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GEWERKSCHAFT/015: Ein bitterer Tag für Gruner+Jahr-Belegschaft (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 23. November 2012

Ein bitterer Tag für Gruner+Jahr-Belegschaft und Qualitätsjournalismus in Deutschland



Berlin, 23.11.2012 - "Das ist ein bitterer Tag für die gesamte Belegschaft der Gruner+Jahr-Wirtschaftsmedien und ein herber Schlag für den Qualitätsjournalismus", stellte der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke, zur Einstellung der Financial Times Deutschland (FTD) und der Trennung und möglichen Schließung von Börse online und impulse fest.

Die Verlagsleitung Gruner+Jahr habe trotz offensichtlicher, doch viel zu spät geprüfter, Alternativen einen verheerenden Kahlschlag angerichtet und nehme zusätzlich durch die Standort-Verlegung des Magazins Capital von Hamburg nach Berlin den denkbar radikalsten Personalschnitt vor. Mehr als 300 Beschäftigte sollen ihren Arbeitsplatz verlieren, Freien werden Aufträge wegbrechen und die Einstellung der Titel wird sich auch auf die Verlagsangestellten auswirken.

"Eine außerordentlich engagierte Belegschaft, die in den Wirtschaftsmedien neue hohe Standards gesetzt hat, von denen auch die Konkurrenz profitiert hat, soll vor die Tür gesetzt werden - eine Belegschaft, die jahrelang finanzielle Opfer gebracht und teils in prekären Beschäftigungsverhältnissen gearbeitet hat", sagte Werneke. "Verantwortungsvolles Unternehmertum sieht anders aus", kritisierte der ver.di-Vize an die Adresse der Eigentümer gerichtet. Diese seien nun in besonderer Weise gefordert, jede Möglichkeit der Weiterbeschäftigung der Betroffenen innerhalb des gesamten Gruner+Jahr-Verlages zu prüfen.

"Die Financial Times Deutschland, Börse online und impulse werden ob der publizistischen Kompetenz ihrer Macherinnen und Macher in der deutschen Verlagslandschaft eine schmerzliche Lücke hinterlassen", würdigte Werneke die Arbeit der Gruner+Jahr-Wirtschaftsmedien.

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Quelle:
Presseinformation vom 23.11.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christiane Scheller - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. November 2012