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GUTE-NACHT/2270: Maria schmückt den Holunderbusch (SB)


Siebenundzwanzig Tage bis Ostern

Beim Einkaufen haben Maria und Mama bunte Plastikostereier mitgebracht. Maria hängt sie draußen an den Holunderbusch. Anschließend holt sie Mama hinaus in den Garten und zeigt ihr den Busch. "Ein paar Eier habe ich für dich aufgehoben. Denn da oben komme ich nicht dran", sagt Maria. Mama hängt also die übrigen Plastikeier an den Busch. "Eigentlich kann ich Plastikeier ja nicht ausstehen. Aber bei den wenigen Blumen, die derzeit in den Beeten stehen, sind die Eier ein echter Farbblick, und ausgepustete Eier gehen viel zu leicht kaputt. Wenn der Wind die Plastikeier fortweht, macht das nichts. Die zerspringen nicht gleich in hundert Schalenstücke."

Mama besieht sich den Busch, nachdem sie das letzte Ei aufgehängt hat. "Waren es vorhin nicht zwölf Eier?" fragt Mama, "da hat der Wind doch schon gleich eines weggepustet. Bestimmt als du mich geholt hast." Maria und Mama suchen nach dem abhanden gekommenen Plastikei. "Das ist ja schon wie an Ostern", findet Maria. "Bei dem Wind wirst du wohl jeden Tag auf Eiersuche gehen können", stellt Mama fest. Maria entdeckt das verlorene Ei hinter einem großen Stein. Sie hebt es auf und hängt es erneut an den Busch. Dann zählt sie alle Plastikeier noch einmal durch. Da sind zwei rote und zwei blaue Eier, zwei orangene und zwei grüne, dann noch zwei gelbe und zwei lilane. "Wieviel macht das alles zusammen?" fragt Mama. Das ist leicht, schließlich kann Maria schon bis zwanzig zählen.

"Es sind zwölf Eier", stellt sie fest. "Also ein Dutzend", sagt die Mama. "Ein Dutzend?" wundert sich Maria, "was ist ein Dutzend?" - "Ein Dutzend, das sind immer zwölf - zwölf Stück von irgendwas, zum Beispiel zwölf Eier. Im Dutzend billiger heißt es oft auch. Damit meint man aber, daß es keine so gute Qualität hat. Naja, das kommt ja bei unseren Plastikeiern auch hin."


Erstveröffentlichung am 7. April 2003

12. März 2007

Gute Nacht