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MELDUNG/297: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 23.02.11 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Natürliche Killer
      Neue Methode soll Beitrag des Immunsystems zur Bekämpfung von Krebs klären
→  Fortgesetzte Erfolgsgeschichte - Das Translationszentrum für Regenerative Medizin Leipzig (TRM)
      startet in die zweite Förderphase
→  Marburger Urologen verbessern praktische Lehre
→  Stammzelltherapie nach Herzinfarkt


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Veterinärmedizinische Universität Wien - 22.02.2011

Natürliche Killer - Neue Methode soll Beitrag des Immunsystems zur Bekämpfung von Krebs klären

NK-Zellen sind Bestandteil der körpereigenen Immunabwehr und können Krebszellen und virusinfizierte Zellen vernichten. Wie sie das machen, ist nicht genau bekannt. Eine Forschungsgruppe unter der Leitung von Veronika Sexl hat nun eine vielversprechende Methode entwickelt, um die Rolle von NK-Zellen bei der Krebsabwehr zu klären. Ihre Arbeit wurde in der Zeitschrift "Blood" veröffentlicht.

Die Natural-Killer-Zellen des Immunsystems, kurz NK-Zellen genannt, können Krebszellen und von Viren infizierte Zellen abtöten und unschädlich machen. Wie NK-Zellen sich in das komplexe Gefüge der körpereigenen Immunabwehr einfügen, ist jedoch bis heute nicht genau bekannt. Ein neues Untersuchungsmodell ermöglicht nun, der Arbeit dieser Zellen auf den Grund zu gehen und ihre Funktion bei der Abwehr von Krankheiten zu klären. Veronika Sexl, seit Anfang 2011 Leiterin des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Vetmeduni Vienna, hat das Modell in Zusammenarbeit mit anderen Forschenden an der Vetmeduni Vienna und Kolleginnen und Kollegen an der Medizinischen Universität Wien und am Ludwig Boltzmann Institut für Krebsforschung entwickelt.

Einzelne Gene verstehen

Bei speziell gezüchteten Mausstämmen einzelne Gene abzuschalten, um deren Funktion im gesamten Organismus zu bestimmen, ist heute in der biomedizinischen Forschung gängige Praxis. In Sexls neuem Mausmodell können nun erstmals einzelne Gene gezielt aus den NK-Zellen entfernt werden. So können die Forschenden sehr genau untersuchen, welche Funktionen das jeweilige Gen in NK-Zellen hat und wie sich NK-Zellen in das Konzert der Immunabwehr einfügen.

Das körpereigene Immunsystem unterstützen

Die neue Forschungsarbeit von Sexl und ihrem Team hat große Bedeutung für die Entwicklung neuer therapeutischer Konzepte zur Behandlung von Krebs beim Menschen. Zum Beispiel wird heute intensiv an der Entwicklung von Hemmern des STAT5-Proteins gearbeitet, um damit Leukämie, einen Krebs des blutbildenden Systems, zu behandeln. Die Ergebnisse aus Sexls neuer Forschungsarbeit zeigen aber, dass das Hemmen von STAT5 auch kontraproduktiv sein kann: STAT5 zu hemmen, führt zu einer erheblichen Abnahme der Zahl von NK-Zellen, da diese Zellen STAT5 für die Entwicklung brauchen. Dadurch wird die körpereigene Abwehr zur Beseitigung von Krebszellen empfindlich gestört. Sexls Mausmodell ermöglicht es nun, Licht in das verschachtelte Wirkungsgefüge zwischen NK-Zellen und dem STAT5-Protein bei der körpereigenen Abwehr von Krebs zu bringen. In jedem Fall stößt die Arbeit ihres Teams schon jetzt auf reges Interesse in der Forschungsgemeinde.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://bloodjournal.hematologylibrary.org/cgi/content/abstract/117/5/1565
(Abstract des wissenschaftlichen Artikels auf der Website der Zeitschrift "Blood")
http://www.vetmeduni.ac.at/de/infoservice/aktuelles/presseinformationen/presseinfo2011/sexl-nk-modell/
(Text der Presseaussendung auf der Website der Vetmeduni Vienna)

Der Artikel "A novel Ncr1-Cre mouse reveals the essential role of STAT5 for NK cell survival and development" der Autoren Eva Eckelhart, Wolfgang Warsch, Eva Zebedin, Olivia Simma, Dagmar Stoiber, Thomas Kolbe, Thomas Rülicke, Mathias Mueller, Emilio Casanova und Veronika Sexl wurde in der Zeitschrift "Blood" (3. Februar 2011, Vol. 117, pp. 1565-1573) veröffentlicht.

