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MELDUNG/231: Kooperation mit der Dia Art Foundation, New York (Pinakothek der Moderne)


Pinakothek der Moderne - Presseinformation vom 17. April 2014

Ein Ort der Dia Art Foundation, New York, in der Pinakothek der Moderne, München



Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen freuen sich, eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit der New Yorker Dia Art Foundation bekannt zu geben. Ein Hauptwerk Dan Flavins aus der Sammlung der renommierten Stiftung, "untitled (to you, Heiner, with admiration and affection)", (1974) wird ab 18. April 2014 langfristig in einem 10 x 20 Meter großen Saal der Pinakothek der Moderne zu sehen sein. Mit der Installation des Kunstwerks wird der Ausstellungsraum in der Pinakothek der Moderne zu einem Dia Ort.

Kooperation Dia Art Foundation - Pinakothek der Moderne

Die Arbeit untitled (to you Heiner with admiration and affection) ist eine der frühen "Barrieren" des Künstlers. 1973 wurde das Werk erstmals in der Kunsthalle Köln gezeigt. 2005 wurde sie aus dem Nachlass des Künstlers von Leonard Riggio für die Dia Art Foundation erworben. Als ein zentrales Werk der von der Dia Art Foundation, der National Gallery of Art in Washington und den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen gemeinsam erarbeiteten Ausstellung "Dan Flavin. A Retrospective" war es 2006 erstmals und seither kontinuierlich in der Pinakothek der Moderne zu sehen, wo es sich ideal mit den gegebenen Räumlichkeiten und dem Sammlungskontext verbindet. Ausgehend von dem Wunsch, die Arbeit langfristig in München zu halten, haben Philipp Vergne, ehemaliger Direktor der Dia Art Foundation (2008-2014), und Corinna Thierolf, Hauptkonservatorin in der Pinakothek der Moderne, gemeinsam die Lösung einer "Dia-Site in der Pinakothek der Moderne" entwickelt.

Seit zwölf Jahren bauen die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen einen Schwerpunkt mit Rauminstallationen amerikanischer Künstler wie Dan Flavin, Donald Judd, Fred Sandback und Walter de Maria auf. Diese international einflussreichen Künstler waren in München ungewöhnlich früh, nämlich bereits in den sechziger und siebziger Jahren, mit herausragenden Arbeiten in der Galerie von Heiner Friedrich zu sehen, der auch in Amerika, ab 1974 etwa als Mitbegründer der renommierten New Yorker Dia Art Foundation, einen wesentlichen Beitrag zur Vermittlung dieser Werke geleistet hat. Während in München jedoch in den Jahren von Friedrichs Galerietätigkeit allenfalls kleinere Arbeiten der genannten Künstler für die öffentlichen Sammlungen erworben wurden, verfügen die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen heute über acht Rauminstallationen dieser Künstler. In Europa ist die Pinakothek der Moderne aufgrund dieser Sammlungsausrichtung ein adäquater Partner der Dia Art Foundation.

Das Werk

Die Installation besteht aus vier Fuß langen (122 cm) Leuchtstoffröhrenhalterungen, auf denen Leuchtstoffröhren aufsitzen, die grünes Licht abstrahlen. Im Abstand von zwei Fuß werden die Module hintereinander gestaffelt, sodass der zur Verfügung stehende Raum in seiner Länge möglichst vollständig durchzogen wird. Das in den Raum ausstrahlende grüne Licht erinnert an die Farbigkeit von Flavins erster Barriere greens crossing greens (to Piet Mondrian who lacked green), 1966. Die Farbigkeit ist dort sowohl eine raffinierte Anspielung auf Mondrians bekannte Abneigung gegen Grün, als auch Ausdruck dafür, dass Flavin, der mit Licht arbeitete, Grün als primäre Farbe nutzt (in der additiven Farbmischung ist grün neben blau und rot eine Primärfarbe).

Die Pinakothek der Moderne zeigt das seinem Wegbegleiter Heiner Friedrich gewidmete Werk Dan Flavins in einer Raumfolge mit Werken John Chamberlains, Fred Sandbacks sowie einem 'monument' for V. Tatlin von Dan Flavin, dessen weißes Licht durch das Grün des Raums mit der Barriere in makelloser Weise hindurch leuchtet.

Die Dia Art Foundation

Die Dia Art Foundation hat sich seit ihrer Gründung der Anregung, Unterstützung, Ausstellung und Erhaltung ungewöhnlicher Kunstprojekte verschrieben, die aufgrund ihrer Größe und ihres Anspruchs den Rahmen konventionell ausgerichteter Museen sprengen. So unterhält die Dia Art Foundation - neben dem 2003 eröffneten Dia: Beacon im Staat New York - mehrere ortsspezifische Kunstwerke in Manhattan, darunter Walter de Marias The New York Earth Room (1977), The Broken Kilometer (1979), Max Neuhaus' Klanginstallation Times Square (1977), Joseph Beuys' 7000 Eichen (1988) und Dan Flavin's untitled (1996). Außerhalb von New York City zählen bisher das Dan Flavin Art Institute in Bridgehampton, New York, Robert Smithsons Spiral Jetty (1970) im großen Salzsee von Utah, der Vertikale Erdkilometer (1977) von Walter de Maria in Kassel sowie das Lightning Field (1977) desselben Künstlers in Quemado, New Mexico zu den Dia-Orten.

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Quelle:
Presseinformation vom 17. April 2014
Pinakotheken im Kunstareal und Bayerische Staatsgemäldesammlungen
Tine Nehler M.A., Leitung Presse & Kommunikation
Kunstareal, Barer Straße 29, 80799 München
Telefon: +49 (0)89 23805-122, Fax: +49 (0)89 23805-125
E-Mail: presse@pinakothek.de
Internet: http://www.pinakothek.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. April 2014