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GEWERKSCHAFT/181: Tarifverhandlung für Filmschaffende aufgenommen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 24. November 2017

Tarifverhandlung für Filmschaffende aufgenommen - Streit um 12 Stunden Tageshöchstarbeitszeit


Berlin, 24.11.2017 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Arbeitgeberverband Produzentenallianz haben gestern (23. November 2017) in Berlin Tarifverhandlungen für rund 25.000 Filmschaffende in Kino- und Fernsehfilmproduktionen aufgenommen.

Die ver.di FilmUnion fordert eine klare Begrenzung der Tageshöchstarbeitszeiten auf 12 Stunden und 6 Prozent mehr Geld bzw. eine Mindesterhöhung der Wochengagen um 50 Euro. Mit höheren Mehrarbeits-Zuschlägen und gegebenenfalls Zusatzurlaub soll zusätzlich auf kürzere Arbeitszeiten gedrängt werden. Außerdem will die ver.di FilmUnion neue Berufe in den Gagen-Tarifvertrag aufnehmen und in nachgelagerten Redaktionsgesprächen den Tarifvertrag insgesamt erneuern. Ziel ist eine Verbesserung des Tarifschutzes.

"Filmschaffende arbeiten in technisch, organisatorisch komplexen Arbeitsprozessen und müssen dabei zusätzlich kreativ arbeiten", betont ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel. "Zeit- und Arbeitsdruck sind immens. Überlange Arbeitszeiten zehren an der Substanz, zwölf Stunden am Tag sind mehr als genug, zumal am Folgetag meist das gleiche Pensum ansteht. Aus diesem Grund ist die Tageshöchstarbeitszeit von 12 Stunden der Schwerpunkt der Verhandlungen."

Filmschaffende würden nur wenige Wochen oder Monate bei einem Arbeitgeber für ein Filmprojekt arbeiten, erklärt der Gewerkschafter. Neben dem Schutz durch Tarifregelungen wären zudem deutliche Tarifsteigerungen notwendig. "Sechs Prozent sind dabei angemessen. Unsere zusätzlichen Forderungen dienen dem Ziel, die tägliche Arbeitszeit wirkungsvoll zu begrenzen." Außerdem solle durch Aufnahme neuer Berufe in den Tarifvertrag der technischen Entwicklung Rechnung getragen werden.

Das Forderungspaket der ver.di FilmUnion wurde von der Arbeitgeberseite, die kein Angebot vorlegte, zurückgewiesen. Die Verhandlungen wurden vertagt und sollen entweder am 11. oder 25. Januar 2018 in München fortgesetzt werden.

An der Tarifverhandlung beteiligen sich an der Seite von ver.di der Bundesverband Filmschnitt Editor (BFS), die Berufsvereinigung Filmton (bvft) und der Berufsverband Schauspiel (BFFS).

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Quelle:
Presseinformation vom 24.11.2017
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. November 2017

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