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MELDUNG/504: Studie zur Wirtschaftsdarstellung in Tatort und GZSZ vorgelegt (idw)


Hamburg Media School - 10.10.2013

Studie zur Wirtschaftsdarstellung in Tatort und GZSZ vorgelegt



Wirtschaftsleben zwischen Ausbeutung und Selbstverwirklichung - am 23. Oktober erscheint die Studie "Wirtschaftsbilder in der Fernsehunterhaltung", die die Darstellung von Wirtschaft in der ARD-Krimireihe "Tatort" und der RTL-Seifenoper "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" (GZSZ) untersucht.

Hamburg, 10. Oktober. Das Forschungsthema Wirtschaft im Fernsehen wurde bisher vorwiegend auf Informationssendungen bezogen. Anliegen dieser Studie ist es, dieses Thema auf fiktionale Unterhaltungssendungen auszuweiten, da Serien und TV-Filme für die Meinungsbildung und Entstehung von Vorurteilen durch Stereotypisierungen ebenso wichtig sind wie Nachrichten und Magazine. Die Pilotstudie "Wirtschaftsbilder in der Fernsehunterhaltung" verfolgt mit der Analyse zweier gleichermaßen populärer, aber formal und inhaltlich unterschiedlicher TV-Formate das Ziel, Hypothesen über Zusammenhänge zwischen Fernsehunterhaltung, Inszenierung von Wirtschaft und Wertevermittlung zu gewinnen.

Die Krimireihe und die Daily Soap vermitteln unterschiedliche Wirtschaftsbilder. Der "Tatort" stellt Wirtschaft in diversen Branchen und Unternehmensformen dar. Er spart weder konflikthaltige Arbeitsverhältnisse noch kriminelle Praktiken von Unternehmern und Managern aus. Gerne greift er Skandale auf und nimmt eine kritisch-investigative Position zu Missständen ein. Im "Tatort" gibt es Wirtschaftsakteure in leitenden Positionen, die nach Erfolg, Ansehen, Macht und Reichtum streben und dafür auf Familie, Freunde oder Vergnügen verzichten. "GZSZ" präsentiert dagegen jüngere Protagonisten im Lifestyle-Szene-Milieu, in dem wirtschaftliche Realitäten oft zweitrangig sind. Sofern ihr Handeln wirtschaftlich motiviert ist, geht es in erster Linie um Selbstverwirklichung. Für die Wirtschaftsprotagonisten bei "GZSZ" sind Freundschaft und Erfolg gleich wichtig und widersprechen einander nicht. Vielmehr sind Freunde und Familie häufig Schlüssel zum Erfolg.

Die Analyse wurde vom Forschungs- und Kompetenzzentrum Audiovisuelle Produktion der Hamburg Media School (HMS) unter der Leitung von Prof. Dr. Oliver Castendyk und von IFEM Institut für empirische Medienforschung (Köln) unter der Leitung von Dr. Udo Michael Krüger im Auftrag des Gemeinschaftsausschuss der Deutschen Gewerblichen Wirtschaft durchgeführt. Die Studie verknüpft eine quantitative Inhaltsanalyse mit einer qualitativen Fallanalyse und Interviews mit Produzenten und Wirtschaftsexperten.

Die Studie "Wirtschaftsbilder in der Fernsehunterhaltung - Eine Analyse der Langzeitreihen deutscher Fiction: 'Tatort' und 'Gute Zeiten, schlechte Zeiten'" erscheint am 23. Oktober im Tectumverlag. Der Ladenpreis liegt bei 34,95 €.

Über die Hamburg Media School (HMS)

Die Hamburg Media School bildet seit 2004 Studierende auf hohem Niveau zu Medienmanagern, Journalisten und Filmschaffenden aus. Außerdem bietet sie ein umfangreiches Executive-Education-Programm an. Träger der HMS ist eine Public-private-Partnership - bestehend aus der Stiftung mit 50 renommierten Verlagen, Sendern und Medienunternehmen, der Freien und Hansestadt Hamburg, der Universität Hamburg sowie der Hochschule für bildende Künste. Wichtige Aspekte der HMS sind der hohe Praxisanteil und die Internationalität der Ausbildung. Ein hochkarätiges Team aus Dozentinnen und Dozenten der Wissenschaft und Praxis bereitet die Studierenden exzellent und umfassend auf die Herausforderungen einer immer globaler agierenden Branche vor.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution836

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hamburg Media School, Dominique Kreuzkam, 10.10.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Oktober 2013