Zusammenfassung des wissenschaftlichen Artikels online:
http://bloodjournal.hematologylibrary.org/cgi/content/abstract/117/5/1565

Die Studie wurde aus Mitteln des FWF kofinanziert und im Rahmen des Spezialforschungsbereichs "Jak-Stat-Signalling from Basics to Disease" durchgeführt, in dem die Veterinärmedizinische Universität Wien, die Universität Wien und die Medizinische Universität Wien zusammenarbeiten.

Weitere Beiträge zum Spezialforschungsbereich stammen von Mitarbeitern der Technischen Universität Wien und den Max F. Perutz Laboratories.
http://www.jak-stat.at

Rückfragehinweis:
Prof. Veronika Sexl
E veronika.sexl@vetmeduni.ac.at

Aussender:
Mag. Klaus Wassermann
E klaus.wassermann@vetmeduni.ac.at

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution1560

Quelle: Veterinärmedizinische Universität Wien, Klaus Wassermann, 22.02.2011


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Translational Centre for Regenerative Medicine (TRM) Leipzig - 22.02.2011

Fortgesetzte Erfolgsgeschichte: TRM-Förderung verlängert

Das Translationszentrum für Regenerative Medizin Leipzig (TRM) startet in die zweite Förderphase. Ab April 2011 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung das größte Drittmittelprojekt der Universität Leipzig für weitere vier Jahre mit rund 20 Millionen Euro.

Das Translationszentrum für Regenerative Medizin Leipzig (TRM) wurde im Oktober 2006 gegründet. Gemeinsam mit den Standorten Berlin, Dresden und Hannover gehört es zum deutschen Start-Quartett in der regenerativen Medizin. Dank der konsequenten Förderung junger Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler hat sich das TRM erfolgreich etabliert und kann mit der zugesagten Unterstützung vom BMBF, Freistaat Sachsen und der Universität seine Arbeit nun fortsetzen.

Breites Forschungsspektrum

"Die neuerliche Förderung trägt den hervorragenden Leistungen unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Gebiet der regenerativen Medizin Rechnung und erlaubt uns, das TRM am Standort Leipzig weiter auszubauen", begrüßt Prof. Martin Schlegel, amtierender Rektor und Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Leipzig, die Entscheidung des Bundesministeriums. "Im Verbund mit universitären, außeruniversitären und privaten Partnern umfasst das TRM das größte Projekt der Universität zur anwendungsorientierten, sogenannt translationalen Forschung der Universität Leipzig." Das Forschungsspektrum des TRM reicht von der konzeptionellen bis zur klinischen Forschung. Mit international wettbewerbsfähigen Konzepten ist es im Zuge der ersten Förderperiode gelungen, die Basis für erfolgreiche Forschung und wirtschaftliche Umsetzung in der Regenerativen Medizin gleichermaßen zu schaffen. Gezielt werden wissenschaftliche Ergebnisse in die Praxis umgesetzt und somit Innovationen ein Zugang in das Gesundheitswesen eröffnet. "Für dieses Konzept stehen beispielweise die sehr innovativen Arbeiten zu induzierten pluripotenten Stammzellen, bei denen körpereigene Zellen in frühe Stadien rückprogrammiert werden oder die Entwicklung von Leberzellen aus Bindegewebs-Stammzellen", erläutert Prof. Frank Emmrich. Der Direktor des TRM gehörte maßgeblich zu den Initiatoren des Zentrums, dessen Gründung ab 2004 vorbereitet wurde.

