Schattenblick → INFOPOOL → MEDIEN → FAKTEN


PREIS/2149: Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2017 (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 10. April 2017

Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2017 an Hans-Ulrich Gack, Frederi Pleitgen und Luc Walpot

Sonderpreis für Isabel Schayani und "WDRforyou"


Mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2017 werden die Auslandsreporter Hans-Ulrich Gack, Frederik Pleitgen und Luc Walpot ausgezeichnet. Die WDR-Journalistin Isabel Schayani erhält mit ihrer Redaktion "WDRforyou" den Sonderpreis für ihre Haltung als Moderatorin, Kommentatorin und Gestalterin außergewöhnlicher Fernseh- und Online-Programme zur Migration und Integration von Flüchtlingen.

Die Jury des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises hat drei Journalisten ausgezeichnet, deren Berichte aus den Krisenregionen des Nahen Ostens und der Türkei die Nachrichtensendungen ihrer Sender seit vielen Monaten prägen. In der Begründung der Jury heißt es: "So unterschiedlich die Fernsehsysteme sind, für die die Preisträger arbeiten - Gack und Walpot als feste Auslandskorrespondenten und Studioleiter des öffentlich-rechtlich organisierten ZDF, Frederik Pleitgen als Senior International Correspondent des privaten Nachrichtenkanals CNN - in ihren journalistischen Grundprinzipien unterscheiden sie sich nicht. Sie arbeiten in Regionen, in denen die journalistische Recherche als Spionage, Kontakte zu Informanten als Terrorhilfe bekämpft und die Prinzipien einer freien Berichterstattung unterdrückt werden.

Trotz der starken Einschränkung ihrer Arbeit durch staatliche Behörden, durch Militärs und Terrororganisationen und trotz der oftmals lebensgefährlichen Arbeitsbedingungen für die Reporter und ihre Mitarbeiter liefern Hans-Ulrich Gack, Frederik Pleitgen und Luc Walpot herausragende Fernsehberichte und Analysen. Ihre Berichterstattung ist auf Fakten und deren Auswirkung auf Menschen konzentriert. Ihre Beitragstexte werden nicht von Stimmungen geleitet, obwohl sie die Bilder der Krisen und Kriege, die sie übermitteln, leicht zur Stimmungsmache verleiten könnten. So ist auch die Bildschirmpräsenz der drei Reporter zurückhaltend und diszipliniert. Sie benötigen nicht die dramaturgisch polierten Accessoires und Attituden sich in Szene setzender Kriegsreporter. Mit ihrer Distanz zu Kriegs- und Krisenparteien und ihrer konsequenten Weigerung, sich mit vordergründigen und schnellen Wahrheiten zufrieden zu geben, tragen sie auch zur Glaubwürdigkeit des Nachrichtenjournalismus bei. Insbesondere auch der eigenständige Charakter ihrer Berichte macht die drei Journalisten nach Ansicht der Jury auszeichnungswürdig: Gacks plastische Beschreibung schwieriger Situationen, Pleitgens hohe Präzision und Walpots klare und unaufgeregte Analysen."

Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.


Sonderpreis an die WDR-Journalistin Isabel Schayani und Redaktion "WDRforyou"

Die Jury vergibt den Sonderpreis an die Moderatorin, Kommentatorin und Gestalterin außergewöhnlicher Programme zur Migration und Integration von Flüchtlingen. Mit dem Fernseh- und Online-Programm "WDRforyou" entwickelte und gestaltete Isabel Schayani mit ihrer Redaktion nach Ansicht der Jury ein herausragendes Informations- und Serviceprogramm für Einheimische und Flüchtlinge. In der Begründung heißt es weiter: "Dieses Programm, das in Deutsch, Englisch, Persisch und Arabisch ausgestrahlt wird, entzieht sich den aufgeregten Debatten und interessengesteuerten Polemiken um Zuwanderung und Flüchtlingskrise. Mit dem Programm 'WDRforyou' stellen sich Isabel Schayani und ihre Redaktion der journalistischen Aufgabe und Verantwortung, gesellschaftliche, kulturelle und politische Auseinandersetzungen vor allem mit Informationen zu erhellen.

Mit ihren Recherchen, Informationen und Online-Programmen erreicht Isabel Schayani Zuschauer und Nutzer, die in diesem Bereich keine unabhängige journalistische Anlaufstelle gefunden haben. Der Inhalt ihrer Moderationen und Kommentare ist klar, eindeutig und schnörkellos, ihre Sprache für alle verständlich. Ihr journalistisches Engagement für Migration und Integration widerspricht nicht der Maxime Hanns Joachim Friedrichs, sich mit keiner Sache gemein zu machen - auch nicht mit einer guten Sache. Ihr Engagement und das der Redaktion verschaffen Flüchtlingen und Einheimischen die Informationsbasis, die eine realistische Einschätzung ermöglicht und gleichzeitig Wege zur Verständigung ebnet. Die journalistische Arbeit Isabel Schayanis und der Redaktion 'WDRforyou' ist Aufklärung ganz im Sinne von Hanns Joachim Friedrichs."

Der Sonderpreis ist mit 2.500 Euro dotiert.

Hans-Ulrich Gack, Jahrgang 1957. Volontariat / Redakteur Bietigheimer Zeitung. Freier Mitarbeiter SWF Mainz. Redakteur ZDF-Magazin "Frontal" und "heute journal". ZDF-Reporter Krisenberichterstattung. Leiter ZDF-Studio Kairo.

Frederik Pleitgen, Jahrgang 1976. Studium Nordamerikanistik Bonn und Berlin. School of Journalism New York University. Institute for Cultural Diplomacy San Fernando Valley. Arthur F. Burns Fellowship International Center for Journalists Atlanta. ZDF- und RTL-Hauptstadtstudio. Moderation RTL Nachtjournal. CNN International Korrespondent Deutschland. Senior International Correspondent CNN London.

Isabel Schayani, Jahrgang 1967. Abitur in Essen. WDR Jugendradio "Riff". Moderation Kindernachrichten "Logo". Studium Islamwissenschaften, Neuere Geschichte und Völkerrecht Bonn. Magazin Cosmo TV. ARD-Morgenmagazin. Redaktion Monitor. ARD-Korrespondentin New York. Moderatorin Weltspiegel. Kommentatorin ARD-Tagesthemen. Freie Mitarbeit FAZ und Süddeutsche Zeitung. Mitbegründerin Online-Projekt "WDRforyou".

Luc Walpot, Jahrgang 1959. Abitur Eupen, Belgien. Studium Politik und Soziologie RWTH Aachen. Nachrichtenredaktion Belgischer Rundfunk. Reporter WDR. Reporterpool ZDF. Studioleiter ZDF Kairo. Leiter "heute-Redaktion". Leiter ZDF-Studio Istanbul.

Die Preisverleihung findet im Herbst in Köln statt, der Termin steht noch nicht fest.

*

Quelle:
Presseinformation vom 10. April 2017
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln
Pressestelle - Telefon: 0221/220-7100
E-Mail: wdrpressedesk@wdr.de
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. April 2017

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang