten Akteure sowie die notwendige Expertise und das spezielle Wissen im Bereich der insgesamt vier Landkreise sowie der Landeshauptstadt Dresden koordiniert. Die Christiane Herzog Stiftung unterstützt das Zentrum mit jährlichen Zuwendungen und trägt damit zur Finanzierung von acht Stellen bei. Hinzu kommt noch eine fünfstellige Summe für Sachmittel.

Mukoviszidose ist eine genetisch bedingte, unheilbare Stoffwechselkrankheit, bei der der Körper übermäßig Sekrete absondert. Folge sind massive Probleme vor allem des Atem- und Verdauungstraktes, die ohne Behandlung lebensbedrohlich sind. Dank einer in den vergangenen Jahren kontinuierlich erweiterten und perfektionierten Versorgung der Patienten - unter anderem durch Ärzte verschiedenster Fachrichtungen, Physiotherapeuten und Ernährungsexperten - hat sich die Lebenserwartung der Betroffenen mehr als verdoppelt. Das Dresdner Uniklinikum begann bereits in den 60er Jahren damit, Kinder und Jugendliche, später auch Erwachsene, in einer Spezialambulanz zu betreuen. Beleg für die hierbei gewonnene große Erfahrung sind die Werte bei Behandlungsqualität und Patientenzufriedenheit: Im bundesweiten Vergleich schneidet die Dresdner Spezialambulanz seit Jahren überdurchschnittlich gut ab.

Um diese Versorgung weiter zu verbessern und die engmaschige Betreuung der Kinder und Jugendlichen auch im Erwachsenenalter nahtlos fortzuführen, gründete das Klinikum das Universitäts MukoviszidoseCentrum "Christiane Herzog". In dem gemischt pädiatrisch-internistischen Zentrum werden zurzeit 61 Kinder oder Jugendliche sowie 59 Erwachsene durch Mitarbeiter der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin sowie der Medizinischen Klinik I betreut. Dabei kann das Team unter Leitung von Dr. Jutta Hammermann künftig auf die Unterstützung der Christiane Herzog Stiftung setzen, die langfristig Geld für die Personalkosten zur Verfügung stellt. Damit werden anteilig acht Stellen finanziert - unter anderem für zwei spezialisierte Ärzte aus der Kinderheilkunde und Erwachsenenmedizin sowie Fachkräfte aus den Bereichen Physiotherapie, Ernährungsberatung, Sozialarbeit sowie Dokumentation und Administration. "Dieses außerordentliche Engagement der Stiftung ermöglicht es uns, die interdisziplinäre Krankenversorgung von Kindern, Erwachsenen und deren Familien so abzusichern, dass sie den medizinischen aber auch den persönlichen Bedürfnissen der Betroffenen gerecht wird", sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums. Das Leistungsspektrum beginnt mit dem Neugeborenenscreening auf Mukoviszidose, setzt sich fort über die Vernetzung zum Beispiel mit den Pulmologen der Medizinischen Klinik I, den chirurgischen Fächern wie der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, der genetischen Beratung und der speziellen Betreuung bei Schwangerschaft und Geburt und endet mit der speziellen Palliativbetreuung am Lebensende der Patienten.

"Wir sind der Überzeugung, dass die Versorgung von Mukoviszidosepatienten nur dann zukunftsfähig ist, wenn sie altersübergreifend und interdisziplinär erfolgt. Nur so kann die Erkrankung richtig behandelt werden", sagt Dr. h. c. Rolf Hacker. "Diese Voraussetzungen erfüllt das Universitäts MukoviszidoseCentrum", begründet der Vorsitzende des Vorstands der Christiane Herzog Stiftung die in diesem Jahr aufgenommene finanzielle Unterstützung der Einrichtung. Das UMC ist nach Berlin und Frankfurt das dritte Zentrum dieser Art, das die Stiftung unterstützt. Auf die Dresdner Mukoviszidoseexperten ist die Organisation vor allem durch die Präsenz von Dr. Jutta Hammermann und ihrer Mitarbeiter auf den deutschen Mukoviszidose-Tagungen sowie bei Weiterbildungsangeboten, in Arbeitsgruppen und Beiräten aufmerksam geworden: "Die kompetenten Vorträge und die Versorgung der Patienten am Universitätsklinikum haben uns überzeugt", unterstreicht Dr. h. c. Hacker.

"Mit dem neu entstandenen Zentrum gelingt uns ein wichtiger Schritt hin zu einer bedarfsgerechten und besseren Nutzung medizinischer Ressourcen. Denn die bisherigen Grenzen der Versorgung, die zwischen Arztpraxen, Krankenhäusern sowie Rehakliniken existieren, werden damit durchlässiger. Auch ermöglicht uns das Zentrum eine noch effektivere Zusammenarbeit aller Gesundheitsberufe", sagt Dr. Hammermann. Dies bilde die Basis für eine nachhaltige und zukunftsweisende Versorgung, zu der auch ein besonderer interdisziplinärer Teamgeist gehöre - ein wesentlicher Faktor für die erfolgreiche Arbeit des Dresdner Teams. Hinzu kommen auf regionaler Ebene eine hervorragende Zusammenarbeit und ein reger Austausch mit Selbsthilfeinitiativen der Patienten und deren Familien.