Vier Forschungsansätze

Im TRM stehen vier Forschungsansätze im Mittelpunkt:

- Tissue Engineering und Materialwissenschaften (TEMAT) zur Entwicklung intelligenter Materialien, die Zellen zur Bildung komplexer Gewebe und Organe außerhalb des Körpers anregen

- Zelltherapien für Reparatur und Ersatz (CELLT) zur Entwicklung von Methoden und Modellen, um Stammzellen Vorläuferzellen und ausdifferenzierte Zellen zu identifizieren, zu charakterisieren und zu applizieren

- Regulatorische Moleküle und Delivery-Systeme (REMOD) zur Identifizierung, Charakterisierung und Evaluierung funktioneller Moleküle mit regenerativem Potenzial

- die Schnittstelle IMONIT zur Entwicklung bildgebender Verfahren und zur Modellierung und Überwachung von regenerative Prozesse.

Derzeit arbeiten 96 Nachwuchsforscher im größten wissenschaftlichen Einzelprojekt der Universität Leipzig. Seit Oktober 2006 sind rund 40 Millionen Euro für die biomedizinische Forschung und die nötige Infrastruktur bereitgestellt worden, je zur Hälfte vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Freistaat Sachsen. Hinzu kommen Mittel der Universität vor allem für Betriebskosten und Interimlabore. Aktuell wird mit Blick auf die Verstetigung des TRM der Flügel B der ehemaligen Frauenklinik in der Semmelweißstraße umgebaut. Von den insgesamt 4.000 Quadratmetern Nutzfläche umfasst der künftige Labortrakt allein 2.000 Quadratmeter.

Interdisziplinäres Netzwerk

Um die praxisbezogene Forschung voranzutreiben, hat das TRM ein interdisziplinäres Netzwerk mit in- und ausländischen Institutionen und Unternehmen etabliert, darunter die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das Herzzentrum Leipzig, die V-Care Biomedical Leipzig/Luzern und die VITA 34 AG Leipzig sowie die Ramon Llull University in Barcelona/Spanien und das Massachusetts Institute of Technology-MIT in Cambridge/USA. "In dieser Vielfalt liegt unsere Stärke", verdeutlicht Prof. Emmrich. "Darin spiegelt sich auch die starke Anziehungskraft wider, die vom Konzept der Translation ausgeht", bekräftigt Prof. Dr. Ulrich Sack. Als stellvertretender Direktor des TRM zeichnet er für den Bereich Forschung verantwortlich. "Uns geht es um Neuerungen für die regenerative Medizin, die in den klinischen Alltag Eingang finden können. Solche Ansätze wollen und können wir mit dem TRM fördern."

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.trm.uni-leipzig.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/de/image135648
Forschungsziel neue Therapien: Das TRM Leipzig unterstützt für weitere vier Jahre junge WissenschaftlerInnen bei der Entwicklung neuer Anwendungen für die regenerative Medizin

Hintergrund: Regenerative Medizin
Die regenerative Medizin ist ein relativ junger Zweig der Biomedizin und darauf fokussiert, Selbstheilungsprozesse des menschlichen Körpers zu erkennen und darauf aufbauend neue Diagnose- und Behandlungsverfahren zu entwickeln. Um die Mechanismen zu verstehen, die derartige Abläufe regulieren, wurden in Deutschland seit 1990 etwa 150 Millionen Euro in die Grundlagenforschung investiert. Und auch wenn es aus heutiger Sicht noch immer eine Vision ist, die Steuerung vollends zu entschlüsseln, so ist die Forschung inzwischen weit genug, um Schritte hin zu vorklinischen Studien und klinischen Anwendungen zu gehen. Das Leipziger Translationszentrum für Regenerative Medizin bringt sich in diese dynamische Entwicklung mit hohem Anspruch ein. "Wir wollen aus der Forschung, aus dem Labor und aus dem Experiment, zügig in die klinische Anwendung kommen", erläutert Prof. Emmrich. "Perspektivisch ist es möglich, grundlegend neue und nicht zuletzt auch preiswertere Therapien zu entwickeln."

