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MELDUNG/136: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 09.06.10 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Heilen ohne Heimweh - seit 10 Jahren
→  Studierende der Zahnmedizin helfen in Myanmar
→  Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Mainz:
      Forensische Ambulanz für Opfer häuslicher Gewalt künftig kindgerecht

Raute

Universitätsklinikum Freiburg - 08.06.2010

Heilen ohne Heimweh - seit 10 Jahren

- Das Universitätsklinikum Freiburg spricht die Sprache der ausländischen Patientinnen und Patienten
   und geht verstärkt in deren Heimatländer
- Land, Stadt, Universität und 70 hochrangige Gäste aus Osteuropa würdigen die erfolgreiche
   Arbeit des "Office for International Medical Services and International Business Development"

Die Entwicklung des "Office for International Medical Services and International Business Development" (IMS) am Universitätsklinikum Freiburg ist eine wahre Erfolgsgeschichte. Am 1. Januar 2000 als "Office for International Services" gegründet, hat es sich in den vergangenen zehn Jahren stets positiv weiterentwickelt: Dort, wo im ersten Jahr seines Bestehens nur 48 Patientinnen und Patienten gezählt wurden, kann das IMS heute mehr als 100 Vermittlungen pro Monat nachweisen. Alleine im vergangenen Jahr 2009 hat das IMS mit über 1300 Patienten wieder einen ansehnlichen Zuwachs von knapp 17 Prozent verzeichnet.

Ermöglicht hatte die Gründung des IMS eine Modifizierung der Bundespflegesatzverordnung von 1998, welche es den Kliniken erlaubte, die Behandlung ausländischer Patientinnen und Patienten außerhalb der Finanzplanung der Kliniken zu verankern. Kosten und Erlöse des neuen Arbeitsfelds mussten die Kliniken in vollem Umfang selbst tragen, was den altehrwürdigen Häusern anfänglich auch eine gewisse Risikobereitschaft abverlangte.

Unter der strengen Prüfung der Landesbehörden wurden Verfahrensabläufe entwickelt, die der neuen Kundschaft ebenso wie dem Klinikum Erfolge bereiten sollten. Überzeugungsarbeit war angesagt - und das nicht nur in der externen PatientInnenwerbung, sondern auch im Klinikum selbst, denn nicht alle Ärztlichen Direktoren waren von den neuen Ideen sofort begeistert.

Nach den Gehversuchen der ersten vier Jahre fasste der Freiburger Klinikumsvorstand 2004 den Entschluss, gezielt den russischsprachigen Markt ins Auge zu fassen. Die ersten beiden russischsprachigen Mitarbeiterinnen wurden angestellt, die eine systematische Akquisition von osteuropäischen Patientinnen und Patienten anstimmten. Die Patientenzahlen schnellten innerhalb eines Jahres von 171 auf 486 in die Höhe und noch heute entwickeln sie sich vorbildhaft. 2009 kamen bereits 89 Prozent aller Behandelten aus dem osteuropäischen Raum. Aus den arabischen Ländern hingegen, die in den Anfangsjahren einen Schwerpunkt bildeten, noch acht Prozent.

Das IMS setzt Maßstäbe für ein erfolgreiches Miteinander und ist bedeutend für die Positionierung des Wissenschaftsstandorts Baden-Württemberg im Ausland. "Die Universitätsklinik Freiburg hat einen hervorragenden Ruf bei den Patienten - national und international. Dazu hat das IMS beigetragen. Das Klinikum ist auf einem guten Weg, seine Chance für eine Internationalisierung zu nutzen. Unsere Gastpatientinnen und -patienten nehmen die positiven Erfahrungen aus Freiburg mit in ihre Heimatländer. Dadurch können neue internationale Kooperationen in den Bereichen Forschung, Qualifizierung und Versorgung entstehen", so der Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums, Ministerialdirektor Klaus Tappeser.

