Schattenblick →INFOPOOL →KUNST → FAKTEN

MELDUNG/101: Zum Tod von Arno Fischer (Pinakotheken)


Pinakothek der Moderne | Sammlung Moderne Kunst
Pressemitteilung vom 15. September 2011

Zum Tod von Arno Fischer (1927-2011)


Mit großer Trauer haben die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen den Tod des Künstlers Arno Fischer zur Kenntnis genommen.

Arno Fischer war einer der einflussreichsten deutschen Fotografen der Nachkriegszeit, sein Werk ist der dokumentarischen Fotografie verpflichtet. In den 1950er Jahren schuf Fischer eine umfangreiche Werkgruppe über die besondere Situation Berlins, die spürbare Aufspaltung einer Stadt durch zwei konkurrierende Gesellschaftssysteme, die mit dem Bau der Mauer zur grausamen Wirklichkeit wurde. Fischer, Grenzgänger zwischen Ost und West, erzählt in seinen Arbeiten nicht von Gut und Böse, nicht von dem richtigen und dem falschen System, sondern davon, wie sich die unaufhaltsame Teilung Deutschlands in unscheinbaren Details und der Stimmung in der Stadt ankündigt. Durch den Bau der Mauer wurde Fischers langjähriges Vorhaben, die Fotografien in dem Bildband »Situation Berlin« zu veröffentlichen, zunichte gemacht. In den folgenden Jahrzehnten arbeitete er als Magazinfotograf und unterrichtete an der Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig.

Arno Fischer wurde zur wichtigsten Inspirationsquelle junger Autorenfotografen in der DDR. Nach dem Fall der Mauer war er u.a. an der Fachhochschule in Dortmund tätig und Mitbegründer der Berliner Fotoschule »Fotografie am Schiffbauerdamm«. Arno Fischer wurde mehrfach geehrt, so 2000 mit dem Erich-Salomon-Preis und 2010 mit dem Hannah-Höch-Preis.

Seit Juli zeigt die Sammlung Moderne Kunst in Saal 16 der Pinakothek der Moderne eine repräsentative Auswahl aus Arno Fischers Berlin-Zyklus, die 17 Arbeiten umfassende Werkgruppe konnte mit Unterstützung von PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne 2011 erworben werden.


*


Quelle:
Pressemitteilung vom 15. September 2011
Pressestelle der Pinakotheken - Tine Nehler M.A.
Leitung Presse & Kommunikation | Head of Press Department
Pinakothek der Moderne und Bayerische Staatsgemäldesammlungen
Kunstareal | Barer Straße 29 | D 80799 München
Telefon: 49 (0)89 23805-122 | Fax: 49 (0)89 23805-125
E-Mail: presse@pinakothek.de
Internet: www.pinakothek.de/presse


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. September 2011