Weitere Informationen

Um die Versorgung von Patienten mit seltenen Erkrankungen zu verbessern, hat der Verband der Universitätsklinika Deutschlands e.V. (VUD), dem auch das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus angehört, einen neuen Ansatz entwickelt.

Weitere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte dem Beitrag auf Seite 4 des "Politikbriefs" des VUD unter:
www.uniklinika.de/media/file/3837.2012-03-15%20VUD-Politikbrief.pdf

Kontakte
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
Universitäts MukoviszidoseCentrum "Christiane Herzog"
Leiterin: Dr. Jutta Hammermann
jutta.hammermann@uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de

Christiane Herzog Stiftung
Rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechtes
Vorsitzender des Vorstands: Dr. h. c. Rolf Hacker
info@christianeherzogstiftung.de
www.christianeherzogstiftung.de

Hintergrundinformation Mukoviszidose

Ein Gendefekt der Eltern ist die Ursache für die Mukoviszidoseerkrankung ihrer Kinder. Es handelt sich um eine unheilbare, aber behandelbare und nicht ansteckende Stoffwechselkrankheit, die das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen bestimmt. Es kommt zu wiederkehrenden Entzündungen der Bronchen und Lungen. Bei vielen Kindern führt die Mukoviszidose auch zu Problemen der Bauchspeicheldrüse, etwa in Form von Fettverdauungsstörungen. Die Kinder leiden unter Durchfällen, Blähungen und Bauchschmerzen, meist auch zu einer ausgeprägten Gedeihstörung. Durch zähen Schleim im gesamten Magen-Darm-Trakt ist die Darmbewegung gestört und es besteht ein hohes Risiko für akute Darmverschlüsse. Im Leber und Gallenwegssystem führt die Erkrankung zu Lebervergrößerung und Zirrhose. Im weiteren Verlauf der Erkrankung führt die Ansammlung von zähem Sekret in der Lunge zu chronischen Entzündungen. Folgen sind eine zunehmende Zerstörung von Lungengewebe und letztlich der Verlust der Lungenfunktion.

Durch medikamentöse und physiotherapeutische Maßnahmen hat sich die Prognose in den letzten 30 Jahren jedoch deutlich verbessert. Doch von den Patienten wird viel verlangt: mehrfach tägliche Medikamenteneinnahme und Inhalation, tägliche spezielle Krankengymnastik, Sporttherapie, strenge Hygienemaßnahmen, besonders hochkalorische Ernährung mit energiereicher Zusatznahrung, regelmäßige Vorstellungen in der Ambulanz und stationäre Therapieaufenthalte. Im Endstadium der Erkrankung kann nur eine Organtransplantation helfen. Die Lebenserwartung von Mukoviszidose-Patienten in Deutschland beträgt derzeit 41 Jahre.

Einen Fernsehbeitrag über zwei Patienten des UniversitätsMukoviszidoseCentrums "Christiane Herzog" ist abrufbar unter:
www.planetopia.de/magazin/news-details/datum/2012/03/26/liebe-bis-in-den-tod-paar-kaempft-gegen-mukoviszidose.html

Christiane Herzog Stiftung

"Mit Taten helfen" - unter dieses Motto stellte Christiane Herzog 1985 ihre Aktivitäten für Menschen mit Mukoviszidose. 1997 bündelte sie ihr Engagement in der Christiane Herzog Stiftung mit dem Ziel, den Betroffenen und ihren Familien das Leben mit dieser tragischen Krankheit zu erleichtern und ihnen Hoffnung und neue Kraft im Kampf gegen die Mukoviszidose zu geben. Die Benefizorganisation macht die Bevölkerung auf das komplexe Krankheitsbild aufmerksam und wirbt für Verständnis und Solidarität mit den Mukoviszidose-Betroffenen.

Dank der Unterstützung durch Spenden kann die Stiftung eine breite Palette von Projekten realisieren. An erster Stelle steht der Auf- und Ausbau des Therapieangebotes in den Mukoviszidose-Ambulanzen, Mukoviszidose-Zentren und Reha-Einrichtungen. Dazu richtet die Stiftung Arzt- und Therapeutenstellen ein und sorgt für die Verbesserung der Behandlungsinfrastruktur. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei in der Versorgung erwachsener Mukoviszidose-Betroffener, denn für sie gibt es vielerorts noch keine passenden Angebote. Ein weiterer Förderschwerpunkt ist die Verbesserung der krankengymnastischen Versorgung durch Aus- und Fortbildung der Therapeuten und durch die Einrichtung und Ausstattung mobiler Krankengymnastikstellen.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1564

Quelle: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Holger Ostermeyer, 30.03.2012

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. April 2012