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GEWERKSCHAFT/202: Madsack/DuMont - ver.di befürchtet Verlust der Meinungsvielfalt (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 23. Mai 2018

Madsack/DuMont: ver.di befürchtet Verlust der Meinungsvielfalt und warnt vor Entlassungen


Berlin - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) befürchtet nach der Ankündigung der Bündelung der überregionalen Berichterstattung durch die Medien-Gruppen Madsack und DuMont den Verlust von Meinungsvielfalt und Arbeitsplätzen im Zeitungsjournalismus. "Wer auf sinkende Auflagen mit der Einschränkung journalistischer Vielfalt reagiert, ist auf dem falschen Weg", kritisierte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Frank Werneke. "Die betroffenen Redaktionen können sich unserer Unterstützung bewusst sein, und auf keinen Fall darf es zu Entlassungen von Redakteurinnen und Redakteuren kommen."

In den vergangenen Jahren hat die Medienkonzentration immer weiter zugenommen. "Der Verlust von Presse- und Meinungsvielfalt erfüllt uns mit großer Sorge, denn Vielfalt ist eine der Voraussetzungen für die Pressefreiheit", so Werneke weiter. "Die Zahl der Landkreise, in denen es nur eine Tageszeitung gibt, steigt kontinuierlich an. Zudem haben immer mehr Tageszeitungen denselben Mantelteil. Wer Abo-Zahlen steigern will, sollte nicht auf Einheitsbrei setzen, sondern auf Differenzierung und eine Vielfalt von Perspektiven in der journalistischen Berichterstattung."

Zum 1. Oktober 2018 werden die überregionalen Teile Politik und Wirtschaft der Abo- und Boulevard-Titel von DuMont über das zur Madsack-Mediengruppe gehörende Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) geliefert. Dafür wird in Berlin ein gemeinsames Unternehmen, die RND Berlin, gegründet, an dem Madsack 75 Prozent und DuMont 25 Prozent hält. Der Sitz wird in den Räumen des alten RND im Haus der Bundespressekonferenz sein und nicht in den Räumen des Berliner Verlags, wo sich die DuMont-Redaktionsgemeinschaft bislang befindet. Betroffen sind die Mantelredaktionen des Kölner Stadtanzeigers, des Kölner Express', der Mitteldeutschen Zeitung, der Berliner Zeitung, des Berliner Kuriers und der Hamburger Morgenpost.

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Quelle:
Presseinformation vom 23.05.2018
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesvorstand, Pressestelle
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Mai 2018

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