Schattenblick →INFOPOOL →GESELLSCHAFTEN → STIFTUNGEN

HEINRICH BÖLL STIFTUNG/338: Webdossier - "Welcome to Germany IV - Menschenhandel in Deutschland"


Heinrich-Böll-Stiftung - Berlin, den 11. Dezember 2014

Dossier Welcome to Germany IV - Menschenhandel in Deutschland



"Willkommenskultur" und "Menschenhandel" in einem Atemzug zu nennen, scheint auf den ersten Blick irritierend. Doch wenn man den Maßstab unserer Dossier-Reihe "Migration - Arbeit - Menschenrechte" anlegt, sieht die Sache schon etwas anders aus. Wir kommen dann auf eine der Ausgangsfragen der Dossier-Reihe zurück: Wie kann eine Willkommenskultur aussehen, die die Arbeits- und Menschenrechte aller Menschen in der Bundesrepublik gewährleistet?

Bei Menschenhandel denken viele zunächst an Zwangsprostitution. Doch seit dem Palermo-Protokoll aus dem Jahr 2000 gibt es eine verbindliche internationale Definition, die weiter gefasst ist. Unter Menschenhandel fallen demnach auch Zwangsarbeit und extreme Arbeitsausbeutung, Organhandel oder Kinderhandel.

Menschenhandel ist eines der lukrativsten kriminellen Geschäfte weltweit. Die Schätzungen zum Gesamtausmaß und nachweislich vorliegende Zahlen gehen weit auseinander. Die Internationale Arbeitsorganisation ILO schätzt, dass es allein in der Europäischen Union 880.000 Opfer von Menschenhandel gibt. 30 Prozent davon seien Opfer sexueller Ausbeutung, 70 Prozent von Arbeitsausbeutung.

Das Dossier nähert sich dem Thema "Menschenhandel" über drei Kapitel: der erste Teil widmet sich europa- und bundespolitischen Aspekten, der zweite Teil fokussiert den "Menschenhandel zur Arbeitsausbeutung" und der dritte Teil den "Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung".

Das Dossier stellt die Grund- und Menschenrechte der Betroffenen und den Opferschutz in den Mittelpunkt. Es fragt, wie Faktoren wie Gender, ethnische Herkunft/ Staatsangehörigkeit und Lebensalter Menschen verletzlich dafür machen, Betroffene von Menschenhandel zu werden und thematisiert den (oft mangelnden) Zugang zu Hilfe, Recht und Entschädigung.

Das Dossier wurde von Elisabeth Gregull konzipiert.

Das Dossier steht online zur Verfügung unter:
http://heimatkunde.boell.de/dossier-menschenhandel

*

Quelle:
Heinrich-Böll-Stiftung
Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Michael Alvarez Kalverkamp, Pressesprecher
Telefon: +49-30-285 34 - 202
E-Mail: alvarez@boell.de
Internet: www.boell.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Dezember 2014


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang