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PREIS/1495: Wichtigster evangelischer Medienpreis vergeben (EKD)


Evangelische Kirche in Deutschland - Pressemitteilung vom 25.08.2009

Wichtigster evangelischer Medienpreis vergeben

Preisverleihung für 26. Robert Geisendörfer Preis am 10. September in Leipzig


Zum 26. Male wird der Robert Geisendörfer Preis, der Medienpreis der Evangelischen Kirche, in diesem Jahr vergeben. Insgesamt sechs Produktionen werden ausgezeichnet. In der Kategorie "Allgemeine Programme" werden jeweils zwei Preise für Hörfunk- und Fernsehsendungen, in der Kategorie "Kinderprogramme" werden ein Preis und eine "Lobende Erwähnung" vergeben. Außerdem wird der Sonderpreis der Jury 2009 verliehen. Die Preise im Einzelnen:

Die Jury "Allgemeine Programme" des Robert Geisendörfer Preises hat unter Leitung des Vorsitzenden, Landesbischof Dr. Ulrich Fischer (Karlsruhe), folgende Preise verliehen:

Hörfunk:

• An die Autorin Ricarda Bethke und den Regisseur Thomas Zenke
für Meine liebe Änne! Feature nach Briefen und Dokumenten aus den Jahren 1933 bis 1983
Deutschlandfunk (DLF) 2008, Redaktion: Hintergrund Kultur, verantwortl. Redakteurin: Sabine Küchler, Produktion: DLF,
Begründung der Jury: Mit beeindruckender Distanz und sorgfältig komponierter Auswahl an persönlichen Erinnerungen lässt Ricarda Bethke die Zuhörer an der erschütternden Geschichte ihrer Familie teilhaben. Ein Einzelschicksal, das für viele steht, die während des Nationalsozialismus unfassbares Leid ertragen und nach dem Krieg im Alltag verarbeiten mussten.

• An die Autorin Elke Suhr
für Mein lieber Heinrich. Eine niederdeutsche Familienmontage
Norddeutscher Rundfunk/NDR Info 2008, Redaktion: Das Feature, verantwortl. Redakteurinnen: Christiane Glas und Ulrike Toma, Produktion: NDR/Koproduktion DLF;
Begründung der Jury: Das Feature macht Briefe hörbar, die eine niederdeutsche Familiengeschichte erzählen und dabei an zwei Weltkriege und die Katastrophe nationalsozialistischer Herrschaft erinnern. Im Gegensatz von alltäglicher Belanglosigkeit und dramatischen Schicksalen wird deutsche Geschichte lebendig, die nicht vergessen werden darf.

Fernsehen:

• An den Regisseur Andreas Kleinert und die Autoren Alex Buresch und Matthias Pacht
für Polizeiruf 110 - Rosis Baby
Bayerischer Rundfunk (BR) 2008, Redaktion: Fernsehfilm, verantwortl. Redakteurin: Cornelia Ackers, Produktion: Claussen+Wöbke+Putz Filmproduktion,
Begründung der Jury: Dank eines sensiblen, hochinformierten Drehbuchs und einer grandiosen Regie ist es gelungen, den 'behinderten' Alltag mit gehandicapten Laienschauspielern in eine spannende Dramaturgie zu fügen. Nuanciert spielt dieses Glanzstück der Reihe "Polizeiruf" mit den verschiedenen Formen von Behinderungen und gibt einen Einblick in die Konflikte von Familien, die ein behindertes Kind haben.

• An die Autoren und Regisseure Anita Blasberg, Marian Blasberg und Lutz Ackermann
für Die Weggeworfenen. Geschichten einer Abschiebung
ZDF 2008, Redaktion: Innenpolitik, verantwortl. Redakteur: Christian Dezer, Produktion: cine plus Media Service,
Begründung der Jury: Die packende Dokumentation über die Abschiebung von Flüchtlingen überzeugt mit dem Zeugnis der Vertriebenen, mit faszinierend einfachen Bildern und mit einem lakonisch-nüchternen Filmkommentar, der ohne falsche Anklage auskommt und deshalb umso stärker an die Verantwortung von Politik und Gesellschaft erinnert. Ein zwingender Appell an unser aller Mitmenschlichkeit.

