Schattenblick →INFOPOOL →KUNST → FAKTEN

DOCUMENTA/012: Veranstaltungshinweise für den 08.07. und 09.07.12 (dOCUMENTA (13))


dOCUMENTA (13)

Veranstaltungshinweise 8. und 9. Juli 2012



So 08.07.12 - DI 10.07.12, 10.00 - 20.00 Uhr
SYMPOSIUM
Die Westsahara - Ein Konflikt unserer Zeit

So 08.07.12, 20.30 - 22.30 Uhr
KÜNSTLER UND FILMEMACHER:
Lucrecia Martel - La Niña Santa

So 08.07.12, 22.30 - 00.00 Uhr
KÜNSTLER UND FILMEMACHER:
Lucrecia Martel - La Mujer sin Cabeza

Mo 09.07.12, 18.00-20.00 Uhr
WAS IST DENKEN? ODER EIN GESCHMACK, DER GEGEN SICH SELBST REAGIERT
Schlaf, Subjektivität und Kunstwerk

Mo 09.07.12, 20.30 - 23.00 Uhr
KÜNSTLER UND FILMEMACHER:
Lucrecia Martel - La Ciénaga
Und die Kurzfilme Pescados, Muta,
Nueva Argirópolis

Di 10.07.12, 20.30 - 00.00 Uhr
KÜNSTLER UND FILMEMACHER:
Salvador Dalí - Chaos and Creation, und andere Filme


Symposium:
Die Westsahara - ein kolonialer Konflikt unserer Zeit

08.07.2012
10.00 - 20.00 Uhr
Karlsaue, Haus Nr. 90
Teilnehmer: Prof. Werner Ruf

09.07.2012
10.00 - 20.00 Uhr
Karlsaue, Haus Nr. 90
Teilnehmer: Judit Smajdli, Terry Berkowitz

10.07.2012
10.00 - 20.00 Uhr
Karlsaue, Haus Nr. 90
Teilnehmer: Prof. Manfred Hinz, Dr. Annelie Koschella, Karin Urschel, Prof. Werner Ruf, Thomas Schmidt

Robin Kahn und die Vereinigte Kooperation von Frauen aus Westsahara lädt zu einer Vortragsreihe in ihr Sahraui-Zelt (der Jaima) ein. Vortragende aus dem akademischen und sozio-politischen Bereich, Künstler und Augenzeugen des Sahraui-Lebens, diskutieren aktuelle Themenkomplexe wie "Das Recht auf eine Heimat, das Recht auf einen Staat" und informieren über die Rechte der Sahraui als Flüchtlinge und als Bewohner der besetzten Zone der Westsahara.


Künstler und Filmemacher:
Lucrecia Martel, La Niña Santa

08.07.2012
20.30 - 22.30 Uhr
Gloria-Kino
In spanischer Sprache mit englischen Untertiteln

In dem kleinen Städtchen La Ciénaga beginnen zwei junge Teenager, Amalia und ihre beste Freundin Josefina, während einer medizinischen Konferenz ihre Sexualität und zugleich ihre katholisch-religiöse Leidenschaft zu entdecken.
Der eigensinnige, dem Ton gegenüber sensitive Erzählansatz, den Lucrecia Martel dem mündlichen Geschichtenerzählen entlieh, lädt das Publikum dazu ein, psychologisch eindringliche und unkontrollierte Augenblicke ihrer Charaktere mitzuerleben.
In ihren Porträts der sozialen Malaise der gegenwärtigen argentinischen Gesellschaft nimmt Martel zwischen Wirklichkeit und Wahrnehmung eine pessimistische Haltung ein.


Künstler und Filmemacher:
Lucrecia Martel - La Mujer sin Cabeza

08.07.2012
22.30 - 00.00 Uhr
Gloria-Kino
In spanischer Sprache mit englischen Untertiteln

Nach einem Autounfall erlebt Verónica einen rätselhaften Zusammenbruch, gekennzeichnet durch Gedächtnisverlust und emotionale Distanz. Der eigensinnige, sensitive Erzählansatz, den Lucrecia Martel dem mündlichen Geschichtenerzählen entlieh, lädt das Publikum dazu ein, psychologisch eindringliche und unkontrollierte Augenblicke ihrer Charaktere mitzuerleben.
In ihren Porträts der sozialen Malaise der gegenwärtigen argentinischen Gesellschaft nimmt Martel zwischen Wirklichkeit und Wahrnehmung eine schwarzseherische Haltung ein.


