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FESTIVAL/389: goEast 2018 - Filmgeschichte im Fokus (goEast)


18. GOEAST - FESTIVAL DES MITTEL- UND OSTEURÖPÄISCHEN FILMS
WIESBADEN, 18.04.- 24.04.2018

goEast 2018: Filmgeschichte im Fokus

- Symposium "Hybride Identitäten. Das Kino der baltischen Länder"
- Prag 1968


2018 feiern sieben Länder in Mittel- und Osteuropa 100 Jahre Unabhängigkeit. "In meinem ersten Jahr als Festivalleiterin habe ich also ein ganz besonderes Jahr erwischt", kommentiert Heleen Gerritsen, die neue Leiterin von goEast - Festival des mittel- und osteuropäischen Films. "Das ist Anlass für Feierlichkeiten, aber auch für eine Bestandsaufnahme. Gerade im Baltikum ist die Geschichte der Unabhängigkeit eine sehr komplizierte und die Suche nach Identität noch lange nicht abgeschlossen", so Gerritsen, die sich während der 18. Ausgabe des Festivals auf intensive Gespräche mit zahlreichen renommierten Filmwissenschaftlerinnen und Filmwissenschaftlern freut. Raum für Vorträge und Diskussionen bietet auch das goEast Symposium "Hybride Identitäten. Das Kino der Baltischen Länder". Einen weiteren geschichtlichen Schwerpunkt bildet das Spezialprogramm Prag 1968, das sich der filmischen Aufarbeitung der Ereignisse des Prager Frühlings widmet.

goEast Symposium "Hybride Identitäten. Das Kino der baltischen Länder"

Einhundert Jahre Estland, Litauen und Lettland: Die Unabhängigkeitserklärungen von 1918 und dann erneut von 1990 dienen als Wegmarken des diesjährigen Symposiums, das vom 19. bis 22. April bei goEast stattfindet. Auch dieses Jahr sind wieder einige hochkarätige Gäste dabei. "Wir freuen uns besonders, mit brams Kleckins einen zentralen Vertreter der 'Rigaer Schule' in Wiesbaden zu begrüßen", sagt Barbara Wurm, Kuratorin des Symposiums. Begleitet werden die Vorträge von einem sorgfältig ausgewählten Filmprogramm, darunter ein Dokumentarfilmklassiker eines alten Weggefährten Kleckins': Uldis Brauns' 235 000 000 (1967), der in einer 35mm-Fassung als Director's Cut vorliegt. Enthalten ist das ganze Gattungsspektrum von Spiel- über Dokumentar- bis hin zu Animationsfilmen, etwa Vytautas Zalakevicius' NIEMAND WOLLTE STERBEN (1965), Kaljo Kiisks DER WAHNSINN (1968), Grigorij Kromanovs DIE LETZTE RELIQUIE (1969) und zwei Animationsprogramme mit Werken von Priit Pärn und des Nukufilm Studios.

Die Vorträge untersuchen das Zusammenspiel von Kino und gesellschaftspolitischen Entwicklungen. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Gründung der nationalen Filmstudios, die im Zuge der Sowjetisierung nach dem Zweiten Weltkrieg vollzogen wurde. Preisgekrönte Regisseurinnen und Regisseure, wie Laila Pakalnia aus Lettland, Audrius Stonys aus Litauen sowie die Animationskünstler Priit Pärn und Mait Laas aus Estland werden in öffentlichen Gesprächsrunden eine Standortbestimmung des Baltischen Kinos vornehmen.

Prag 1968

goEast widmet sich 50 Jahre nach dem Prager Frühling einer filmischen Aufarbeitung der Ereignisse des Sommers 1968. In einem kontrastreichen Programm nimmt goEast eine umfangreiche Gegenüberstellung vor, es laufen Spielfilme der Tschechoslowakischen Neuen Welle sowie Dokumentarfilme, vom sowjetischen Propagandafilm bis zu Jan Nmecs ORATORIUM FÜR PRAG (1968). Erst nach der Wende wurde es möglich, die Besetzung der Tschechoslowakei und die darauffolgende Repressionswelle aufzuarbeiten. In den neunziger Jahren entstanden Dokumentarfilme, aber auch Gesellschaftskomödien, die auf die Zeit des

Prager Frühlings zurückblicken. goEast erwartet zum Beispiel die tschechische Regisseurin Iva Svarcova, die selbst als Kind 1968 aus der Tschechoslowakei in die BRD geflohen ist und ihre eigenen Erfahrungen in der Komödie ALS GROßVATER RITA HAYWORTH LIEBTE (2000) verarbeitete.

In begleitenden Diskussionsrunden versucht goEast den Ereignissen und deren Repräsentation im Film auf die Spur zu kommen. Höhepunkt ist die Weltpremiere von OCCUPATION 1968 (2018). Die symbolträchtige internationale Koproduktion zeigt die Besetzung der Tschechoslowakei aus der Perspektive der Besatzer. Das Projekt wurde von fünf Regisseurinnen und Regisseuren aus fünf unterschiedlichen Staaten des ehemaligen Warschauer Pakts realisiert, die allesamt auf dem Festival anwesend sein werden, ebenso wie der slowakische Initiator und Produzent, Peter Kerekes.


Das komplette Programm zur 18. Ausgabe von goEast - Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird Anfang April bekannt gegeben.

goEast - Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird vom Deutschen Filminstitut veranstaltet und von zahlreichen Partnern unterstützt: Hauptförderer sind die Landeshauptstadt Wiesbaden, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, SKODA AUTO Deutschland, die BHF-BANK-Stiftung, die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege, die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ), das Auswärtige Amt und der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds. Medienpartner sind u.a. 3sat, die Frankfurter Allgemeine Zeitung und hr-iNFO.

VERANSTALTER
Deutsches Filminstitut - DIF
goEast Filmfestival
Schaumainkai 41
D-60596 Frankfurt am Main

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Quelle:
Pressemitteilung: 05.03.2018
goEast Festivalbüro
Friedrichstraße 32, 65185 Wiesbaden
Telefon: +49-611-236 843-0, Fax: +49-611-236 843-49
E-Mail: info@filmfestival-goEast.de
Internet: www.filmfestival-goEast.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. März 2018

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