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution1288

Quelle: Translational Centre for Regenerative Medicine (TRM) Leipzig, Manuela Lißina-Krause, 22.02.2011


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Philipps-Universität Marburg - 22.02.2011

Marburger Urologen verbessern praktische Lehre

Die Urologie ist ein Nischenfach. "Um den besten Nachwuchs zu gewinnen, müsse man bereits in der Ausbildung begeistern", sagt Privatdozent Dr. Axel Hegele (Klinik für Urologie und Kinderurologie). Dazu tragen seit diesem Semester verbesserte Bedingungen in der klinischen Phase des Medizinstudiums bei: In zwei Operationssälen der Urologie wurden Lampen mit integrierten Kameras installiert, die das Operationsgeschehen punktgenau und gestochen scharf auf einen Großbildmonitor im selben Raum übertragen. Studierende können nun erstmals medizinische Eingriffe genau verfolgen.

"Diese 'Anatomie in Realität' konnten bislang nur einzelne Studierende erleben, da die meisten von ihnen in der zweiten und dritten Reihe eigentlich nichts mehr sehen konnten", sagt Hendrik Heers von der Fachschaft Medizin. Denn natürlich haben die operierenden Ärzte und Krankenschwestern Vorrang am Behandlungstisch. "Mit diesen verbesserten Bedingungen in der praktischen Lehre haben wir derzeit ein Alleinstellungsmerkmal, nicht nur innerhalb des Universitätsklinikums Gießen und Marburg UKGM, sondern ebenso im weiten regionalen Umfeld", weiß Hegele. Tatsächlich kann die Marburger Klinik für Urologie und Kinderurologie schon jetzt als Trendsetter in diesem Bereich gelten, denn die Chirurgie ist bereits dabei, ebensolche Lampen anzuschaffen, und die Unfallchirurgie plant sie.

Die Kosten im fünfstelligen Bereich wurden gemeinsam von der Universität und der UKGM getragen. "Unsere Wünsche nach den Übertragungssystem wurden schnell und unbürokratisch vom UKGM aufgegriffen", freut sich Hegele über das gelungene Zusammenspiel zwischen Universität und Klinikum gerade auch in diesem Bereich der Ausbildung des medizinischen Nachwuchses. Auf Universitätsseite wurde die neue Technik aus Lehrsondermitteln bezahlt. Die Landesmittel, die als Ersatz für die in Hessen entfallenen Studienbeiträge gezahlt werden, sind speziell für die Verbesserung der Lehre. Über ihre Verwendung entscheidet eine uniinterne Kommission aus Studierenden, Professoren und anderen Universitätsangehörigen.

Ganz neu ist die Live-Übertragung von Operationen in Marburg allerdings nicht. Seit einigen Jahren richten die Marburger unter Leitung von Urologie-Professor Dr. Rainer Hofmann internationale Tagungen mit Live-Übertragungen von Operationen aus. "Allerdings war das bislang immer ein extrem hoher technischer und vor allem personeller Aufwand", weiß Walter Bornmann, der die Medientechnik im Fachbereich Medizin leitet. Erst mit der neuen Generation an Operationslampen bzw. -kameras seien diese Aufnahmen sowohl von den Kosten als auch von der Auflösungsqualität her interessant geworden.

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/de/image135624
Am Monitor an der hinteren Wand lässt sich der operative Eingriffe genau verfolgen

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution376

Quelle: Philipps-Universität Marburg, Dr. Viola Düwert, 22.02.2011


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Universität Rostock - 21.02.2011

Stammzelltherapie nach Herzinfarkt

Rostocker Wissenschaftler untersuchen Therapie-Potenzial humaner Stammzellen aus unterschiedlichen Geweben

Auch wenn sie phänotypisch gleiche Merkmale aufweisen, hinsichtlich des therapeutischen Potenzials unterscheiden sich Stammzellen aus unterschiedlichen Quellen deutlich voneinander. Für eine Stammzelltherapie nach Herzinfarkt, das wiesen die Wissenschaftler der Universität Rostock erstmals systematisch nach, sind Stammzellen aus dem Knochenmark am wirksamsten, am wenigsten tragen Stammzellen aus Nabelschnurblut zu Heilungsprozessen bei. Die Studie ist am 11. Februar im Journal "PLoS one" erschienen.