"Mit 21 Angestellten aus fünf Nationen, die in ihren Muttersprachen unsere Patientinnen und Patienten betreuen, vermittelt das IMS nun in alle Fachabteilungen des Klinikums", erklärt Cornelia Beyer, die das Zentrum aufgebaut hat und leitet. "Unser professioneller Rundum-Service von der medizinischen Terminkoordination, von Behördengängen und der Unterbringung bis zur Betreuung von Begleitpersonen kann sich sehen lassen. Wir stellen uns ganz auf unsere PatientInnen ein und versuchen auch außergewöhnlichste Wünsche, sei es nach einer Leibspeise, einem Ausflug oder einer bestimmten Besorgung, zu erfüllen. Auch in Zeiten schwerer medizinischer Behandlung beweisen wir den Patienten, dass sie und ihre Angehörigen gut versorgt sind und alles geregelt ist", sagt Beyer.

Der Kommissarische Leitende Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums, Professor Jörg Rüdiger Siewert, lobt das Zentrum: "Das IMS hat sich auf einem wachsenden Markt, der in den vergangenen fünf Jahren eine auffällige Entwicklung erfahren hat, äußerst erfolgreich behauptet. Es steht für ausgezeichnete Organisation, Koordination und auch für die exzellenten Angebote, die Betroffene von einer bedeutenden Klinik der Hochleistungsmedizin wie Freiburg erwarten können." Heute erwirtschaftet das IMS einen Jahresumsatz von durchschnittlich zehn Millionen Euro.

Der Rektor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg schließt sich diesem Urteil an: "Die internationale Sichtbarkeit ist ein wesentlicher Faktor für den Erfolg einer Universität. Das IMS setzt hier deutliche Zeichen, nicht nur in der praktischen Medizin, sondern auch im grenzüberschreitenden Wissens- und Technologietransfer", so Hans-Jochen Schiewer.

Das IMS setzt verstärkt auf die internationale Zusammenarbeit. Hinter der Bezeichnung "International Business Development" verbergen sich Consulting, Training von ausländischen Ärzten und Pflegekräften, Teleteaching, Telemedizin, ein Service für Zweitmeinungen, so genannte "Masterclasses", also Unterricht durch ExpertInnen im Ausland, sowie internationales Marketing mit dem Ausrichten und dem Besuch von Messen und Kongressen. Das Geschäftsfeld gewinnt zusehends an Bedeutung. So wurde beispielsweise im Rahmen des Projekts Telemedizin ein spezieller Raum auf höchstem technischem Niveau ausgestattet, in welchem im Jahr 2009 bereits 88 teleradiologische Zweitmeinungen verbucht wurden. 29 der via Telemedizin Untersuchten kamen im Anschluss als Patienten nach Freiburg.

Vom 8. bis 10. Juni feiert das Universitätsklinikum mit Vertretern des Landes, der Stadt Freiburg und der Universität seinen zehn Jahre währenden Erfolg. Viel Anerkennung für das Zentrum bringen auch die speziell zu den Feierlichkeiten angereisten 70 hochrangigen Gäste aus Osteuropa aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Medizin mit.

Kontakt:
Cornelia Beyer, Geschäftsführerin
Office for International Medical Services and International Business Development
E-Mail: cornelia.beyer@uniklinik-freiburg.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution1401

Quelle: Universitätsklinikum Freiburg, Carin Lehmann, 08.06.2010

Raute

Private Universität Witten/Herdecke gGmbH - 08.06.2010

Studierende der Zahnmedizin helfen in Myanmar

Zahnbehandlung und Mundhygiene in einem Land ohne Zahnbürsten

Die Flutkatastrophe 2008 hat Myanmar, das ehemalige Burma, den Fluss Irrawaddy und die gegen westliche Hilfe lange zögerliche Militärregierung weltweit bekannt gemacht. Zwei Studierende der Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke sind schon damals aufgebrochen, um in dem armen Land zu helfen. Ende Juli 2010 machen sich wieder zwei Studierende auf in ein Land, in dem Zahnbürsten und eine adäquate zahnmedizinische Betreuung wenig verbreitet sind.