Kinderfernsehpreis:

Die Jury "Kinderprogramme" des Robert Geisendörfer Preises hat unter Leitung des Vorsitzenden, Pfarrer Bernd Merz, folgenden Preis für das "beste Kinderprogramm" verliehen:

• An die Autoren Anja Kömmerling und Thomas Brinx und die Regisseurin Sibylle Tafel
für König Drosselbart
Hessischer Rundfunk (HR) 2008, Redaktion: Familie, Bildung, Service, verantw. Redakteurin: Patricia Vasapollo, Produktion: HR und Kinderfilm GmbH;
Begründung der Jury: Der Märchenfilm zeigt auf herausragende Weise, wie man einen Klassiker moderat modernisiert und einer bekannten Geschichte außerdem noch neue Seiten abgewinnt. Die sorgfältige Inszenierung imponiert nicht zuletzt durch die beiden Hauptdarsteller, Ken Duken und Jasmin Schwiers. Familienfernsehen in seiner vorbildlichsten Form.


Eine "Lobende Erwähnung" geht an Karen Markwardt für ihre herausragende Moderation der Reihe Karen in Action, insbesondere der Folge "Von wegen behindert" Bayerischer Rundfunk (BR) 2008, Redaktion: Kinderprogramm, verantwortl. Redakteur: Andreas Reinhard, Produktion: BR/ Bewegte Zeiten;
Begründung der Jury: Die Moderatorin der Reportage-Reihe hat in der Folge "Von wegen behindert!" einmal mehr ihr besonderes Talent bewiesen, unbefangen und wissbegierig auch bei schwierigen Themen nachzufragen - und aufzuklären, ohne Vorurteile und Verlegenheit, aber mit Temperament und Charme.


Der Sonderpreis der Jury 2009

für exemplarische publizistische oder künstlerische Leistungen geht an den ehemaligen Fernsehspielchef der ZDF, Hans Janke, für seine herausragenden Verdienste um das deutsche Fernsehen (Hans Janke wird die Auszeichnung persönlich in Empfang nehmen).
Begründung der Jury: Ausgezeichnet wird ein Programmverantwortlicher, der sich stets für das Humane im Fernsehen einsetzte, der auf Qualität gerade in den populären Fernsehformaten achtete und das Publikum nie unterschätzte oder es gar zynisch hinterging. Im Wechselspiel zwischen herausragenden Publikums- und Medienerfolgen einerseits und der akribischen und konsequenten Innovations- und Überzeugungsarbeit für anspruchsvollste Formate andererseits hat sich Hans Janke immer selbstkritisch auf den Mediendiskurs eingelassen. Die besten Regisseure, Autoren, Schauspieler und Produzenten arbeiteten für ihn, sein Rat ist in vielen Institutionen bis heute gefragt - auch in der evangelischen Publizistik.


Preisverleihung 2009:
Die Preisverleihung findet am 10. September 2009 in Kooperation mit dem Mitteldeutschen Rundfunk in Leipzig statt.

Mit dem Robert Geisendörfer Preis werden jährlich in der Kategorie "Allgemeine Programme" zwei Fernseh- und zwei Hörfunkproduktionen ausgezeichnet. Öffentlich-rechtliche und private Rundfunkveranstalter haben sich an dem Wettbewerb beteiligt. Ausgezeichnet werden Sendungen aus allen Programmsparten, die das persönliche und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken, zum guten Miteinander von Einzelnen, Gruppen, Völkern und zur gegenseitigen Achtung der Geschlechter beitragen. Darüber hinaus vergibt die Jury "Allgemeine Programme" einen Sonderpreis für exemplarische publizistische oder künstlerische Leistungen.

Seit 2004 werden auch Kinderprogramme mit dem Robert Geisendörfer Preis ausgezeichnet. Die Jury "Kinderprogramme" vergibt einen Preis für die beste Kinderfernsehsendung. Gestiftet wird dieser Preis von der Gerda und Wolfgang Mann Stiftung - Medien für Kinder.

Die Preise sind insgesamt mit 25.000 Euro dotiert, der Sonderpreis ist undotiert.

Der Robert Geisendörfer Preis wird im Gedenken an den christlichen Publizisten Robert Geisendörfer (1910-1976) vergeben, der als Gründungsdirektor des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik und Fernsehbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland sich in vielfältiger Weise um den Rundfunk verdient gemacht hat.

Hannover, 25. August 2009
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick

Weitere Informationen zum Robert Geisendörfer Preis finden Sie unter:
www.geisendoerfer-preis.de


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Quelle:
Pressemitteilung 193/2009 vom 25.08.2009
Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Pressestelle
Herrenhäuser Straße 12, 30419 Hannover
Telefon: (0511) 2796-268/269/265/267
Fax: (0511) 2796-777
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. September 2009