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ERNÄHRUNG/1189: Zu viel Salz im Brot - Eine Scheibe Brot enthält bis zu 1 Gramm (aid)


aid-Newsletter Nr. 43 vom 24. Oktober 2012

Zu viel Salz im Brot

Eine Scheibe Brot enthält bis zu 1 Gramm



(aid) - Industriell gebackenes Brot enthält häufig zu viel Salz. Bei manchen Produkten wird mit vier Scheiben bereits mehr als die Hälfte der empfohlenen Tagesdosis erreicht, hat ein Marktcheck der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gezeigt. Die Verbraucherschützer nahmen den Salzgehalt von 274 abgepackten Broten und Brötchen aus dem Supermarkt und Discounter sowie Mischungen für den Backautomaten unter die Lupe. Darunter waren Weizenbrote und -brötchen, Misch-, Mehrkorn- und Vollkornbrote sowie Pumpernickel.

Ernährungswissenschaftler empfehlen, täglich nicht mehr als sechs Gramm Kochsalz mit der Nahrung aufzunehmen. Die Untersuchung hat gezeigt, dass eine Scheibe geschnittenes Brot (etwa 50 Gramm) bis zu ein Gramm Salz enthält. Wer am Tag vier Scheiben isst, kann damit bereits zwei Drittel der empfohlenen Tagesdosis aufnehmen. Bei achtzig Prozent der Brote (213 von 274) wurde mehr als ein Drittel und bei 14 Produkten sogar mehr als die Hälfte der Maximaldosis von sechs Gramm erreicht. In Vollkornbroten war im Durchschnitt weniger Salz als in Misch- und Weizenbroten enthalten. Aber die Schwankungen des Salzgehaltes waren innerhalb einer Brotsorte sehr hoch.

Wer viel Salz aufnimmt, hat ein höheres Risiko für Bluthochdruck und weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Hauptlieferanten für Salz sind verarbeitete Lebensmittel wie Brot, Wurst und Käse, aber auch Fertiggerichte, Soßen und Snacks.

Verbraucherschützer empfehlen, beim Broteinkauf auf das Etikett zu achten und salzärmere Alternativen zu wählen. Der Salzgehalt (Natriumchlorid) sollte 1,1 Gramm (entspricht 0,45 g Natrium) pro 100 Gramm nicht überschreiten. Dabei ist es für den Verbraucher häufig schwierig, den Salzgehalt zu ermitteln. Denn auf dem Etikett wird in der Regel nur der Natriumgehalt angegeben, der mit dem Faktor 2,54 multipliziert den Salzgehalt ergibt. Ab Ende 2016 ist die Angabe des Salzgehalts auf verpackten Lebensmitteln verpflichtend. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen fordert die Hersteller auf, den Salzanteil im Brot auf 1,5 Prozent bezogen auf den Mehlanteil stufenweise zu reduzieren. So empfiehlt es auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
http://www.vz-nrw.de/mediabig/217124A.pdf

Online-Rechner (Natrium in Salzgehalt):
http://www.vz-nrw.de/UNIQ135063652419392/salzrechner

www.was-wir-essen.de in der Rubrik Lebensmittel von A-Z
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Preis: 2,50 Euro
http://www.aid-medienshop.de

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Quelle:
aid-Newsletter 43/12 vom 24.10.2012
Herausgeber: aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
Tel. 0228 8499-0
E-Mail: aid@aid.de
Internet: www.aid.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Dezember 2012