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DOCUMENTA/017: Veranstaltungshinweise für den 14.07. bis 17.07.12 (dOCUMENTA (13))


dOCUMENTA (13)

Veranstaltungshinweise für 14. bis 17. Juli 2012



Sa 14.07.12, 15:00 Uhr
WORKSHOP
The Cosmos Underground
Teilnehmerin: Claire Pentecost

Sa 14.07.12, 20.30 - 23.00 Uhr
FILMPROGRAMM
Verbotenes und Populäres Kino: DDR
Die Legende von Paul und Paula

So 15.07.12, 18:00 - 20:00 Uhr
VORTRAG
Über die Seminare und die Ausstellung in Kabul - Bamiyan
Teilnehmerinnen: Carolyn Christov-Bakargiev, Chus Martínez, Henriette Gallus

So 15.07.12., 20:30 - 23:00 Uhr
FILMPROGRAMM
Künstler und Filmemacher: Béla Balázs Studio - Tamás St. Turba und Deszö Magyar:
Centaur und Agitátorok

Mo 16.07.12, 18.00-20.00 Uhr
VORTRAG
Was ist Denken? Oder ein Geschmack, der gegen sich selbst reagiert: Kein Denker versteht sich selbst
Teilnehmer: Alexander Düttmann

Mo 16.07.12, 20:30 - 0:00 Uhr
FILMPROGRAMM
Künstler und Fimemacher:
Francis Als, Reel - Unreel
Rirkrit Tiravanija - Lung Neaw visits his Neighbours

Di 17.07.12, 20.30 - 00.00 Uhr
FILMPROGRAMM
Künstler und Filmemacher: Salvador Dalí
Chaos and Creation, und andere Filme
Teilnehmer: Albert Serra

*

WORKSHOP
The Cosmos Underground

14.07.12 - 15.00 Uhr
Ottoneum
Teilnehmerin: Claire Pentecost
In englischer Sprache

Begleitend zu ihrer Installation "Soil-erg" (2012) und dem "Seed Constellation-Projekt" der dOCUMENTA (13) gibt Claire Pentecost einen Workshop zum Wert von Erde. Die zweistündige Arbeitssitzung mit dem Titel "The Cosmos Underground" erforscht die Geheimnisse von Schmutz, Erde und Kompost sowie die Gründe, wieso sie uns wichtig sein sollten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden sich ihre Hände schmutzig machen, ebenso wie sie über die politischen Dimensionen der Arbeit mit Erde sprechen werden und darüber, was dies alles mit Kunst zu tun hat.

Claire Pentecost ist Künstlerin und lebt in Chicago. Ihre interdisziplinäre Praxis befragt die imaginativen und institutionellen Strukturen der Organisation von Wissenskategorien, wobei sie sich häufig auf Natur und Künstlichkeit konzentriert. Sie ist Professorin am Department of Photography an der School of the Art Institute of Chicago.

Freier Eintritt mit dOCUMENTA (13)- Eintrittskarte


Filmprogramm
Verbotenes und populäres Kino: DDR
Die Legende von Paul und Paula

14.07.2012 - 20.30 - 23.00 Uhr
Gloria-Kino
Einführung von Cornelia Klauß, Dokumentarfilmemacherin, Dramaturgin und Kuratorin.
In deutscher Sprache mit englischen Untertiteln

Nach dem Schock, den das Verbot einer ganzen DEFA-Jahresproduktion 1964/65 ausgelöst hatte, wirkte Erich Honeckers kulturpolitische Maxime bei Machtantritt - "Es kann auf dem Gebiet von Kunst und Literatur keine Tabus geben ..." - wie die Öffnung eines Ventils. Der Regisseur Heiner Carow sah in der Geschichte des Autors Ulrich Plenzdorf, über den Versuch einer Verkäuferin und eines Funktionärs, ihr persönliches Glück zu verwirklichen, eine Metapher für das Scheitern. Carow besetzte die Rollen mit noch relativ unbekannten Darstellern. Die Filmmusik der Pudhys verlieh dem Film mit ihren harten Klängen einen provozierenden Flower-Power-Gestus. Nach ersten Verbotsdrohungen gab Erich Honecker den Film schließlich zur Aufführung frei. Drei Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer verhalfen der "Legende von Paul und Paula" zu Kultstatus.

