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GUTE-NACHT/3128: Die geheime Pforte (SB)


Gute Nacht Geschichten

Luk von Ratte kennt ein Haus in einem kleinen Hain ein Stück weiter unten an der Straße. Dorthin soll es gehen. Luk will Brummel und Puschel, die beiden Teddybären, hier aus dem alten Schuppen befreien. Die Heimchen und Wüstenheuschrecken werden nicht mitkommen. Ihnen gefällt es im Heu unter dem Dach recht gut. Draußen ist es ihnen viel zu kalt. Auch möchten sie nicht gern als lebender Proviant für die Ratte mitkommen.

"Schön und gut das kleine Haus, zu dem wir aufbrechen wollen? Aber zuerst einmal, wie kommen wir hier aus dem Schuppen?", möchte Brummel wissen. Luk weiß, daß die Tür verschlossen und das Fenster vergittert sind. "Auf normalem Weg werdet ihr den Schuppen nicht verlassen. Aber ich kenne eine versteckte Pforte, habe selbst daran gegraben."

"Wann wollen wir aufbrechen", fragt Puschel. "So schnell es geht", schlägt Luk vor. "Auf jeden Fall bevor die beiden Männer wiederkommen", unterstützt ihn Puschel. "Dann ab, das Tau hinunter geklettert", sagt Brummel. Das allerdings wäre für Puschel ein Grund hier zu bleiben. Doch er weiß, wenn es einmal eine beschlossene Sache ist, dann läßt sich Brummel nicht mehr von seinem Vorhaben abbringen.

Als erster klettert Luk das Tau hinab. Wie geschickt er das anstellt. Dann folgt Brummel. Er kommt wirklich schnell am Boden an. Nun ist Puschel an der Reihe, wenn er nicht hierbleiben will. "Nicht nach unten schauen", ruft Brummel zu Puschel hinauf. Doch der hat schon längst einen Blick in die Tiefe geworfen. "Gut, daß da unten der große Sessel steht. Wenn ich falle, falle ich wenigstens weich", überlegt sich Puschel tapfer. Was ihn ein bißchen stört ist, in seiner Erinnerung war der Sessel viel größer.

Während Puschel langsam hinabklettert, ist Luk schon hinter ein Regal gelaufen. Dort unter dem ersten Brett klemmt eine Pappe. Diese zieht er mit seinen Zähnen unter dem Regal hervor. Was sich zeigt, ist ein Loch nach draußen. Wer das Loch wohl einst angelegt hat? Luk hatte es entdeckt und vergrößert. Darüber ist er jetzt recht froh. So kann er den beiden Bären helfen und hat auch selbst etwas davon. Er braucht nicht mehr so allein losziehen.

Warum er nicht in Gesellschaft anderer Ratten ist? Das ist eine lange Geschichte. Wir werden davon ein anderes Mal hören, dann wenn die drei endlich aus dem Schuppen heraus in Freiheit sind.


1. Februar 2010

Gute Nacht