Die Arbeitsgruppe des Referenz- und Translationszentrums für kardiale Stammzelltherapie der Universität Rostock (RTC) untersuchte mesenchymale Stammzellen (MSC). "Diese Untergruppe adulter Stammzellen findet man beim Menschen im Knochenmark, im Fettgewebe, aber auch im Nabelschnurblut.", erläutert Doktorand Ralf Gäbel, Erstautor der Publikation. "MSC sind interessant für eine autologe therapeutische Anwendung, das heißt, dass ein Patient mit seinen eigenen Stammzellen behandelt werden kann." Bisher werden in Kultur vermehrte MSC noch nicht gegen Herzkrankheiten klinisch eingesetzt, sondern nur an Tieren getestet. In derzeit laufenden klinischen Studien werden hämatopoietische (blutbildende) Stammzellen aus dem Knochenmark verwendet.

Die Rostocker Forscher prüften das Regenerationspotential von humanen MSC nach Herzinfarkt am Mausmodell und verknüpften dabei gleich zwei Fragestellungen miteinander: Einerseits wurde untersucht, ob sich MSC aus verschiedenen Geweben in ihrer regenerativen Wirkung unterscheiden, andererseits wurde nach Merkmalen gesucht, in denen sich die MSC aus den drei Quellen unterscheiden und geprüft, ob diese einen Einfluss auf ihre regenerative Wirksamkeit haben. "Bereits 2006 zeigten Wissenschaftler aus Mannheim, dass MSC aus Nabelschnurblut weniger Endoglin produzieren, als Knochenmark- bzw. Fettgewebs-MSC." sagt Ralf Gäbel.

"Endoglin ist ein Schlüsselenzym in biochemischen Signalwegen, welche die Blutgefäßbildung induzieren und das Absterben des erkrankten Gewebes aufhalten." Die Ergebnisse der vergleichenden Analyse im Tier belegen tatsächlich eine geringere therapeutische Wirkung von MSC aus Nabelschnurblut gegenüber den beiden anderen Stammzellquellen. Isoliert man nun aus Nabelschnurblut-MSC die Zellen mit einer hohen Endoglinexpression, dann verhalten sich diese in ihrem Regenerationspotential ähnlich den Knochenmark-MSC. Bevor Stammzelltherapien, besonders mit Zellen aus Nabelschnurblut, am Menschen angewendet werden, sollte, so die Schlussfolgerung der Rostocker Zellbiologen, die therapeutische Wirkung der Zellen gründlich untersucht werden.

Im RTC Rostock werden neue Behandlungsmethoden mit Stammzellen für Herzkrankheiten erforscht und angewandt. Ziel ist es, auf dem Weg der Regenerativen Medizin eine langfristige Heilung des geschädigten Herzens möglich zu machen. Klinische Stammzell-Studien werden an der Universität Rostock derzeit mit hämatopoietischen Stammzellen durchgeführt. Die Grundlagenforschung des RTC Rostock befasst sich aber mit einer Weiterentwicklung der Therapiemöglichkeiten, unter anderem auch mit der Erforschung von MSC.

Das RTC Rostock wurde 2008 auf Initiative von Professor Dr. Gustav Steinhoff, Direktor der Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie und der Forschungslaboratorien für kardialen Gewebe- und Organersatz gegründet. Es wird von Bund (BMBF) und Land M-V sowie durch Industriekooperationen finanziert.

Publikation:
Cell origin of human mesenchymal stem cells determines a different healing performance in cardiac regeneration
Ralf Gaebel, Dario Furlani, Heiko Sorg, Bianca Polchow, Johannes Frank, Karen Bieback, Weiwei Wang, Christian Klopsch, Lee-Lee Ong, Wenzhong Li, Nan Ma, Gustav Steinhoff
PLoS one, 11.2.2011

Kontakt:
Universität Rostock
Medizinische Fakultät
Prof. Dr. med. Gustav Steinhoff (Leiter)
Referenz- und Translationszentrum für kardiale Stammzelltherapie
E-Mail: gustav.steinhoff@uni-rostock.de

Anke Wagner (Public Relations)
Referenz- und Translationszentrum für kardiale Stammzelltherapie
E-Mail: anke.wagner@med.uni-rostock.de
Web: www.kardiale-stammzell-therapie.de

Universität Rostock
Presse+Kommunikation
Dr. Ulrich Vetter
E-Mail: ulrich.vetter@uni-rostock.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution210

Quelle: Universität Rostock, Ingrid Rieck, 21.02.2011


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Februar 2011