Tickets für die Filmvorführungen erhalten Sie an den Vorverkaufskassen des Gloria-Kinos.


Vortrag
Über die Seminare und die Ausstellung in Kabul - Bamiyan

15.07.2012 - 18.00 - 20:00 Uhr
Ständehaus
Teilnehmerinnen: Carolyn Christov-Bakargiev, Chus Martínez, Henriette Gallus
In englischer und deutscher Sprache

Carolyn Christov Bakargiev, Chus Martínez und Henriette Gallus berichten von ihrer Reise nach Afghanistan zur Ausstellungseröffnung der dOCUMENTA (13) in Kabul.

Das Projekt Kabul - Bamiyan umfasst eine Reihe von Seminaren, die Wege aufzeigen, um Ideen und Menschen zu verbinden; Wege des Machens und Wege, einen Zeitabschnitt zu teilen, sowie Wege, die Rolle der Künstler zu verstehen, die, umgeben von paradoxen und unerträglichen Umständen, auch in Konfliktsituationen und im Zustand der Besatzung Kunst schaffen. Die physische Präsenz dieser vielen Menschen, die an der Durchführung der Seminarreihe und der Ausstellung beteiligt waren, funktioniert auf unterschiedlichen Ebenen, indem sie die Strukturen des historischen Wandels durch die Untersuchung von Kunstproduktion an einem belagerten Ort deutlich macht.

Freier Eintritt


Filmprogramm
Künstler und Filmacher: Béla Balázs Studio - Tamás St. Turba & Dezsö Magyar:
Centaur und Agitátorok (The Agitators)

15.07.2012 - 20:30 - 23:00 Uhr
Gloria-Kino
Einführung zur Vorstellung von Adam Kleinman, Agent der dOCUMENTA (13), in englischer Sprache.
In ungarischer Sprache mit englischen Untertiteln

Für den Lyriker, Musiker sowie Performance- und Nichtkünstler der Fluxus-Bewegung Tamás St. Turba symbolisiert der Zentaur eine widersprüchliche Parallelität. Sein Film Centaur, der zwischen 1973 und 1975 in Budapest gedreht wurde, gibt die Entfremdung der Arbeiter in den Fabriken und damit die Konflikte zwischen den Theorien und der Wirklichkeit des Arbeitsalltags zu erkennen. Die Kluft zwischen deren mechanischem Handeln und den Vorstellungen, die ihrer Arbeit Bedeutung verleihen sollten, macht deutlich, wie das System die Menschen repressiv auf Roboter reduziert.

Agitátorok (1971), der von einer Gruppe junger Menschen um Regisseur Dezsö Magyar 1969 in den experimentellen Béla Balázs Studios produziert worden war, ist eine Antwort auf die Studentenbewegungen von 1968 und auf das sowjetische Eingreifen in der Tschechoslowakei, dargestellt in einem Filmporträt der kurzlebigen ungarischen Revolution von 1919. Der Film, der Wochenschaumaterial aus dem Jahre 1919 mit nachgestellten Szenen aus Parteidebatten kombiniert, wurde von den ungarischen Behörden 19 Jahre lang verboten.

Tickets für die Filmvorführungen erhalten Sie an den Vorverkaufskassen des Gloria-Kinos.


Filmprogramm
Künstler und Filmemacher: Francis Als: Reel - Unreel (Weltpremiere)
Rirkrit Tiravanija: Lung Neaw visits his Neighbours

16.07.2012 - 20:30 Uhr
Gloria-Kino
Teilnehmer: Francis Als
Einführung zur Vorstellung von Adam Kleinman, Agent der dOCUMENTA (13), in englischer Sprache.
Nordthai mit englischen Untertiteln

"Reel - Unreel" speist sich aus Als' Interesse an Straßenspielen von Kindern, etwa die Kunst, ein Rad mit einem Stock anzutreiben, wie er es in Bamiyan und Kabul beobachtete. Da das Objekt, das über die hügeligen Straßen von Kabuls Altstadt gerollt wird, eine Filmspule ist, wird das »Reale« zum »Reel« (englisch für Spule). Als' Film "Reel - Unreel" feiert am 16.07. auf der dOCUMENTA (13) seine Weltpremiere.