"Zahnpflege ist dort quasi unbekannt, dementsprechend sehen die Zähne der Menschen aus. Und Zahnärzte haben die meisten dort noch nie gesehen", beschreibt Mathias Benedix die Lage, die ihn dort erwartet. Von seinen Kommilitonen Constanze Sauer und Georg Kirchner hat er sich genau beschreiben lassen, was diese 2008 erlebt haben. Sie waren zusammen mit burmesischen Zahnärzten in entlegene Teile des Landes gereist. "Der stellvertretende Gesundheitsminister des Landes, Prof. Dr. Paing Soe, unterstützt das humanitäre Projekt der Myanmar Foundation und so können wir mit erfahrenen Zahnärzten und Gesichtschirurgen reisen. Dabei lernen wir sicher viel und können gleichzeitig mit Kindern die Mundhygiene einüben." Für Felix Käpernick ist die Reise an den Oberlauf des Irrawaddy ein Projekt, mit dem er seinen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitslage leisten möchte.

Die beiden Studenten erheben bei ihren Munduntersuchungen den Zustand der Zahngesundheit und die Essgewohnheiten von Kindern in ländlichen und städtischen Regionen Myanmars. "Später wollen wir daraus einen Plan entwickeln, wie eine zahnmedizinische Grundversorgung für das Land aussehen könnte", erklärt der Dekan der Fakultät für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Witten/Herdecke, Prof. Dr. Stefan Zimmer.

Die Reise wird die beiden Studenten zunächst in die zweitgrößte Stadt des Landes, nach Mandalay bringen. Die Stadt liegt rund 1000 Kilometer nördlich der Hauptstadt Yangon. Dort untersuchen sie in einer großen Schule den Zustand von Mund und Zähnen der Kinder und erklären wie Zahnpflege funktioniert. Dann geht es in einer guten Stunde Bootsfahrt weiter in ein kleines Dorf namens Mingun. Die dritte Station wird Bagan, die historische Königsstadt, sein, die ungefähr auf der Mitte zwischen Mandalay und der Mündung des Irrawaddy liegt. "Wir planen vier Wochen für die Rundreise ein und hoffen möglichst vielen Menschen mit Zahnschmerzen helfen zu können. Zu oft müssen dort immer noch Zähne gezogen werden, weil Füllungen und Wurzelbehandlungen nicht mehr helfen", beschreibt Mathias Benedix die Ausgangslage. Und Felix Käpernick ergänzt: "Wir hoffen, dass wir mithelfen können, die Grundlage für eine geordnete zahnmedizinische Versorgung zu schaffen. Jeder, der schon mal Zahnschmerzen gehabt hat, kann sicher nachfühlen, wie hilflos man ist, wenn kein Zahnarzt weit und breit einen behandeln kann."

Um nicht mit leeren Händen in Myanmar zu landen, haben Felix und Mathias kräftig die Webetrommel gerührt und viel Unterstützung für Ihr Projekt gefunden. Einerseits spenden die meisten Dentalfirmen Materialien; für die Deckung der Kosten und der Beschaffung einer Mobilen Dentalen Behandlungseinheit haben die beiden gemeinsam mit der Organisation "Sen-Sibel" eine Charityveranstaltung in Aachen organisiert. Der Erlös fließt zu 100 % über die Myanmar Foundation direkt zum Projekt der Beiden.

Weitere Informationen unter:
mathias.benedix@uni-wh.de
Felix Käpernick
felix.kaepernick@uni-wh.de
www.sen-sibel.de
www.myanmar-foundation.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution226

Quelle: Private Universität Witten/Herdecke gGmbH, Kay Gropp, 08.06.2010

Raute

Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz - 07.06.2010

Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Mainz:
Forensische Ambulanz für Opfer häuslicher Gewalt künftig kindgerecht

- Forensische Ambulanz für Opfer häuslicher Gewalt künftig kindgerecht
- Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Mainz reagiert auf stark ansteigende Anzahl
   der Untersuchungsanfragen bei Verdacht auf Kindesmissbrauch und Kindesmisshandlung

