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GUTE-NACHT/2583: Omas Osterhasengeschichte im Häuschen am Hang (SB)


Omas Osterhasengeschichte im Häuschen am Hang

"Heute war der krumme Mittwoch", stellt Hedda am Abend fest, "und morgen ist bereits Gründonnerstag, dem folgt der Karfreitag und schon haben wir Ostern. Da kommt bestimmt der Osterhase und legt dir bunte Eier in dein Moosnest." Mandy stemmt die Hände in die Hüften und sagt: "So klein bin ich nicht mehr. Du legst doch die Eier in das Nest." Hedda entgegnet: "Hört, hört!" - "Was soll ich denn hören?", fragt Mandy. "Am besten die Geschichte, die uns deine Oma immer zur Osterzeit erzählt hat, wenn wir auch nichts vom Osterhasen wissen wollten."


*


Mein kleiner Bruder Horst war drei Jahre alt, ich wurde sechs. Horst erzählte mir, daß er sich auf den Osterhasen freue, weil er dann die bunten Eier suchen kann. Ich, seine große Schwester, wollte ihm den Spaß verderben und sagte: "Es gibt gar keinen Osterhasen." - "Doch", sagte mein Bruder. Ich wieder: "Nein." Daraufhin meinte Horst: "Ich frage Opa, der weiß das bestimmt, der ist schlau."

Opa antwortete: "Ich habe schon Osterhasen gesehen und glaube, den gibt es doch." Ich wollte es aber nicht glauben.

Am übernächsten Tag war Ostern. Opa fuhr zur Wiese, um dort das geschnittene Gras für unsere Kaninchen zu holen, das er am Vorabend bereits mit der Sense gemäht hatte. Opa fragte uns: "Wollt ihr mitfahren?" Ach, das taten wir doch immer gern. Um die Wiese, zu der wir fuhren, waren viele Büsche und Bäume gewachsen. Als wir nun auf der Wiese das Gras aufluden, rief Opa plötzlich erfreut: "Guckt, guckt, da läuft ein Hase."

Tatsächlich! Ich sah ihn hüpfen. Natürlich rief mein Bruder: "Nun können wir Eier suchen." Los ging es. Siehe da, Opa hatte wie immer recht. Wir fanden viele bunte Ostereier. Also war ich überzeugt: "Es gibt einen Osterhasen."


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"Gute Nacht, Mandy." - "Gute Nacht, Hedda!"

19. März 2008

Gute Nacht