Rirkrit Tiravanijas neuer Spielfilm "Lung Neaw visits his Neighbours" ist eine Mischung aus Dokumentarfilm und dem fiktiven Porträt von Lung Neaw, einem Reisbauern aus einem kleinen Dorf in der Provinz von Chiang Mai im nördlichen Thailand. Die einfachen, bescheidenen Wahrheiten Lung Neaws stellen unsere aktuellen Forderungen nach Gleichheit, Möglichkeiten, Selbstbestimmung und Demokratie infrage.

Tickets für die Filmvorführungen erhalten Sie an den Vorverkaufskassen des Gloria-Kinos.


Vortrag
Was ist Denken? Oder ein Geschmack, der gegen sich selbst reagiert:
Kein Denker versteht sich selbst

16.07.2012 - 18.00 - 20.00 Uhr
Ständehaus (Bode-Saal)

17.07.2012 - 11.00 - 12.00 Uhr
Fridericianum, Zwehrenturm

Teilnehmer: Alexander Düttmann, Chus Martínez
In deutscher Sprache

Das Seminar "Was ist Denken? Oder ein Geschmack, der gegen sich selbst reagiert" ist eine Reihe von zwölf zweiteiligen Sitzungen, konzipiert von dem deutschen Philosophen Christoph Menke in Zusammenarbeit mit Chus Martínez und durchgeführt von jeweils einem Gast. Jede Einheit besteht aus einem öffentlichen Vortrag, der Montagabends im Ständehaus stattfindet, und einer Diskussion im kleineren Rahmen am Dienstagvormittag im Zwehrenturm des Fridericianums.

Diese Woche diskutiert Alexander Düttmann Martin Heideggers Überlegungen zum Denken des Denkens. In seiner Vorlesung "Was heisst Denken?" unterscheidet Heidegger zwischen Gedachtem und Ungedachtem, wobei sich ein Gedanke gerade dadurch auszeichnet, dass seine Entwicklung auch immer die des Ungedachten ist.

Alexander Düttmann ist Philosoph und Professor für Philosophie und Visuelle Kultur an der Goldsmiths University in London. Seine Forschungsinteressen sind die philosopischen Probleme der Dekonstruktion, die Arbeitén des italienischen Filmemachers Luchino Visconti, das Konzept der Übertreibung in der Philosophie sowie Adornos Moralphilosophie. Im Jahr 2008 veröffentlichte er das Buch Derrida und ich: Das Problem der Dekonstruktion.

Freier Eintritt


Filmprogramm
Künstler und Filmemacher: Salvador Dalí
Chaos and Creation, und andere Filme

17.07.2012 - 20.30 - 00.00 Uhr
Gloria-Kino
Einführung zur Vorstellung von Albert Serra, Filmemacher und Künstler, in englischer Sprache.
In englischer Sprache

Die filmischen Experimente Salvador Dalís in den 1960er und 1970er Jahren suchen in ihrer subversiven Freiheit ihresgleichen unter den Künstlern und Filmemachern seiner Zeit. In keinem anderen Medium, auch nicht in seinen Schriften, unternahm er solch kühne Risiken, wie sie in einigen seiner Filme zur Anwendung kamen. Indem er mit oder gegen seine ästhetischen Erfolge als ernsthafter bildender Künstler spielt und seine Selbstmythologisierung befördert, treibt Dalí seine Exzentrizität in einer wahrscheinlich unfassbaren und noch nie dagewesenen Mischung aus Vulgarität und Schönheit auf die Spitze.

Tickets für die Filmvorführungen erhalten Sie an den Vorverkaufskassen des Gloria-Kinos.


Die documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs-GmbH ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die von der Stadt Kassel und dem Land Hessen als Gesellschafter getragen und finanziert und zudem durch die Kulturstiftung des Bundes finanziell unterstützt wird.

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Quelle:
dOCUMENTA (13) - Newsletter vom 13. Juli 2012
Friedrichsplatz 18, 34117 Kassel
Telefon: + 49 561 707270, Fax: + 49 561 7072739
E-Mail: press@documenta.de
Internet: www.documenta.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Juli 2012