(Mainz, 07. Juni 2010, ok) Verletzungen bei Opfern von Kindesmissbrauch oder Kindesmisshandlung dokumentieren und gerichtlich verwertbare Beweise sichern, zählt zu den Kernaufgaben der Mainzer Forensischen Ambulanz, und der Bedarf ist riesengroß: Seit ihrer Gründung im Jahr 2007 hat die Einrichtung im Institut für Rechtsmedizin an der Universitätsmedizin Mainz nahezu eine Vervierfachung aller Untersuchungsanfragen (erwachsene Personen eingeschlossen) von 155 (2007) auf 550 (2009) registriert. Die Zahl der Untersuchungsanfragen - ausschließlich auf Kinder und Jugendliche bezogen - stieg sogar um das rund Fünffache: von 78 (2007) auf 385 (2009). Als Reaktion auf diese Entwicklung präsentieren sich Untersuchungs- und Warteraum künftig in kindgerechter Optik und Ausstattung. Damit ist ein vertrauensvolles Umfeld geschaffen, was laut dem Direktor der Rechtsmedizin, Univ.-Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, eine zentrale Voraussetzung für diesen Teil der Arbeit in der Forensischen Ambulanz bedeutet.

45.000 Euro stellte die Stiftung "Ein Herz für Kinder" für die Einrichtung sowohl eines kindgerechten Untersuchungs- als auch Warteraums in der Forensischen Ambulanz zur Verfügung. "Diese Investition ist für uns von unschätzbarem Wert. Denn bei unserer Arbeit kommt es auch darauf an, dass uns Kinder, die zu uns gebracht werden, Vertrauen entgegen bringen und Ängste abbauen. Das Umfeld, in dem wir die Untersuchungen durchführen, ist dabei ganz entscheidend", betont der Direktor des Instituts für Rechtsmedizin der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban. Der Warteraum gleicht auf den ersten Blick einer Wohlfühloase für Kinder: Es dominieren bunte Farben, Möbel in Kuscheltieroptik stechen ins Auge und Spielsachen sorgen für die nötige Ablenkung. Auch der Kinderuntersuchungsraum wirkt alles andere als bedrohlich - im Gegenteil: Es wurde Wert darauf gelegt, keine Krankenhausatmosphäre zu vermitteln.

Rückblick: Im Jahr 2002 entschlossen sich der Direktor der Rechtsmedizin, Univ.-Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, und sein Team erstmals, unentgeltlich Missbrauchsopfer zu untersuchen. Insgesamt 30 waren es in jenem Jahr. Von da an kletterte die Zahl der Untersuchungsanfragen kontinuierlich nach oben und erreichte mit 121 einen vorläufigen Höhepunkt im Jahr 2006. "Für uns stand da fest, dass wir die Untersuchung von Missbrauchs- und Misshandlungsopfern institutionalisieren müssen. Die Gründung der Forensischen Ambulanz im Jahr 2007 war die Konsequenz aus der Gesamtentwicklung", sagt Urban.

Jährlich 80.000 Euro stellt das rheinland-pfälzische Innenministerium, das sich den Schutz von Opfern in engen sozialen Beziehungen auf seine Fahnen geschrieben hat, seitdem für die Einrichtung zur Verfügung. "Die Forensische Ambulanz des Rechtsmedizinischen Instituts von Prof. Urban ist ein wichtiger Bestandteil der Interventionskette gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen", unterstreicht Innenminister Karl Peter Bruch. "Sie steht den erwachsenen, meist weiblichen Opfern ebenso zur Verfügung wie Kindern. Das macht die Einrichtung für uns wertvoll, da die Untersuchung an keinerlei Bedingungen geknüpft ist, beispielsweise die Anzeigenerstattung bei der Polizei." Die hohe Zahl der Untersuchungsanfragen solle dabei nicht erschrecken, so Bruch. "Unsere Bemühungen in den vergangenen Jahren haben das Thema aus1 der Tabuzone in die Öffentlichkeit gebracht. Das bewirkt eine höhere Sensibilität des Umfelds einerseits und höhere Fallzahlen andererseits. Eine Anzahl von Fällen, die wahrscheinlich vorher auch begangen wurden, aber bislang im Dunkelfeld blieben. Daher wird ein Teil unserer Fördermittel auch für eine wissenschaftliche Auswertung Verwendung finden."