Was ist Denken? Oder ein Geschmack, der gegen sich selbst reagiert Schlaf, Subjektivität und Kunstwerk

09.07.2012
18.00 - 20.00 Uhr
Ständehaus (Bode-Saal)

10.07.2012
11.00 - 12.00 Uhr
Fridericianum, Zwehrenturm
Teilnehmer: Alexei Penzin, Chus Martínez
In englischer Sprache

Das Phänomen des Schlafens ist in der Geschichte der Menschheit immer nur ein Randthema gewesen aber dennoch eines, das in den verschiedensten Wissenschaften behandelt wurde. Wir verschlafen sprichwörtlich einen großen Teil unseres Lebens, also ist es kaum verwunderlich, dass sich nicht nur die Naturwissenschaften, sondern auch Soziologen und Philosophen immer wieder mit diesem Thema beschäftigt haben. Man betrachtet ihn als etwas, das menschliche Wesen von allen Verbindungen mit der Vernunft oder jeder anderen idealen Struktur der Gesellschaft ablöst. Diese Tradition wissenschaftlicher Abhandlungen zum Thema Schlaf erlangte seit Hegel noch mehr an Bedeutung, als der Schlaf auf mehrdeutige Weise mit dem Problem der Subjektivität in Zusammenhang gebracht wurde. Folgt man der hegelschen Anschauung, dann lassen sich Schlaf und Aufwachen als die jeweiligen Nullpunkte der Subjektformation beschreiben. Das 20. Jahrhundert hat sich dem Schlaf dann mit erhöhter Aufmerksamkeit zugewendet. Gleichzeitig hat der moderne Kapitalismus, den Schlaf als Grenze der eigenen Produktivität ausgemacht, die nun immer wieder zu überwinden versucht wird.
Alexei Penzin zieht eine Verbindung zwischen der Thematik des Schlafens als wissenschaftliche Ausprägung und moderner Kunst. Für ihn sind die grundlegenden Dimensionen des Schlafes, der Subjektivität und der Biopolitik von entscheidender Bedeutung, will man über die Gegenwartskunst nachdenken.


Künstler und Filmemacher:
Lucrecia Martel - La Ciénaga


Und die Kurzfilme Pescados, Muta, Nueva Argirópolis

09.07.2012
20.30 - 23.00 Uhr
Gloria-Kino
In Anwesenheit der Filmemacherin Lucrecia Martel
Teilweise in englischer sowie in spanischer Sprache mit englischen Untertiteln

La Ciénaga portraitiert Mecha, eine Frau in ihren Fünfzigern. Sie hat mehrere Kinder im Jugendalter und einen Ehemann, der ganz darauf konzentriert ist, jung auszusehen. Beide müssen mit ihren bedrückten indianischen Bediensteten zurechtkommen, die Mecha des Diebstahls und der Faulheit beschuldigt.
Im Anschluss werden die Kurzfilme Pescados, Muta und Nueva Argirópolis gezeigt und ermöglichen so einen umfassenden Einblick in das Werk von Lucrecia Martel.


Künstler und Filmemacher:
Salvador Dalí - Chaos and Creation, und andere Filme

10.07.2012
20.30 - 00.00 Uhr
Gloria-Kino

Die filmischen Experimente Salvador Dalís in den 1960er und 1970er Jahren suchen in ihrer subversiven Freiheit ihresgleichen unter den Künstlern und Filmemachern seiner Zeit. In keinem anderen Medium, auch nicht in seinen Schriften, unternahm er solch kühne Risiken, wie sie in einigen seiner Filme zur Anwendung kamen. Indem er mit oder gegen seine ästhetischen Erfolge als ernsthafter bildender Künstler spielt und seine Selbstmythologisierung befördert, treibt Dalí seine Exzentrizität in einer wahrscheinlich unfassbaren und noch nie dagewesenen Mischung aus Vulgarität und Schönheit auf die Spitze.


Für alle Veranstaltungen im Ständehaus gilt freier Eintritt. Tickets für die Filmvorführungen erhalten Sie an den Vorverkaufskassen der jeweiligen Kinos. Der Eintritt für alle weiteren Veranstaltungen ist frei mit dOCUMENTA (13)- Eintrittskarte.

*

Quelle:
dOCUMENTA (13) - Newsletter vom 6. Juli 2012
Friedrichsplatz 18, 34117 Kassel
Telefon: + 49 561 707270, Fax: + 49 561 7072739
E-Mail: press@documenta.de
Internet: www.documenta.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juli 2012