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BUCHTIP/059: "Netzwerke des Exils" - Zusammenschlüsse emigrierter Künstler nach 1933 (idw)


Ludwig-Maximilians-Universität München - 07.12.2011

"Netzwerke des Exils" - Zusammenschlüsse emigrierter Künstler nach 1933


Zahlreiche bildende Künstler mussten nach 1933 aus Deutschland emigrieren und versuchten, auch in der Fremde weiterhin künstlerisch tätig zu sein. Dies war oft nur möglich im künstlerischen, organisatorischen und bisweilen auch politischen Zusammenschluss mit anderen Emigranten, Auftraggebern und Förderern. Professor Burcu Dogramaci und Dr. Karin Wimmer vom Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München haben nun mit "Netzwerke des Exils" ein Buch herausgegeben, das den künstlerischen Verflechtungen, dem Austausch und der Patronage nach 1933 nachspürt.

"Diese Netzwerke sind von der Forschung lange vernachlässigt worden", sagt Dogramaci. "Dabei liegt es nahe, dass die Arbeitsbeziehungen und freundschaftlichen Verbindungen, in denen Künstler zur Zeit der Weimarer Republik agierten, auch für die Emigration Folgen haben mussten. So sind zum Beispiel Briefwechsel zwischen Künstlern, Auftraggebern, Sammlern und Mäzenen, die sich in vielen künstlerischen Nachlässen finden lassen, auch Zeugnisse für den Versuch, diese Bindungen nach der Flucht aus der Heimat aufrechtzuerhalten."

Die bilinguale Publikation berücksichtigt weltweit verstreute Exilorte und nimmt diverse künstlerische Disziplinen unter die Lupe, darunter Malerei, Architektur, Stadtplanung, Fotografie, Grafikdesign und Bildhauerei sowie deren Schnittmengen. "Die Beiträge in diesem Buch vermitteln nicht nur wichtige Erkenntnisse, sondern versammeln auch Autoren, die weltweit über das Exil der NS-Zeit arbeiten", sagt Wimmer. "Wir hoffen, dass damit ein internationales Wissenschaftsnetzwerk zur Exilforschung initiiert werden kann." (suwe)

Publikation:
Netzwerke des Exils.
Künstlerische Verflechtungen, Austausch und Patronage nach 1933
Burcu Dogramaci, Karin Wimmer (Hg.)
Gebrüder Mann Verlag Berlin, November 2011
ISBN: 978-3786126584

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution114


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Ludwig-Maximilians-Universität München, Luise Dirscherl, 07.12.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Dezember 2011