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Universitätsklinikum Ulm - 28.02.2011

Ulmer Leukämie-Forscher in Nachwuchsprogramm der Deutschen Krebshilfe aufgenommen

Wie entsteht Leukämie - und wie lässt sich die Entstehung möglicherweise verhindern? Mit besonderen Aspekten dieser Grundfragen beschäftigt sich Dr. Florian Kuchenbauer in seinem Forschungsprojekt, das von der Deutschen Krebshilfe e.V. für die kommenden vier Jahre mit 543.000 Euro gefördert wird. Das Max-Eder-Nachwuchsgruppen-Programm wendet sich u. a. an herausragende junge Auslandsrückkehrer, die patientennahe Krebsforschung betreiben. Für die Vereinbarung von klinischer und wissenschaftlicher Tätigkeit im internationalen Rahmen ist der Werdegang von Dr. Kuchenbauer ein eindrucksvolles Beispiel.

Der 36-jährige Arzt und Krebsforscher beschäftigt sich mit Molekülen, die bei der Eiweißsynthese eine wichtige Rolle spielen. Sein besonderes Interesse gilt einer neuen Klasse von Botenstoffen, genannt Mikro-RNA. Sie haben bei der Entstehung von Blutzellen verschiedene regulatorische Aufgaben, die noch nicht gänzlich erforscht sind. "Wir untersuchen, wo diese Mikro-RNA bei der normalen Blutbildung auftreten und welche Funktion sie genau haben", erläutert Dr. Kuchenbauer. "Die zweite Frage lautet, ob eine gestörte Funktion der Mikro-RNA zu einer gestörten Blutbildung beiträgt, wie sie bei der Akuten Myeloischen Leukämie auftritt. Die dritte Aufgabe ist dann herauszufinden, ob man die gestörten Blutzellen bei einer Leukämie heilen kann, indem man ihnen funktionstüchtige Mikro-RNA hinzufügt."

Mit diesen Fragestellungen liegt das Forschungsgebiet von Dr. Kuchenbauer genau im Spannungsfeld von Grundlagen- und patientennaher Forschung: "Mir war immer wichtig, nicht aus dem Blick zu verlieren, wofür ich eigentlich forsche. Ich bin Arzt am Krankenbett und gleichzeitig Wissenschaftler, das spiegelt sich im Arbeitsgebiet der neuen Forschungsgruppe wider. Die Max-Eder-Förderung ist für junge Wissenschaftler eine großartige Chance." Die Deutsche Krebshilfe will mit ihrem Nachwuchsgruppen-Programm, dessen Name an den verstorbenen Pionier der gemeinnützigen Organisation erinnert, genau solche Kombinationsforschung fördern.

Zudem fördert die Deutsche Krebshilfe im Rahmen des Max-Eder-Programms u. a. die Rückkehr junger Forscher nach Deutschland. Dr. Florian Kuchenbauer ist ein solcher Auslandsrückkehrer: Nach Studium und Promotion in München führte ihn ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) 2005 an das renommierte Terry Fox Laboratory in Vancouver, Kanada. An der University of British Columbia erwarb er gleichzeitig einen PhD-Titel in experimenteller Medizin. Im Mai 2009 kehrte er nach Deutschland zurück und ist seit August 2009 als Assistenzarzt an der Ulmer Universitätsklinik für Innere Medizin III tätig. Der Ärztliche Direktor, Prof. Dr. Hartmut Döhner, unterstützt neben seiner Facharztausbildung auch die weitere wissenschaftliche Tätigkeit: "Wir wollen, dass junge Ärzte ihr Fachgebiet nicht nur klinisch, sondern auch wissenschaftlich voranbringen, das ist Aufgabe der Universitätsmedizin und eines Comprehensive Cancer Centers. Deshalb haben wir Dr. Kuchenbauer auch nach seiner Rückkehr für einige Monate für seine wissenschaftliche Tätigkeit freigestellt - wie man sieht, mit Erfolg", so der Ärztliche Direktor.

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Porträt Dr. Kuchenbauer

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Quelle: Universitätsklinikum Ulm, Jörg Portius, 28.02.2011


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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. März 2011