Die Bedeutung der Forensischen Ambulanz für die Beweissicherung bei Opfern häuslicher Gewalt, insbesondere aber für eine sichere Diagnosestellung bei Kindesmissbrauch und Kindesmisshandlung ist unbestritten. Eine besondere Rolle spielt die Forensische Ambulanz darüber hinaus für die Möglichkeit der Traumabewältigung bei erwachsenen Patienten und für die Einschätzung des Ausmaßes einer Kindeswohlgefährdung. "Eine möglichst zeitnahe, objektive und dauerhaft abrufbare Befundsicherung gerade bei Sexualdelikten und damit auch dem Kindesmissbrauch führt bei den betroffenen Personen selbst und den Betreuungspersonen zu einem 'emotionalen Abschluss' des Traumas. Es stellt daher den ersten Schritt für eine psychologisch oder anderweitig begleitete Traumabewältigung dar", sagt Urban. Eine nicht minder wichtige Funktion hat die Forensische Ambulanz darüber hinaus für die Prävention. "Die sichere Diagnostik von Verletzungen und die Einbeziehung beispielsweise der Jugendämter erlaubt eine konkrete Intervention und präventive Maßnahmen zur Vermeidung zukünftiger Vorfälle", erklärt Dr. Bianca Navarro-Crummenauer vom Institut für Rechtsmedizin.

Dass Misshandlung und Missbrauch gewichtige Themen in der Landeshauptstadt darstellen, betont der Mainzer Polizeipräsident Karl-Heinz Weber: "Täglich zwei- bis dreimal wenden sich verzweifelte Menschen wegen Gewalterfahrungen in engen sozialen Beziehungen allein im Bereich der Polizeidirektion Mainz an die Polizei. Diese annähernd 900 Fälle pro Jahr sind sicher nur die Spitze des Eisbergs." Hilfe in Anspruch zu nehmen, verlange von den oft stark eingeschüchterten Opfern enorme Überwindung. "Je umfassender wir uns um diese Menschen kümmern können - und das sage ich auch als Landesvorsitzender des 'Weissen Rings', desto eher erfahren die Opfer endlich einmal in ihrer Not und Hilflosigkeit wahrgenommen und unterstützt zu werden. Dass für diesen so schweren Schritt mit der Forensischen Ambulanz eine spezielle Möglichkeit der professionellen Hilfe geschaffen wurde, ist ein wichtiger und notwendiger Schritt."

Für einen noch lückenloseren Opferschutz plant der Direktor des Instituts für Rechtsmedizin, Univ.-Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, aktuell gemeinsam mit Innenminister Karl Peter Bruch die Einrichtung eines Kompetenznetzes für Kindesmissbrauch und Kindesmisshandlung. Koordinationsengpässe sollen so in Zukunft weitgehend der Vergangenheit angehören. Im Fokus dabei: Eine noch engere Vernetzung zwischen Forensischer Ambulanz, Jugendämtern, Kinderklinik und Kinderchirurgie der Universitätsmedizin sowie niedergelassenen Kinderärzten.

Weitere Informationen
im Internet unter
www.unimedizin-mainz.de

Kontakt
Ulf Arnold-Fabian
Stv. Geschäftsführer Ressort Forschung und Lehre
Universitätsmedizin der
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
E-Mail: arnold-fabian@um-mainz.de
Internet: www.um-mainz.de

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen sowie zwei Einrichtungen der medizinischen Zentralversorgung - die Apotheke und die Transfusionszentrale - gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet.


Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution1431

Quelle: Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Dipl.-Betriebswirtin (FH) Caroline Bahnemann, 07.06.2010

Raute

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Juni 2010