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ARBEITSMEDIZIN/331: BAuA-Gutachten - Elektromobilität birgt keine unbekannten Risiken für Beschäftigte (idw)


Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin - 12.03.2012

Gutachten - Elektromobilität birgt keine unbekannten Risiken für Beschäftigte


Dortmund - Nach dem Entwicklungsplan Elektromobilität der Bundesregierung sollen sich künftig deutlich mehr elektrisch betriebene Fahrzeuge im Verkehr bewegen. Die dafür notwendige Einführung der neuen Technologie birgt keine unbekannten Risiken für Beschäftigte in Produktion, Wartung und Entsorgung. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten, das die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) jetzt veröffentlicht hat. "Mittel- bis langfristig besteht kein außergewöhnlicher oder spezifischer Handlungsbedarf für den Arbeitsschutz", sagt BAuA-Experte Tobias Bleyer. "Zwar muss man mit Risiken durch höhere Spannungen und neue Gefahrstoffe rechnen. Diese lassen sich aber durch die konsequente Umsetzung bestehender Sicherheitsanforderungen bewältigen."

Der Nationale Entwicklungsplan Elektromobilität soll Deutschland zum Leitmarkt für diese Technologie machen. Dazu sollen mindestens eine Million Elektrofahrzeuge zugelassen werden. Die BAuA gab ein Gutachten in Auftrag, um die Folgen der Technologie auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz abzuschätzen. Das Gutachten berücksichtigt die unterschiedlichen Entstehungsphasen des Produkts ebenso wie die betroffenen Unternehmensgruppen. Anhand dreier Szenarien (pessimistisch, neutral, optimistisch) der Entwicklung von Elektromobilität betrachtet der Bericht die Auswirkungen auf vier exemplarisch ausgewählte Bereiche des Produktlebenszyklus. Eine umfangreiche Literaturrecherche und Expertenbefragungen bei Zulieferern, Herstellern, Werkstätten und Verwertern bildeten die Grundlage für die Bewertung.

Außer einem Mehraufwand an Qualifikation besteht für die Produktion, Einbau und Entsorgung kein besonderer Handlungsbedarf für den Arbeitsschutz, so das Gutachten. Wichtig ist aber, dass mögliche Gefährdungen, die bislang in dieser Branche weniger bedeutsam waren, beispielsweise Hochspannung oder Gefahrstoffe wie Lithium, erkannt werden. Bestehende Anforderungen und Handlungsempfehlungen müssen entsprechend angepasst und von den Betrieben konsequent umgesetzt werden.

"Elektromobilität - Abschätzung arbeitswissenschaftlich relevanter Veränderungen", Heiko Enderlein, Sabine Krause, Birgit Spanner-Ulmer; 1. Auflage; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2012; 86 Seiten. Der Bericht lässt sich als PDF unter der Adresse www.baua.de/publikationen herunterladen.


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.baua.de/de/Publikationen/Fachbeitraege/Gd2.html
Direkter Link zum Bericht "Elektromobilität - Abschätzung
arbeitswissenschaftlich relevanter Veränderungen"

Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen Fortschritt und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt hoheitliche Aufgaben - im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Über 600 Beschäftigte arbeiten an den Standorten in Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz.
www.baua.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1087


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Jörg Feldmann, 12.03.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. März 2012